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Zum ersten Mal am Tisch des Herrn

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Am Sonntag gingen in der Pfarrkirche St. Jakobus fünf Mädchen und sechs Buben der Pfarrei zum ersten Mal zum Tisch des Herrn. Die Feier für die Erstkommunion der elf Kinder wurde von Gerhard Tschaffon an der Orgel und dem Kommunionchor Ensdorf unter Leitung von Elke Bauer-Hammer musikalisch gestaltet. Kinder und Eltern übernahmen verschiedene Texte.

Neben der Schule waren die Kinder von Gruppeneltern vorbereitet, bei Beichtgesprächen und Kindergottesdiensten auf die Eucharistie hingeführt worden. Für die Eltern hatte es mehrere Elternabende gegeben, in denen religiöse Themen und praktisch-organisatorische Punkte besprochen wurden. „Baum“ war das Leitthema, „Lebensbaum – Glaubensbaum“.

In einer Prozession zogen die elf Erstkommunikanten unter feierlichem Glockengeläut in einheitlichen langen weißen Gewändern vom Kloster in die Pfarrkirche St. Jakobus. Voran die Ministranten mit dem Kreuz, zum Schluss Pfarrer Pater Hermann Sturm.

„Lobe den Herren“ sangen alle zu Beginn. Nach Kerzensegnung und Entzünden der Erstkommunionskerzen an der Osterkerze wurde das Taufgelöbnis erneuert. Vor der Predigt erläuterten Kinder ihr Erstkommunionmotto: „Der Baum, unser Lebensbaum ist der Baum der Verbundenheit mit Gott und unserer Zusammengehörigkeit, unseren Glaubensbaum. Die Eltern haben ihn gepflanzt, den Boden bereitet, damit sich die jungen Wurzeln des Glaubens in unsere Herzen eingraben konnten. Doch das Bäumchen unseres Glaubens ist noch schwach. Wir brauchen euch, eueren Halt, euer Vorbild.“ Ein anders Kind erklärte: „Ohne Wasser kein Leben. Unser Leben mit Jesus begann in der Taufe. Durch das Wasser der Taufe gehören wir zu Christus und sollen durch unsren Glauben in die Freundschaft mit Jesus hineinwachsen. Unser Lebensbaum – unser Glaubensbaum – soll Früchte tragen. Nur in Verbindung mit Jesus kann dies gelingen. In den Sakramenten schenkt er uns Nahrung und Kraft.“ 

In seiner Predigt nahm Pfarrer Sturm das Leitthema vom Baum des Lebens und Glaubens, der Frucht bringen soll auf. Dazu brauche es aber guten Boden, gutes Wetter und Pflege. „Auf das Evangelium bezogen und übertragen gesprochen: Es gibt im Leben vieler Kinder und Erwachsener Desinteresse, Bequemlichkeit und Dinge, die uns wichtig sind, welche das Fruchtbringen im Glauben, in der Beziehung zu Christus verhindern. Ja, dass der Glaubensbaum langsam eingeht, vielleicht auch, weil keine festen Wurzeln da sind, er keine Nährstoffe bekommt.“ Er fragte: „Wir pflegen wir unsere Verbundenheit mit Jesus? Was ist von der Fest- und Glaubensfreude der Erstkommunion geblieben im Leben?“

Pfarrer Sturm betonte, dass echte Beziehung und Freundschaft von gegenseitigem Geben und Nehmen lebt. „Jesus will sich uns allen nicht nur heute, sondern immer schenken, sich selbst im heiligen Mahl, damit wir Kraft empfangen, damit unser Leben Frucht bringen kann.“ An die Eltern gewandt mahnte er: „Ihr sollt den Glaubensweg mit eueren Kindern weitergehen in der Familie, im Mitleben mit der Pfarrei, die Kinder vielleicht auch als Ministranten. Vielleicht kann uns dieser Tag Christus wieder Christus näher bringen, wieder Freude am Glauben wecken. Schließlich kann man Kindern nur das überzeugend weitergeben, was uns selbst wichtig und wertvoll ist: Glauben leben und Glaubenszeugnis!“ Abschließend forderte der Geistliche: „Gebt dem Glauben Gesicht, Farbe, Leben! Die Erstkommunion soll kein Strohfeuer sein, sondern eine Freundschaft mit Jesus, die wächst und reift im Leben und gute Früchte bringt“

Kinder und Eltern sprachen Fürbitten, Erstkommunionkinder brachten in einer Prozession Gaben (Bibel, Taufkerze, Blumen, Ähren, Brot, Weintrauben, Wein, Hostien und Kelch) zum Altar. Am Ende der Eucharistiefeier, in der elf junge Christen erstmals den Leib des Herrn empfingen, sangen alle zum Dank: „Großer Gott, wir loben dich!“ Die Glocken läuteten feierlich als die Erstkommunikanten aus der Kirche zogen. Bei einer Dankandacht für diesen Tag wurden am späten Nachmittag religiöse Gegenstände gesegnet und das Opfer für Kinder in der Diaspora abgegeben.