Wilhelm Bär feierte 80. Geburtstag
| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung
Der Jubilar wurde am 21. August 1934 in Abchasien als drittes Kind der Eheleute Jakob und Katharina Bär geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Suchumi. 1938 wurde sei Vater festgenommen und erschossen, denn er galt als „Feind des russischen Volkes“ und als „deutscher Kriegsanstifter“. Erst viele Jahre später, im Jahr 1956, wurde er schließlich aufgrund einer fehlenden Straftat rehabilitiert.
„Im Oktober 1941 wurden alle Deutschen aus dem Land vertrieben. Wir wurden zu 60 Personen in einen Viehwagen ohne Fenster und Heizung gesteckt, ohne Essen und Trinken! Zwei Monate lang ging es durch Mittelasien bis wir nach Kasachstan gebracht wurden. Von dort wurden wir noch 100 Kilometer mit Pferdeschlitten durch den Schnee befördert“, erinnert sich Wilhelm Bär.
„Erst mit elf Jahren kam ich in die 1. Klasse, lernte nur vier Schuljahre. Danach arbeitete ich tagsüber und besuchte eine Abendschule. Bereits verheiratet, gelang mir im Alter von 32 Jahren eine technische Ausbildung in Taschkent in Usbekistan“, erzählt der Jubilar der MZ.
1957 hat Wilhelm Bär seine Frau Gerta geheiratet, kann also demnächst 57. Hochzeitstag feiern. Das Ehepaar hatte sieben Kinder, wovon drei bereits gestorben sind. Die lebenden Kinder schenkten ihnen acht Enkelkinder.
„Meine Familie und ich sind 1993 nach Deutschland ausgewandert. Zuerst wohnten wir in Sulzbach-Rosenberg, zogen später nach Leidersdorf und haben seit 2003 unseren festen Wohnsitz in Ensdorf“, berichtet Wilhelm Bär weiter und betont, dass sein Garten – „obwohl die Gesundheit nicht mehr die Beste ist“ – nach wie vor sein großes Hobby ist. Wenn man den herrlich gestalteten und gepflegten Garten in der Dr.-Pils-Straße 43 sieht, kann man das nur bestätigen.
Die MZ schließt sich den vielen Gratulanten gerne an und wünscht noch viele Jahre bei relativer Gesundheit in Ensdorf.