Unser „Freund und Helfer“ für Jugendfeuerwehrler mal ganz nah

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Im Rahmen der Ausbildung der Jugendfeuerwehr gehört auch das Kennen lernen anderer „Hilfsorganisationen“. Aus diesem Grund besuchten die Jugendfeuerwehren aus Wolfsbach, Ensdorf und Diebis kürzlich die Bayerische Bereitschaftspolizei am Standort Nabburg. Bei der VII. Abteilung der Bereitschaftspolizei (BePo)wurden sie vom Ersten Polizeihauptkommissar (EPHK) Thomas Scherer begrüßt.

Vor Beginn der Führung durch den Standort brachte ihnen Scherer in einem Hörsaal Sinn, Zweck und Aufbau der Polizeiausbildung in Bayern näher. Er zeigte die anspruchsvolle zweieinhalbjährige Ausbildung mit den vielen Prüfungen auf höchstem Niveau auf und beantwortete die vielen Fragen der Jugendfeuerwehrler.

Anschließend begann der Rundgang durch das weitläufige Gelände. Die Jugendlichen durften die IT-Räume besuchen, in denen die Polizeimeisteranwärter lernen, aufgenommene Protokolle, Berichte und Anzeigen richtig in die EDV umzusetzen. Im Anschluss besichtigten sie die Unterkünfte, die anders als in Bundeswehrkasernen wohnlicher sind und zum Großteil mit Nasszellen in den Zimmern ausgestattet sind. Hier sah man, dass der Freistaat Bayern viel Geld in die notwendige Sanierung der Gebäude gesteckt hatte.

Als nächstes durften die jungen Feuerwehrler eine „Ausbildungs-Polizeiinspektion“ besichtigen. Dort lernen die Polizeimeisteranwärter praxisnah den Umgang mit dem Bürger, die Eigensicherung in einer Inspektion und auch das Inverwahrungnehmen von vorläufig Festgenommenen. Solch eine Zelle fand bei den Jugendfeuerwehrlern großes Interesse, denn jeder wollte hier einmal hinter „Schwedische Gardinen“.
Es gab auch Wohnungsnachbildungen mit allen Zimmern. Hier lernen die Ordnungshüter Durchsuchungen und auch Widerstände bei Familienstreitigkeiten mit der nötigen Verhältnismäßigkeit abzuarbeiten ohne selbst in größere Gefahren zu gelangen. Es wurde auch erklärt, dass die Polizisten eine psychologische Ausbildung bekommen, die ihnen helfen soll, bei Streitigkeiten richtig zu handeln, zu schlichten und deeskalierend zu wirken.

Natürlich durfte auch die moderne und großzügig ausgestattete Kantine besichtigt und der vielseitige Speiseplan begutachtet werden. Auf dem weiteren Rundgang kamen die Jugendlichen an der Sporthalle und einem Fitnessraum vorbei. Den Jugendfeuerwehrlern wurde erklärt, wie wichtig, ja sogar lebensnotwendig die körperliche Fitness der Polizeibeamten sei, da sie diese im praktischen Einsatz immer wieder benötigen. Zum Erlernen der Selbstverteidigung steht ihnen ein Ju Jutsu-Raum zur Verfügung.

Das „Highlight“ des Tages folgte zum Schluss: Die Jugendfeuerwehrler durften einer „trockenen“ Schusswaffenausbildung  beiwohnen und selber unter Aufsicht eine Pistole und eine MP in der Hand halten. Hier gab es auch Gelegenheit zu Gesprächen zwischen den „Feuerwehrlern“ und jungen Polizisten.

Zurück am Tor der Ausbildungsstätte verabschiedete EPHK Thomas Scherer die jungen Feuerwehrler, die sich herzlich für die gewährten Einblicke in die Ausbildung unserer „Freunde und Helfer“ bedankten.