Umwelt- und Naturschutz mit Nachhaltigkeit … gemeinsam sind wir stärker

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Zur Auftaktveranstaltung der Umweltschutzvereine und – organisationen unter dem Motto „Umwelt- und Naturschutz mit Nachhaltigkeit … gemeinsam sind wir stärker“ hatte das Zentrum für Erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit (ZEN) alle 41 des Landkreises in den Fürstensaal in Ensdorf eingeladen. Zehn waren gekommen, die ZEN-Vorsitzender Richard Gaßner begrüßte.

Er  bezeichnete diese als „fachlich fundierte Gruppe, welche den ZEN-Gedanken weiterführen. „Es ist wichtig, dass im Team agiert wird, betonte Vorsitzender Gaßner. Die einzelnen Vertreter  stellten dann ihre Arbeit im Detail vor. „Klimawandel und Umweltzerstörung haben eine dramatische Entwicklung“, erklärte Lorenz Hirsch vom ZEN. Die Veranstaltung solle in Stupser sein, damit es weitergehe und uns weiterbringe. Er verwies auf die Situation der Natur in unserer Region in den letzten Wochen. „Das hätte aufrütteln müssen, unsere Arbeit wieder mehr in den Fokus zu bringen“, betonte Hirsch. „Manche fragen bereits Klimaschutz oder Katastrophenschutz? Ist es fünf vor zwölf oder fünf nach zwölf!“

Hirsch verwies auf das gemeinsame Ziel zur  Erhaltung der Schöpfung und fragte: „Wie können wir die Menschen dafür besser erreichen? Wir tun, als hätten wir alle Zeit der Welt! Hören wir auf, alles kaputt zumachen!“, appellierte er. Wie können wir Nachhaltigkeit wirkungsvoller gestalten?“!

Die anschließende Diskussion befasste sich mit folgenden Fragen: „Wie können wir gemeinsam die Klimaschutz-Notwendigkeit stärker herausstellen? Wie können wir gemeinsam in der Öffentlichkeit präsenter auftreten und den politischen Willen stärker einfordern? Wie können wir gemeinsam bessere Termin-Abstimmung für unsere Veranstaltungen finden? Wie können wir gemeinsam ein Veranstaltungs- und Vortragsangebot mit Wochenvorschau in den Medien erreichen? Wie können wir gemeinsam Mail-Verteiler und Newsletter vernetzen und politisch Einfluss nehmen? Wie können wir eine gemeinsame Terminplattform schaffen?“

„In den Verwaltungen muss der Umweltschutz besser angesiedelt werden“, forderte Gaßner. Für das ZEN ist die Unterstützung der Rathäuser enorm wichtig!“ Waltraud Lobenhofer von der AOVE betonte, die Wichtigkeit der persönlichen Ansprache. Dem schloss sich auch Wolfhard-Rüdiger Wicht, Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Amberg (AELF) an. Peter Zahn vom BUND Naturschutz Kreisgruppe Amberg sieht Ansprechpartner vor Ort als sehr wichtig und forderte eine Wiederbelebung der Aktivitäten für PV-Anlagen. Für gemeinsame Veranstaltungen  wäre es auch möglich, höherrangige Referenten zu finanzieren.  Walter Spies von der Umweltschutzinitiative Sulzbach-Rosenberg und andere sehen Probleme, Artikel über Umweltschutzveranstaltungen in Medien überörtlich zu platzieren. Geforderte wurde auch, Landwirte stärker mitzunehmen und mehr Überzeugungsarbeit zu leisten. Gaßner plädierte dafür nicht nur über Tageszeitungen, sondern auch zu versuchen, über soziale Medien Leute zu erreichen.. Isabel Lautenschlager, Geschäftsführerin des Naturpark Hirschwald e. V., die Plattform des Landkreises und des Nachhaltigkeitsrates zu nutzen. „Der Nachhaltigkeitsprozess muss  breiter dargestellt werden.“ Es wurde auch die Meinung vertreten, dass man unter einer Rubrik „Der Landkreis informiert“ bessere  Akzeptanz erreicht werden könnte. Pater Christian Liebenstein, Direktor des Klosters Ensdorf, kritisierte die „nicht übersichtliche“ Homepage des ZEN. Lorenz Hirsch forderte eine Einforderung des politischen Willens der Natur- und Umweltschützer, während Beate May  vom BUND Naturschutz meinte, Poliitiker würden sich nur an der Stimmung der Bevölkerung orientieren. Peter Zahn: „Politik reagiert nur wenn ‚Große’ dahinterstehen.“ ZEN-Vorsitzender Richard Gaßner betonte: „Bei Ökologie ist auch die Ökonomie wichtig!“

Nach Lorenz Hirsch (ZEN) müssen Texte und Bilder von den Vereinen aufbereitet werden, bevor an eine Veröffentlichung gedacht werden kann. Isabel Lautenschlager appellierte, den Nachhaltigkeitsprozess in den einzelnen Kommunen voranzutreiben und forderte die Installierung von Nachhaltigkeitsbeauftragten in allen Gemeinden und eine konsequente Kontaktierung der Gemeinden. Gefordert wurde eine fachliche Personalstelle für einen durchschlagender Erfolg sowie  eine Person in jeder Gemeinde, die als Ansprechpartner fungiert.

Einig ist man sich, sich mindestens einmal jährlich wieder zu treffen, Vernetzung voranzutreiben, Multiplikatoren zu finden sowie Termine besser abgesprochen auf der Landkreisplattform und Landkreisveranstaltungskalender zu veröffentlichen, Synergie-Effekte zu nutzen, Veranstaltungen breiter zu spannen mit Kreativität und Phantasie und so Zusatznutzen zu erreichen.