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Thanheimer „Bartholäum-Kirwa“ 2019 - Baum aufstellen

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Nach 50 Jahren „Abstinenz“ gibt es und seit nunmehr zwölf Jahren in Thanheim wieder eine „echte weltliche Kirwa mit Kirwapaaren“ zur Thanheimer „Bartholäum-Kirwa“. Dafür sorgten das Oberkirwapaar des vergangenen Jahres, unterstützt von zehn feschen Kirwamoidln und strammen Kirwaburschen sowie der Freiwilligen Feuerwehr und dem Mittagstisch des Gasthauses Zur Dorfschmiede.

Die zehn Kirwmoidl banden drei große Kränze, die sie dann, zusammen mit dem Gipfel des großen Kirwabaumes mit weißblauen Bändern schmückten. Den unteren Kranz zieren auf Herzen die Namen der  Kirwapaare. Die 25 Meter große Fichte hatte Helmut Wüst gestiftet. Dann wurde der Baum von Sepp und Stefan Rothutund den Kirwaburschen fachmännisch geschält und teils geringelt. Außerdem schnitzten sie „Thanheim 2019“ und das bayerische Rautenwappen ein.

Am Samstag wurder Baum bei tropischen Temperaturen von gut 30 Grad von 24 kräftigen Männern mit ihren 48  muskulösen Armen mit vier Gaoßn „ganz allein mit Muskelkraft“ in einer guten Stunde an der Ortsstraße in die Senkrechte  gebracht. Unterstützung hatten die Thanheimer dabei von Kirwaburschen aus Ensdorf, Rieden und den Ammertalern (ohne h!) aufs Oberbayern. Sie alle  kamen dabei heuer wegen der hohen Temperaturen gehörig ins Schwitzen. Festbier gab es aber trotzdem aus Sicherheitsgründen erst als die Goaßn weg waren und der Baum sicher stand.

Alle  hörten – mehr oder  weniger genau - auf die Regie von Baummeister Jürgen Hofmeister.  „Manna, san ma’s? Oder wollt’s bloß ratschn oder Brotzeit macha? “ fragte er. „Niat? Naja, dann pack’ ma’s wieder! Nu an Schub und jetzt aber! Hau-Ruck!“ kommandierte der Baummeister. „No an Schub! Hau ruck!“ „Nu an kloan’ Schub! Jetz’ passt’s“’“, meinte er dann.  Endlich war der Baum nach einer guten Stunde in die Senkrechte gebracht und ins zwei Meter tiefe Kirwabaumloch geflutscht. Mit Rundhölzern wurde er sodann mit kräftigen Schlägen verkeilt. Sicherheitshalber gab es das heißbegehrte Kirwabier erst nach getaner Arbeit! Da zischte es dafür gewaltig! Die durstigen Männer mussten aber noch das Tanzpodium aufstellen. Ab 20 Uhr wurde dann zu einer „Goaßmaß-Party“ eingeladen..

Am Sonntag gab es um 9.30 Uhr einen feierlichen Kirchweihgottesdienst mit anschließendem Frühschoppen und bayerischen Schmankerln zum Mittagessen im Gasthaus „Zur Dorfschmiede“. Nachmittags  tanzten die zehn feschen Thanheimer Kirwapaare den Baum aus, kürten das neue Oberkirwapaar und nahmen mit Gstanzln Ereignisse des Gemeindelebens und des unteren Vilstales des vergangenen Jahres zur Musik von „D’Stoderer & Er“ aufs Korn. Das Trio  spielte auch später zünftig auf und sorgte für Gaudi und Stimmungsmusik. Natürlich gab es nachmittags auch Kaffee und Kuchen, den die Feuerwehrfrauen servierten, Außerdem wie an allen Tagen Spezialitäten vom Grill wie Bratwürstl. Steaks und Grillfischen neben süffigem Bier und alkoholfreien Getränken. ..

Am heutigen Montag spielt zum Kirwa-Endspurt ab 18Uhr die „Winterleitd-Mus“ für urige Musik, Stimmung und Tanzmusik. Gegen 22 Uhr wird dann der Kirwabaum  mit Meistpreisvergabe verlost.