Tag der Regionen

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Seit über 14 Jahren organisiert die Umweltstation Kloster Ensdorf den Erntedankmarkt und den „Tag der Regionen“ im Klosterhof und den Kreuzgängen. „Heute ist aber ein ganz besonderer Markttag, da die äußeren Bedingungen wahrlich nicht besser sein könnten“, erklärte Jürgen Zach, Organisator des Marktes und Verwaltungsleiter des Klosters bei strahlendem Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen bei der Eröffnung, die von der Ensdorfer Volksmusik unter Leitung von Georg Bayerl musikalisch umrahmt wurde. Nicht immer stand der Tag der Regionen unter einem so guten Stern wie heuer.

Zuvor stand schon die große Erntekrone in der Kirche. Früchte der Gärten und der Felder trugen Kinder und Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins sowie des Bayerischen Bauernverbandes am Erntedanksonntag in die Pfarrkirche St. Jakobus, wo Pfarrer Pater Hermann Sturm, musikalisch umrahmt vom Kirchenchor unter Leitung von Gerhard Tschaffon, am festlich geschmückten Erntedankaltar einen feierlichen Erntedankgottesdienst zelebrierte.

„Mit der Verknüpfung des Erntedanksonntags und der Bewegung ‚Tag der Regionen’ ist es möglich, das Bewusstsein für den verantwortlichen Umgang mit Natur, Umwelt und Schöpfung zu stärken“, so Zach. „Denken hat ja den gleichen Wortstamm wie denken. Auch deshalb gehören diese beiden Ideen zusammen, denn ‚Wer weiter denkt, kauft näher ein!’“ Man müsse sich mal vorstellen, dass nur fünf Prozent der weltweit produzierten Waren dort verbraucht werden, wo sie hergestellt werden. Der Rest reist auf kürzeren oder längeren wegen durch die ganze Welt!

„Und wenn sie die Berichte in den Medien verfolgen, wissen sie: Die Hälfte unserer Lebensmittel landet auf dem Müll. Diesem Trend möchten wir im nächsten Jahr durch eine Kampagne entgegenwirken. Das Thema der UN-Dekade für 2012 nimmt die Ernährung in den Fokus“, fuhr Zach fort. „Aber auch schon heute appellieren wir an die Vernunft der Verbraucher, nicht den Schnäppchen hinterher zu fahren, sondern sich mit der Herkunft, der Produktionsheimat und der Wirtschaftskraft zu befassen, die ein Einkauf im Lebensumfeld jedes Einzelnen bedeutet.“

Eine gute Möglichkeit auch während des Jahres ist der in diesem Jahr in Ensdorf eröffnete Regionalladen des „Treffpunkt Grün“ auf dem Gelände der ehemaligen Klostergärtnerei. Dort bekommt man frische Waren von Produzenten direkt aus unserer Region. Das Zentrum für erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit (ZEN) unterstützt in Zusammenarbeit mit vielen Partnern durch Ausstellungen, Seminare oder Einzelberatungen, Energie einzusparen, effektiv einzusetzen und die dann noch benötigte Energie erneuerbar zu erzeugen.

Ensdorfs Bürgermeister Markus Dollacker hatte zwar eine Rede vorbereitet, um die Leute aber nicht länger vom Einkauf abzuhalten, verzichtete er darauf. Kurz und bündig erklärte zu zusammen mit Landrat Richard Reisinger: „Der Tag der Regionen ist eröffnet!“

Nachmittags spielte die Blaskapelle Ensdorf unter Leitung von Georg Bayerl zünftig auf, die Besucher strömten in Massen herbei, um zu sehen zu prüfen und natürlich bei den zahlreichen Standlbetreibern auch einzukaufen. Direktvermarkter aus der Region waren mit ihren Naturprodukten vertreten, Künstler, Kunsthandwerk, Musikgruppen, alle aus der näheren Umgebung. Das Zentrum für Erneuerbare Energien (ZEN) unterstützte in Zusammenarbeit mit vielen Partnern informierte und beriet über Energieeinsparung, die Nutzung und Anwendung erneuerbarer Energien. Die Bayerische Forstverwaltung beriet und führte ein Quiz durch. Das leibliche Wohl kam nicht zu kurz. Viele kauften und genossen leckere regionale Schmankerln.