Zum Hauptinhalt springen Skip to page footer

So machen Märchen echt Spaß!

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Es war zwar brütend heiß am Montagnachmittag, doch im schattigen Klosterpark war trotzdem viel los: Im Rahmen des Ferienprogramms hatte die Pfarr- und Gemeindebücherei zur Märchenrallye mit Museumspädagogin und Märchenfee Erika Haßler unter dem Motto „Hänsel und Gretel verliefen sich im Märchenwald“ eingeladen.

14 Buben und Mädchen mit acht Mamas, Omas und Tanten sangen auf dem Weg von der Bücherei zum Klosterpark „Komm doch mit ins Märchenland“. Dort öffneten sie mit einem großen Schlüssel den Märchenwald zum Märchenland. Jeder bekam einen grünen Punkt, „damit du von der bösen Hexe nicht erwischt wirst“.

Erika Haßler fragte auf sympathische Art die Kinder anhand von Sprüchen nach ihren Märchenerfahrungen. „Aus welchem Märchen stammt der Spruch „Der Wind, der Wind, das himmlische Kind?“ (Hänsel und Gretel) oder „Schlaf 100 Jahr?“ (Dornröschen), „Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen?“ (Aschenputtel), „ ... was rumpelt, was pumpelt in meinem Bauch herum?“ (Der Wolf und die sieben Geißlein), „Ich bin schon satt, ich mag kein Blatt?“ (Tischlein, deck dich), „Kikeriki, unsere Jungfrau ist wieder hie?“ (Frau Holle) und „Heut back ich, morgen brau ich, übermorgen hol ich der Königin ihr Kind?“ (Rumpelstilzchen). Dabei zeigte sich, dass nur wenige Kinder die Sprüche den entsprechenden Märchen zuordnen konnten.

„Hänsel und Gretel verliefen sich im Wald“ wurde gesungen. Dann galt es zunächst wie sie im Märchenwald Kieselsteine zu suchen. „Im Wald riecht es toll und so geheimnisvoll“, stellten die Kinder auf die Frage von Erika Haßler fest und erkannten verschiedene Gerüche wie Moos, Harz und Holz, Pfefferminze, Zitrone oder Zimt.

Abschnittweise las die Märchenfee das Märchen vom gestiefelten Kater. Zur Abwechslung und zum Austoben galt es für die begeisterten Kinder im Märchenwals „Trophäen“ zu suchen und zu sammeln, sie dann den entsprechenden Märchen wie „Der Froschkönig“, „Tischlein deck dich“, „Frau Holle“, „Rumpelstilzchen“, „Schneewittchen“, „Aschenputtel“ usw., natürlich auch „Hänsel und Gretel“ zuzuordnen und auf Sonnenschilder zu kleben. Das Hallo war groß als plötzlich eine echte „Hexe“ (Jürgen Reindl) am Backofen auftauchte. Da wurde eifrig und listenreich Jagd auf sie gemacht, denn auch ihr war eine Trophäe „abzuknöpfen“.

Zwischendurch gab es für die Kinder als Stärkung von der Bücherei spendierte Schokoküsse und für die durstigen „Hexenjäger“ Apfelschorle. Dann flochten die Märchenrater bunte Freundschaftsbänder, unterstützt natürlich von Märchentante Erika, Mamas und Omas. 

„Hänsel und Gretel verliefen sich im Märchenwald und fanden schließlich bei der Hexe einen Schatz mit Perlen, Gold und Edelsteinen“, erinnerte Erika Haßler die Kinder. „Diesen Schatz müssen wir jetzt noch finden und für uns bergen!“ Also ging es nochmals auf Hexenjagd. Nach großer Beratung, wie man denn der Hexe den Schatz entlocken könnte, den diese im Backofen verteidigte. Schließlich schaffte es Leon Göldner, der Hexe diesen abzujagen, zu bergen und im Märchenwald in Sicherheit zu bringen. Als die Schatztruhe gehoben war, befanden sich darin viele bunte „Märchenzaubersteine“, von denen jedes Mädchen und jeder Bub erfreut zwei mit nachhause nehmen durfte. Zuvor aber durfte sich jeder noch bei seiner „Wunsch-Seifenblase“ einen Wunsch ausdenken, durfte diesen aber nicht verraten, weil er sonst nicht in Erfüllung gehen würde.

Nach dem Trophäen-Erbeuten, Schatz-Heben, Hexen-Drangsalieren waren alle „geschafft“, bekamen noch Gummibärchen. Alle waren von der Reise ins Märchenland und den Märchenwald hellauf begeistert. Auch Mamas und Omas erklärten: „So machen Märchen echt Spaß!“