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Sehr gut besuchte Kindermette

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Weil die Pfarrkirche St. Jakobus wegen der Renovierungsarbeiten gesperrt ist, fand die Kindermette im Theatersaal des Klosters statt. Die „Neue Band“ umrahmte einfühlsam den Gottesdienst. Dazu begrüßte Pfarrer Pater Hermann Sturm die vielen Kinder, Eltern und Großeltern, die der Saal gar nicht alle fassen konnte.

„Seht, die gute Zeit ist nah“ spielte und sang zum Anfang die Band und der Geistliche betonte:„Wir feiern heute ein kleines Kind. Jesus, der zu uns und für uns auf die Welt kam.“  „Die Englein im Himmel saßen zusammen. Sie machten sich Gedanken über die Menschen, da die Welt so verdorben war. Die Menschen bekämpften sich gegenseitig, sie logen einander an, sie stahlen und gaben überhaupt nicht mehr auf einander acht, nicht einmal mehr die Kinder hatten Respekt vor ihren Eltern“, verkündete Sophie Graf als Erzählerin des Krippenspiels. „Der liebe Gott sollte die Menschen ausrotten! Am besten lässt er Feuer vom Himmel regnen!“ schlug einer der Engel mit den goldenen Flügeln vor. Ein anderer war für eine große Flut wie damals bei Noah. Ein anderer für Epidemien. Wieder ein anderer für einen Weltkrieg, bei dem sich die Menschen selbst vernichten. Erzengel Gabriel (Agnes Graf) hörte sie eine Weile diskutieren und erklärte dann, dass Gott sich eine ganz andere Lösung habe einfallen lassen: „Gott schickt einen Retter zu den Menschen! Er wird als Baby in Bethlehem geboren.“

Nach einem Instrumentalstück verlas Pfarrer Sturm das Weihnachtsevangelium aus der Kinderbibel und alle sangen „Zu Bethlehem geboren ist uns ein Kindelein“. „Draußen auf den Feldern waren Hirten bei der Arbeit, trieben ihre Schafe zusammen und hielten, damit sie nicht froren, in Mäntel und Decken gehüllt  Nachtwache bei der Herde“, berichtete der Erzähler. „Heute Nacht ist es irgendwie komisch“, meinte einer. „Alles ist so ruhig. Ganz anders als sonst“, ein anderer. „Selbst die Schafe schlafen alle und die Hunde liegen ganz ruhig da“ ein anderer. „Ich habe trotzdem ein ganz komisches Gefühl. Irgendetwas liegt heute in der Luft“, war sich ein weiterer sicher, „Das Licht ist auch ganz eigenartig! Wir sollten der Sache auf den Grund gehen. Kommt, lasst uns suchen.“ Nachdem sich die Hirten auf den Weg gemacht hatten, leuchtete plötzlich ein helles Licht auf. Ein Engel erschien und verkündete ihnen, dass der Heiland geboren wurde, Voll Freude machten sie sich auf den Weg und fanden das Kind in einer Futterkrippe“ erzählte Sophie Graf weiter. Und die Hirten staunten. „Gott kommt nicht in dem Haus eines reichen Kaufmanns zur Welt oder im Palast eines Königs! Nein! In einem Stall am Rande eines kleinen Dorfes!“ Überwältigt von dem, was sie sahen, knieten die fünf Hirten nieder und beteten das kleine Kind an. „Kommet ihr Hirten“ sangen alle. Während die Hirten die Adveniatopferkästchen der Kinder für „Kinder auf der Flucht“ einsammelten und dafür kleine Sternchen verteilten, sang das Volk „Ihr Kinderlein kommet“.

„Jesus, Christuskind, du bist das Licht der Welt. Mit dir wollen wir die Welt hell und warm machen“, erklärte Pfarrer Sturm. Die Kinder beteten „Wir bringen ein Licht zu allen, die lieblos und kalt behandelt werden. Wir wollen Licht bringen zu denen, die hungern; das Licht des Glaubens zu allen, die nicht glauben können; das Licht des Friedens zu allen, die sich zanken und streiten; das Licht der Liebe zu allen, die ausgestoßen werden, die einsam und allein sind. Wir bringen das Licht der Freude zu allen, die traurig sind.“ Nach dem Vater unser spendete Pfarrer Pater Hermann Sturm den Weihnachtssegen. Während der Saal verdunkelt wurde und die Christbäume entzündet wurden, intonierte die „Neue Band“ zum Abschluss „Stille Nacht, heilige Nacht“ und alle sangen andächtig mit.