Richtiges Benehmen und angemessene Kleidung
| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung, Schule
In zwangloser Art gestalteten Sylvia und Sascha Vezard von der gleichnamigen Tanzschule in Weiden den „Unterricht“. 32 „Styling-Box Regeln für das Benehmen in der Öffentlichkeit“ wurden erarbeitet. Sie reichen vom richtigen und angemessenen Grüßen, Vorstellen, Gehen in Begleitung auf Treppen, das Zurechtrücken von Stühlen, Hilfe anbieten, sich unterhalten, bis zu Bitte und Danke sagen, deutliches Sprechen, nicht Nägel zu kauen, säubern, schneiden und feilen, nicht in der Nase zu bohren oder in den Zähnen zu stochern, sich beim Gähnen die linke Hand vor den Mund zu halten, ebenso beim Husten, ins Taschentuch zu niesen oder sich nicht in Anwesenheit anderer die Haare zu kämmen.
Beim „Handy-Knigge“ erfuhren die jungen Leute Tabuzonen in Kirche, Schule, Kino, Konzert, Theater, Restaurant, Krankenhaus, Friedhof, beim Arzt, in Museum, Bibliothek oder bei Vorträgen sowie im Kundengespräch usw., zu beachten. „Dort auch keine SMS schreiben“, betonte Sascha Vezard. „Allgemein gilt: Lärmbelästigung vermeiden, also in Anwesenheit anderer leise zu sprechen. Sich beim Telefonieren mit Namen nennen, auf die Uhrzeit achten und freundlich sein beim Telefonieren, denn ein Lächeln kann man an der Stimme erkennen.“
„Warum und wann esse ich, was und wie esse ich“ war Thema bei der „Styling-Box Essen“. Den Schülern wurde u. a. erklärt, wie man bei Tisch sitzt, wie man die Serviette ablegt und Besteck hält, dieses von innen nach außen benutzt, nicht zu schlürfen oder mit vollem Mund zu reden, nicht mit Gabel und Messer zu gestikulieren, nicht am Tisch das Make-up aufzufrischen und das richtige Ablegen des Bestecks am Ende des Essens. Bei einem Büffet sollte man nicht alles auf einmal aufladen, sondern öfter gehen. Weiterer Punkt war das richtige Eindecken eines Menüs.
Auch Hygiene- und Sitz-Regeln standen auf dem Programm, die dezente Benutzung von Deos und Parfüm wurden besprochen. Zehn Regeln für die Auswahl dem Anlass korrekter Kleidung wurden mit den Schülerinnen und Schülern von den Fachleuten erarbeitet. Auch das Binden von Krawatten mit Einfach- oder Windsorknoten stand vor allem für die jungen Herren an.
All dies wurde nicht theoretisch trocken vermittelt, sondern auch in der Praxis geübt. Zum Bespiel bei einem gemeinsamen Essen eines Büffets. Ein „Mini-Tanzkurs“ als „Zuckerl“ versüßte den Schülerinnen und Schülern das Projekt. Dabei lernten sie Walzer, leichte Rumba, Rock ’n Roll und Line-Dance.
Zehn Euro je Schüler steuerte der Elternbeirat zu den Kurskosten bei. „Auch in Bezug auf die Ausbildungsreife ist geplant, in Zukunft im zweijährigen Turnus einen solchen Benimm- und Tanzkurs anzubieten“, erklärte Schulleiter Rektor Siegfried Seeliger.