Musiktheater „Conny und die Sonntagsfahrer“

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Eine amüsant-nostalgische wunderbare musikalische Zeitreise in die Zeit des Wirtschaftswunders mit Schlagern der 50er und 60er Jahre bot das Musiktheater „Conny und die Sonntagsfahrer“ den Zuhörern im bis zum letzten Platz ausverkauften Theatersaal des Klosters. Eingeladen hatte dazu der Katholische Frauenbund Ensdorf.

Petticoat, Nierentische, VW-Käfer. Im Fernsehen alles in schwarz-weiß. Italien war das  liebste Urlaubsziel und im Radio wurden deutsche Schlager mit sehnsuchtsvollen Texten gespielt. Es war die Zeit des beginnenden Wirtschaftswunders. Der Wunsch nach einer „heilen Welt“ ebnete den  Weg für den großen Erfolg des deutschen Schlagers, der diese Wünsche weckte.

„Conny und die Sonntagsfahrer“ (Andrea Graf als Bürgermeistersekretärin Conny, die unbedingt Sängerin und Tänzerin in einer Theaterrevue werden; Rainer Heindl als „Sunnyboy“ und Schwerenöter Peter mit Sinn für Musiker und Mädchen will mit Gitarre und Gesang  bei einer Schlagerrevue mitmachen; Thomas Stoiber als Nudelfabrikant Alexander mit Akkordeon und Gesang und seinen ewig nervenden Gedichten; und schließlich Steffen Zünkeler als Musikstudent und Kontrabassist Freddy mit kessen Sprüchen in frecher „Berliner Schnauze“) haben sich dieser Musik verschrieben und nahmen das Publikum amüsant und unterhaltsam auf die wunderbare musikalische Zeitreise mit Liedern von Conny Froboess, Peter Alexander, Freddy Quinn und anderen.

Auf kurzweilige Art und Weise nahmen sie das Publikum in diesem Musiktheater mit auf eine amüsante musikalische Zeitreise in das beschwingte Lebensgefühl dieser Zeit. Bei „Komm ein bisschen mit nach Italien“ präsentierten die vier Musiker die bekannten Lieder dieser unvergesslichen Ära wie „“Aber nachts an der Bar“. „Mandolinen und Mondschein“, Eventuelle, eventuell“, „Tipitipitipso“, „Der weiße Mond von Maratonga“, „Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett“, Sag mir, was du denkst“, „Geh’n sie aus im Stadtpark die Laternen“, „Va Bene“, „Ganz Paris träumt von der Liebe“. „Mille. Milli baci“, „Siebenmal in der Woche“, „Itsy bitsy teenie weenie Honolulo Strandbikini“, Teenager Melodie“. Und unter dem Motto „Sing, Baby. Sing“: „Das tu ich alles aus Kiebe“,  „Ich möchte’ mit dir träumen“, „Wo meine Sonne scheint“, „Mit 17 hat man noch Träume“, „I love you Baby“, „Kriminaltango“, „Sieben Mal, sieben Mal“,„Steig in das Traumboot der Liebe“, „Lady Sunshine & Mr. Moon“, „Die Gitarren und das Meer“, „Die süßesten Früchte“, „Spiel noch einmal für mich Habanero“, „Sugar sugar Baby“, „Ich will keine Schokolade“ und „Zwei kleine Italiener“. Den roten Faden bildete dabei der kesse Berliner „Freddy“, der sich mittels einer Zeitreise App plötzlich in den 50ern wiederfand und der kleinen Musikgruppe anschloss. Am Ende stand die Band dann in San Remo, wo sie einen Fernsehauftritt in einer Schlagerrevue im Palasthotel hatte.

Mit authentischer Instrumentierung, originalgetreuen Arrangements und stilechter Kleidung und Requisiten ließen die vier Musiker die wunderbar beschwingte Musik der 50er und 60er Jahre mit Schlagern von Peter Alexander, Caterina Valente, Conny Froboess, Peter Kraus, Trude Herr, Bill Ramsey, Vico Torreani, Bibi Johns, Lolita und anderen wieder aufleben.

Das Publikum sang viele der sehnsüchtigen Lieder wehmütig, während die vier Musiker manchmal schwiegen und nur instrumental spielten. Häufig ernteten diese auch Szenenapplaus für ihre auch komödiantischen und tänzerischen Darbietungen. Zwischendurch war eine begeisterte Dame zu hören: „Maj is des schej!“ Frenetisch tosender Schlussapplaus erzwang Zugaben wie „Morgen. Morgen, lacht uns wieder ein Glück“.