Musik und Poesie an ungewöhnlichen Orten
| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung
Die „Umweltstation Kloster Ensdorf wurde 1996 im Kloster der Salesianer gegründet. Im Mai 2000 begann die „Umwelt-Musik-Werkstatt“ die Themen Umwelt, Mensch und Musik miteinander zu verbinden. Bereits zum 9. Mal werden „Umwelt-Kulturtage“ präsentiert, eine Veranstaltungsreihe, um künstlerisch das Thema Umwelt anzugehen und aufzuarbeiten.. Dazu gehören auch in diesem Jahr Literatur und Musik mit inhaltlich artverwandten Aspekten.
Die Initiatoren Friedrich Brandl und Stefan Huber waren zuversichtlich, stellten bei hochsommerlicher Hitze und drohenden Gewittern Bühne und Bänke im Freien des lauschigen Ambiente des altehrwürdigen barocken Innenhof des Klosters auf, freuten sich über die zahlreichen Besucher. Es begann eine laue Sommernacht.
Das Duo „Bayerwaldzigeuner“ mit Multiinstrumentalist David Mages (Akkordeon, Querflöte, Saxophon und Gesang) und der Gitarrist Cyrus Saleki spielen schon lange in verschiedenen Formationen zusammen. Am Sonntag begeisterten sie die vielen Zuhörer im lauschigen Klosterinnenhof mit wunderschönen bekannten Zigeunerweisen und –liedern sowie folkloristischen Melodien aus aller Welt.
Der gebürtige Regensburger Wolf Peter Schnetz, Joachim-Ringelnatz-Preisträger und des Friedrich Baur-Preises der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, las lyrische Gedichte aus seinem 2009 erschienen Band „Ich lebe dich, das ist alles“. Etwa so lautmalerische und nachdenklich machende Gedichte wie „Die Rose von Jericho“, „Brief an die Liebe“, „Grüße“, „Musik“, „Das Meer“, „Ich höre dir zu“, „Ich spüre dein Herz“ sowie eigene Nachdichtungen von „Lao Tse – Tao Te King“.
Allerdings begann es leider bald zu donnern. Der lauschige Abend wurde von einem Gewitterregen beendet. Im Kreuzgang des Klosters Ensdorf fand er dann seine Fortsetzung. Trotz der widrigen Wetterbedingungen: Wer bei „Musik & Poesie“ nicht dabei war, hat etwas versäumt!