Mittelschule Ensdorf ist Gewinner des „isi“ – Preises
| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung, Schule
Alle zwei Jahre wird er vergeben: Der „isi“ – ein Preis, der Schulen zu Teil wird, die in besonderer Weise „ … auf eine systematische Schulentwicklung setzen. Sie wählen den zu ihrer Schule passenden Schwerpunkt und bestimmen ihren eigenen Weg zu mehr Qualität“.
Die Schule und die ganze Schulgemeinschaften setzen sich dabei zum Ziel, sich zu profilieren und in ihrem Umfeld zu positionieren, Schule als Sozial- und Lebensraum zu gestalten und ein Schulparlament einzusetzen, einen systematischen, nachhaltigen Qualitätsentwicklungsprozess festzulegen und zu durchlaufen, die Beteiligung aller an der Entwicklung der Schule zu stärken, die individuelle Förderung auszubauen, verstärkt kompetenzorientierte Unterrichtskonzepte umzusetzen, mit externen Partnern wie Institutionen oder Wirtschaftsunternehmen zusammenzuarbeiten, eine enge Kooperation mit Eltern und Einrichtungen in einem regionalen Bildungs- und Erziehungsnetzwerk zu pflegen, die Teamarbeit im Lehrerkollegium zu fördern, eine schulinterne Kommunikations- und Feedbackkultur zu etablieren oder vielfältige Formen interner Evaluation anzuwenden.
Aus den umfangreichen Bewerbungen wählt eine hochkarätig besetzte Jury im Vorfeld drei aussichtsreiche Kandidaten je Schulart aus, die dann durch die mehrköpfige Hauptjury besucht und bewertet werden – ohne allerdings vor dem Tag der Preisverleihung die Platzierung bekannt zu geben – spannend bis zum Schluss!
Dass die „kleine, feine Landschule“ aus Ensdorf bei der Vergabe dieses Preises ein Wörtchen mitzureden imstande sein könnte, das bezweifelten die Akteure - Lehrerkollegium, Schüler, Eltern und externe Kooperationspartner – bis zum Tag der Entscheidung selbst am allermeisten: Alle hatten sich schon riesig gefreut, aus einer Vielzahl sich bewerbender Schulen für den „roten Teppich“ nominiert worden zu sein – was schon eine Anerkennungsurkunde und 1000 Euro bedeutet hätte. Dass die Ensdorfer Delegation mit Bürgermeister Markus Dollacker, den Schülersprechern Melanie Pirzer und Johannes Feigl sowie Schulleiter Siegfried Seeliger am Ende einen Scheck über 5000 Euro und die Siegerurkunde mit nach Hause nehmen konnte – damit hatte wirklich keiner gerechnet! Umso größer war der Jubel in der Heimat, als kurz nach elf am vergangenen Dienstagvormittag die Entscheidung der Hauptjury bekannt gegeben und natürlich im Zeitalter von Handy und SMS nahezu in Echtzeit an die „Daheimgebliebenen“ übermittelt worden war: Das Konzept einer „Gesunden Umweltschule“ hatte die Juroren tatsächlich überzeugen können!
„Dass dies möglich wurde“, so Schulleiter Siegfried Seeliger, „hat für ihn mehrere Gründe: Schülerinnen und Schüler, Eltern und Kollegium haben mit ihrem Engagement bewiesen, dass sie bereit sind, für ‚Ihre’ Schule mehr als im üblichen Maße einzustehen. Das inzwischen dichte Netzwerk an Unterstützern aus der Region hat viele beeindruckende und für die Schülerinnen und Schüler gewinnbringende Projekte ermöglicht, die v.a. auch auf Nachhaltigkeit angelegt und langfristig wirksam sind. Mit der Gemeinde Ensdorf (und dem Schulverband Rieden – Schmidmühlen – Ensdorf) ist ein stets für alles offenes Gremium im Hintergrund, das viele Entwicklungen ermöglicht bzw. positiv begleitet hat. Auch der Schulverbund Unteres Vilstal und das Schulamt Amberg – Sulzbach haben mit entsprechender Stunden- und Lehrerzuteilung erst die Basis für ein intensives und zielorientiertes Arbeiten bereitet. Und nicht zuletzt spielte die Nähe zum Haus der Begegnung, der Umweltstation und dem ZEN (Zentrum für erneuerbare Energien) eine herausragende Rolle, wenn es um den Schwerpunkt der Schulentwicklung in den letzten Jahren ging: hin zur ‚gesunden Umweltschule Ensdorf’, die sich mit Gesundheits- und Umweltaspekten auseinandersetzt und um eine ganzheitliche Sicht jeder einzelnen Schülerin und jedes einzelnen Schülers bemüht ist – ganz im Sinne der Salesianer Don Boscos, die inzwischen auch ein kongenialer Kooperationspartner bei der Ausgestaltung der offenen Ganztagsschule sind!“
„Wie so oft hat Erfolg viele Väter (und ‚Mütter’), angefangen im Inneren bei unseren Reinigungsdamen, den „Perlen“ in Verwaltung und Hausmeisterei, einem intakten und vielseitig kompetenten Lehrerkollegium, über weite Strecken wirklich noch gutwilligen Schülerinnen und Schülern und positiv gestimmten Eltern, bis hin zu unseren zahlreichen Unterstützern im Umfeld, die mit Rat, Tat und dem einen oder anderen Euro (- Bündel!) immer mit im Boot sind – allen sei hierfür auf diesem Wege nochmals herzlichst gedankt. Wir werden uns auch künftig dieser Auszeichnung als würdig zu erweisen versuchen – sie ist Ansporn einerseits und andererseits Herausforderung für die Zukunft!“ erklärte und dankte der Schulleiter.
In der Laudatio für die Mittelschule Ensdorf heißt es:
„Das Motto des Schulentwicklungsprogramms der Mittelschule Ensdorf in der Oberpfalz wurde beim Besuch der i.s.i. Kommission sehr gut umschrieben: Aus einer kleinen, aber feinen Landschule sollte sich eine „gute, gesunde Umweltschule“ entwickeln – mit augenscheinlichem und nachhaltigem Erfolg: Kontinuierlichen entstanden verschiedenen Bausteine, diestets miteinander verbunden wurden und aufeinander aufbauten. So gehören zum Schulalltag mittlerweile eine jahrgangsübergreifende Arbeitsgemeinschaft Umwelt, eine Solartankstelle für Elektrofahrzeuge, selbstgebaute E-Bikes, das Projekt „Retten macht Schule“ oder auch die intensive Schulgarten- und Biotop-Pflege. Trotz des hohen Umweltengagements ist die Mittelschule Ensdorf obendrein stets darauf bedacht, berufsorientierende Maßahmen in den Unterricht zu integrieren – mit großem Erfolg: Der gute Ruf der Schule bewirkt, dass die Absolventinnen und Absolventen in der Region sehr leicht Fuß fassen. Mittelschule Ensdorf – eine Marke mit Erfolg.“