„Männer und andere Untugenden“
| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung
Da wurden natürlich vor allem die Männer, „die Hodern und Waschlappen“, und ihre Untugenden aufs Korn genommen und bekamen bei dem musikalischen Kabarett ihr Fett weg. Sie wurden als „unsensibel, unromantisch, unsauber, fußballnarrisch und Schwanz gesteuert“ erklärt und als „Trampeltiere“ bezeichnet. Schließlich seien die Schwächen der Männer abendfüllend, betonten die drei Weibsbilder alias Romy Börner, Su Frisch und Carolin Juretschka. Sie zeigten humorvoll und musikalisch mit vielen Complets – immer wieder auch mit lokalen Bezügen auf, „wie die Männer so ticken“. „Der Mann denkt immer nur an sich. So ein Mann is a komisches Gewächs. Jesses, san die Männer dumm!“ erklärten sie und drohten gar mit „Liebesentzug“.
Als österreichische Chefarztgattin Edeltraud, Frau Magister für Germanistik und Sozialkunde Gisela und als bayerische, lebenslustige, wenn auch nicht ganz so lebenserfahrene Ursula, standen die drei Weibsbilder frech, bissig und bös auf der Bühne. So plauderte z. B. Ursula über den Fußballfernsehabend mit ihrer neuen Flamme, Edeltraud sinnierte über ihr entdecktes „Putz-Gen“ und Gisela referierte über den sich reduzierenden Neigungswinkel des Mannes ab 40.
Gekonnt begleiteten Thomas Basy auf dem Piano, Markus König am Saxophon und Steffen Zünkeler am Bass die Complets der „Weibsbilder“. Mit eigenen Texten zu den Songs wie „Liebeskummer lohnt sich nicht“, „Schöner fremder Mann“, „Die Liebe ist ein seltsames Spiel“, „In the mood“, „So schön kann doch kein Mann sein“,„Vielleicht, vielleicht, vielleicht“, „Für eine Fahrt ans Mittelmeer“, „Der Spanier sagt si, si“, „So ein Mann, so ein Mann“, „Die Männer sind alle Verbrecher“, „Mama ist da“ oder „Bei mir bist du schej“, „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“ und „Deine Liebe ist zuckersüß“ nahmen sie die Untugenden der Männer aufs Korn.
Das Publikum ging begeistert mit, geizte nicht mit Applaus und forderte lautstark und mit tosendem Beifall Zugaben. Die allerdings aus „ökonomischen Gründen“ auf zwei beschränkt wurden. Es war für jeden etwas dabei bei dem aktuellen Programm der „Weibsbilder“. Letztendlich erkannten diese versöhnlich: „Ganz ohne Männer geht die die Chose nicht!“ und erklärten: „Was uns nicht umbringt, macht uns stark!“