Lehrgang Sport und Bewegung trotz(t) Demenz
| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung
Thomas Gebele, Vorsitzende des BLSV Sportkreis Amberg.Sulzbach, zeigte sich sehr erfreut und richtete seine Grußworte an die Referenten und Teilnehmer. „In unserer Arbeit als Alzheimer Gesellschaften erleben wir, dass Menschen zu Beginn der Erkrankung ihre bisherigen Aktivitäten in Vereinen, Gruppen und im öffentlichen Leben aufrechterhalten möchten. Wir wissen, dass manche Fähigkeiten wie z.B. die Orientierung in fremder Umgebung oder das Kurzzeitgedächtnis beeinträchtigt sein können,“ so Gerhard Wagner, Geschäftsführer der Alzheimer Gesellschaft. „Wir sehen aber auch, dass viele Kompetenzen, wie die Beweglichkeit sehr lange erhalten bleiben. Aufgrund von Berührungsängsten zwischen erkrankten und nicht erkrankten Menschen kommt es zu Ausgrenzung und Rückzug aus dem öffentlichen Leben, welches häufig in sozialer Isolation endet.“ Die zunehmende Zahl der an Demenz erkrankten Mitmenschen zeige, wie wichtig es ist, dass die Gesellschaft darauf rechtzeitig reagiert.
Ziel dieses Seminars war es, geeignete Kursleiter auszubilden, die spezielle Sport- und Bewegungsangebote anbieten, in denen die noch vorhandenen Ressourcen erhalten und gefördert werden. So könne durch die Teilnahme der Betroffenen an entsprechenden Angeboten die gesellschaftliche Teilhabe gewährleistet und Berührungsängste in der Öffentlichkeit abgebaut werden. Wissen und Verstehen vom Krankheitsbild der Demenz, Symptomatik und Erleben der Betroffenen, doch auch die Kommunikation als wichtiger Bestandteil der Arbeit mit demenziell Erkrankten war ein Teil der Fortbildung. Bei den praktischen Übungen wurde deutlich, dass das Gedächtnis mit viel Freude geschult werden kann.
Die Referenten Silke Grotkasten aus München und Gerd Miehling aus Nürnberg vermittelten anschaulich und variantenreich die Bewegungsangebote, die auf die Fähigkeiten der Zielgruppe abgestimmt waren. Diese wurden von den angehenden Kursleitern selber ausprobiert. Die Gruppe der 16 Seminarteilnehmer setzte sich zusammen aus Pflegekräften und Übungsleitern aus Sportvereinen. Das unterschiedliche Erfahrungswissen, welches die Teilnehmer aus ihren beruflichen Erfahrungen einbrachten, sorgte für einen regen Austausch. Einig waren sie sich alle darin, dass Einfühlungsvermögen, Akzeptanz und Respekt eine wichtige Grundlage für ihre zukünftige Tätigkeit sind und Bewegungsangebote dazu beitragen, dass Erkrankte ihren Platz in unserer Mitte behalten.