Landesausstellung „Ritter, Bauern, Lutheraner“ in Coburg
| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung
Das Leben am Vorabend der Reformation, mit seinen strengen Standesschranken, mit seinem Menschen- und Gottesbild wurde von den beiden Führerinnen der fast 40 Mitfahrer genauso anschaulich dargestellt wie das Ablasswesen und andere Anlässe für die Reformation, die Auswirkungen der Veröffentlichung seiner Thesen auf Luthers Leben selbst und die religiösen und politischen Umwälzungen in der Folgezeit.
Auch der wechselvollen Geschichte Ambergs in diesen unruhigen Zeiten ist eine Ausstellungsfläche gewidmet, wo man unter anderem den „Amberger Liedertisch“ bestaunen konnte, der an die Zeit erinnert, als der Pfälzer Kurfürst – getreu dem Motto cuius regio eius religio – den Calvinismus durchzusetzen versuchte, weshalb die protestantischen Ratsherren vor ihren Versammlungen aus Protest die auf dem Tisch eingeätzten evangelischen Kirchenlieder sangen.
Der informationsreiche Tag fand in einer fränkischen Brauereiwirtschaft bei deftigen Speisen und würzigem Bier seinen Ausklang.