Kindermette an Heiligabend

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Bis auf den letzten Platz gefüllt war die Pfarrkirche St. Jakobus am Heiligabend bei der Kindermette am Nachmittag. „Wir wollen betend und singend Jesus zum Geburtstag gratulieren, ihm danken, dass er in die Welt gekommen ist“, begrüßte Pfarrer Pater Hermann Sturm die vielen Kinder, Eltern und Großeltern.

„Kommt das Licht der Erde“ wurde anfangs gesungen, wobei Georg Roidl am Keyboard begleitete. Der Weg von Josef und Maria und die Geburt des Herrn wurde szenisch von 23 Kindern und Jugendlichen von der Ministranten und des Offenen Treffs, damit die Weihnachtsgeschichte, dass Gott uns liebt in die Herzen hineingelangt.

Drei Freunde unterhielten sich über das nahende Weihnachtsfest, was sie wohl als Geschenke bekommen werden, wie der Christbaum aussehen wird, dass man in der Kirche wieder kaum einen Platz finden und sie so lange dauern werde. „Für was braucht man das alles überhaupt? Geschenke allein würden doch auch reichen!“ meinten sie. Und: „Echte Engel gibt’s doch nicht!“ Ihnen ist aufgefallen, dass die jungen Leute heut zu Tage nicht mehr wissen, was Weihnachten bedeutet und sie meinen, dass es nur noch um Geschenke geht. Dann spielten die 23 die Weihnachtsgeschichte von der Herbergssuche, der Geburt Christi, der Verkündigung durch die Engel und der Anbetung durch die Hirten szenisch, damit ihr seht, um was es an Weihnachten wirklich geht. „Nämlich dass der Heiland geboren wurde, dass nicht die Geschenke das Allerwichtigste sind, sondern dass Weihnachten das Fest der Nächstenliebe ist“.    

„Froh, glücklich und zufrieden können wir sein, dass wir eine Familie haben, glücklich sein und andere glücklich machen“, erklärte Pfarrer Sturm. Jesus habe gesagt: Ich bin dass Licht der Welt. „Christus, sei unser Licht!“, betete er für alle.

Dann brachten die Kinder ihre Opferkästchen vor den Altar und erhielten als kleines Dankeschön Sternchen. „Das Licht der Kerzen will uns immer sagen; Jesus macht es hell in deinem Herzen. Er bringt allen Menschen große Freude. Auch jedes Geschenk bringt uns dieses Licht der Freude. Wenn heute alles so schön ist, wissen wir: Jesus ist endlich gekommen“, betonte Pfarrer Sturm.

In den Fürbitten hieß es dann:“ Gott, wir brauchen dein Licht für unsere Familien, damit wir in Liebe und Eintracht zusammenhalten; für unsere Augen, damit wir sehen, wo wir anderen helfen können; für unser Herz, damit wir gut sein können; für unser ganzes Leben, damit wir den Weg zu dir nicht verlieren; für unseren Glauben, damit wir ihn überzeugend und froh an unsere Kinder weitergeben und vorleben.“

Nach dem Vater Unser und dem Segen sangen alle in der stimmungsvoll abgedunkelten Pfarrkirche  St. Jakobus, die nur von einem Christbaum erleuchtet war „Stille Nacht, heilige Nacht …“.

Vor genau 200 Jahren erklang das mittlerweile weltweit gesungene Lied „Stille Nacht, heilige Nacht …“ in Oberndorf im Salzburger Land in Österreich zum allerersten Mal. Komponiert wurde es von Franz Xaver Gruber, getextet  von Josef Mohr.