Kinder zu Gast bei der Feuerwehr

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Im Rahmen der Brandschutzerziehung besuchte der Kindergarten St. Jakobus die Freiwillige Feuerwehr Ensdorf in ihrem neuen Feuerwehrgerätehaus. Zunächst befragten BM Thilo Freiherr von Hanstein und LM Daniela Dollacker die 50 Kinder über ihre Erfahrungen mit der Feuerwehr. Diese erzählten im Schulungsraum munter, was sie über die Feuerwehr wissen.

„Wenn etwas explodiert, muss die Feuerwehr kommen“, meinte ein Mädchen. „Oder wenn’s brennt“, wusste ein kleiner Junge. Andere meinten, dass die Feuerwehr zum Löschen Wasser aus einem Teich holen muss. „Dafür haben die ganz lange Schläuche.“ Wieder andere berichteten von Sprungtuch und „ganz lange Leitern ausfahren“, der Hilfe bei Verkehrsunfällen. „Wenn ein Auto auf der Autobahn in ein Schlagloch fährt, muss die Feuerwehr kommen“, behauptete ein Knirps.

Dann durften die Kinder die persönliche Ausrüstung der Feuerwehrleute anprobieren: die großen Hosen und Jacken, die schweren Stiefel mit den Stahlkappen, und die Helme. Für die Schutzhandschuhe waren ihre Finger dann doch noch zu klein.

Dann demonstrierte Daniela Dollacker die Gefährlichkeit von Feuer an einer Kerze. Die sind zwar schön auf dem Geburtstagskuchen, dem Adventskranz oder am Christbaum, verbreiten Gemütlichkeit und Wärme, können aber auch große Feuer entfachen. Gleiches gilt bei Kaminfeuer, beim Grillen oder dem Lager- und Johannisfeuer. Vorsicht ist da geboten.

Die Geschichte vom Wohnungsbrand erzählte von nicht ausgeglühten Grillkohlen im Abfallkorb. Rauchentwicklung geht meistens einem Brand voraus. Dieser schreckliche Geruch ist sehr gefährlich, vor allem nachts, wenn alles schläft. „Da können Rauchmelder Leben retten“, betonte BM Thilo von Hanstein und ließ die Kinder das unüberhörbar laute Pfeifen eines Rauchmelders hören. Fluchthauben durften die Kinder aufsetzen und Kreisjugendwart KBM Hubert Haller zog die schwere Ausrüstung eines Atemschutzgeräteträgers an. „Wenn die Feuerwehr so kommt, bitte keine Angst haben, sich nicht verstecken, sondern um Hilfe rufen“, ermahnte er. Das Spiel „Feuer, Wasser, Rauch“ lockerte die Unterweisung auf.

Anschließend erfuhren die Kinder einiges über das richtige Verhalten bei Bränden: Türen und Fenster schließen, Licht anmachen, keine Panik und natürlich: Die Feuerwehr unter der Nummer 112 rufen und melden wo was passiert ist, wer meldet und ob noch Personen in der Wohnung sind. Zur Übung spielten sie Brandmelder und Feuerwehrzentrale am Telefon.

Zum Schluss wurde den Kindern die Ausrüstung in den beiden Feuerwehrfahrzeugen vorgeführt. Sie durften auch mal einen Schlauch aufrollen, ein Strahlrohr in die Hand nehmen oder die Kellen zur Verkehrsregelung. Die großen Geräte wie Spreizer, Rettungsschere und Hochdrucklöscher interessierten vor allem die Buben. Und natürlich die Feuerwehrautos mit Blaulicht und Martinshorn selbst!

Blätter zum Ausmalen werden das Gesehene und Gehörte noch vertiefen. Außerdem bekam jedes der Kinder einen „Grisu-Feuerdrachen“. „Der darf mit mir schlafen!“ freute sich ein Mädchen. Mit viel Freude und Hallo ging es dann im Feuerwehrauto zurück zum Kindergarten.