Jugendgottesdienst mit dem Motto „Was zählt noch?“
| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung
Zu Beginn spielte die „Neue Band“ (Manuel Allwang /Gitarre/Gesang, Lukas Fröhlich/Gitarre, Jonas Roidl /Bass, Jonas Reinwald/Keyboard, Daniel Fröhlich/Schlagzeug, Laura Reinwald/Saxophon, Cornelia Fischer/Gesang) das Lied „ Du bist der Herr“.
Das Motto des Gottesdienstes wurde eingeleitet von Sophia Eberhardt. Sie stellte fest, dass es im Leben Sachen gibt, die man nicht festhalten kann, dass etwas verloren geht. Darauf stellte sie die Fragen: Was zählt dann noch? Was zählt überhaupt? Was ist wertvoll im Leben, so dass man es festhalten möchte? Was bringt einem das? Und was bleibt noch, wenn etwas schief geht im Leben? Muss man dann den Kopf in den Sand stecken? Und wenn die Tage, wenn die Lebenszeit – wie etwa bei einer Sanduhr gut zu erkennen – stetig zerrinnt, was zählt dann am Ende eines Tages, am Ende eines Lebens?
Nach dem Lied „Jesus be the centre“ begrüßte Pfarrer Pater Hermann Sturm alle recht herzlich und sprach das Tagesgebet.
Lena Donhauser las eine Geschichte vor, die sehr zum Nachdenken anregte. In dieser Geschichte wurde man damit konfrontiert, was man machen würde wenn man täglich 86400 Euro von einer Bank überwiesen bekäme. Dieser aber ohne Vorwarnung und ohne Angaben von Gründen zu jedem Zeitpunkt das Konto auflösen könnte. Es stellte sich heraus, dass alle so eine Bank haben. Man bekomme zwar nicht jeden Morgen 86400 Euro zum Ausgeben geschenkt, aber etwas viel Kostbareres – Zeit! Jeden Morgen, wenn man aufwacht, bekommt man 86400 Sekunden Leben für den Tag. Und wenn man abends schlafen geht, wird nichts von dieser Zeit gutgeschrieben. Was man an diesem Tag nicht gelebt hat, ist verloren. Gestern ist vergangen. Jeden Morgen beginnt der Zauber von Neuem, aber das Zeitkonto eines jeden kann zu jedem Zeitpunkt ohne Vorwarnung aufgelöst werden. Das Leben kann jeden Moment zu Ende sein. Während dem Lied „So groß ist der Herr“, konnten sich die Gottesdienstbesucher Gedanken machen, über ihre 86400 Sekunden täglich.
Danach las Pfarrer Sturm das Evangelium nach Matthäus 6, 19 - 34 – „Von den falschen und den rechten Sorgen“ – vor. In seiner Predigt hob der Geistliche das Thema des Gottesdienstes „ Was zählt noch?“ deutlich hervor. Er stellte den Gottesdienstbesuchern die Frage: Was hat für dich gezählt, was wird für dich zählen? Vielleicht eine gute Arbeit zu finden, auch eine Familie zu haben? Aber was in diesem Moment zählt, damit hätte man wahrscheinlich Probleme diese Frage auf Anhieb zu beantworten. Mit geschlossenen Augen konnte man die nachfolgenden Worte auf sich wirken lassen. „Für was ist man dankbar, was will man erhalten oder besser machen?“ Vielleicht denkt man an besondere Menschen, ein Hobby oder ein schönes Gefühl in einer bestimmten Situation.. Die Gottesdienstbesucher horchten in sich hinein: „ Ist es Sehnsucht, ist es Glück, ist es eine starke Verbindung?“ Pfarrer Sturm machte deutlich, dass sich Gott unseren Bitten annimmt, er zuhört und einen versteht. Die Gottesdienstbesucher dürfen sich auf das besinnen was sie in ihrem Leben ändern können. Er sprach ihnen Mut zu, zu den eigenen Schwächen zu stehen. Das Schlusswort von Herrn Pfarrer Sturm: „Denkt auch weiterhin mit offenen Augen an das was in eurem Leben zählt und was gelungen ist.“
Lea Schmalzbauer leitete anschließend in die Mitmachaktion ein. Sie stellte fest, dass man, um herauszufinden, was für einen im Leben wichtig ist, sich man vielleicht erst einmal von etwas befreien muss, was einen belastet. Sie forderte alle auf nach vorne zu kommen, sich ein Teelicht zu nehmen, es an der großen Kerze anzuzünden und in den Sand vor dem Alter zu stellen, damit die Sorgen da blieben. Hierzu spielten die jungen Musiker das Lied „ Your love never fails“.
Im nachfolgenden Gebet von Lea wurde klar, dass Gott Trost spendet, wenn man in Sorge ist. Dass er Mut gibt, trotz Problemen weiter zu machen. Durch ihn erlangt man die Kraft, auch in der größten Not die schönen und wichtigen Dinge nicht aus den Augen zu verlieren.
Drei Jugendlichen trugen die Fürbitten vor. Als Zwischenruf spielte auch hier die Band. Das Lied „Unser Vater“ stimmte auf das gemeinsam gesprochene Vater unser ein. Danach sprach Pfarrer Sturm das Schlussgebet und erteilte den Segen.
Sophia Eberhardt lud alle zum Abschluss ein, beim Rausgehen mit der Hand in eine mit Sand gefüllte Wanne zu greifen und das was übrig blieb, in bereitgelegte Plastiktütchen zu füllen und mit nach Hause zu nehmen. Sie machte deutlich: „Diese Körner, die nicht durch die Finger gerieselt sind, sind das, was am Ende übrig bleibt, das was zählt, was wichtig ist.“
Nach dem letzten Lied „ Danke für diese Abendstunde“ wurde die „Neue Band“ noch mit viel Beifall belohnt und es gab auch eine Zugabe.
Nach dem Gottesdienst wurden alle zu einem gemütlichen Miteinander mit Snacks und Tee ans Lagerfeuer eingeladen, das wieder von Mitbruder Robert Reiner geschürt wurde.