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Jahreshauptversammlung der FFW Thanheim 2016

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

„Bei der Thanheimer Feuerwehr leisten derzeit 32 Aktive Dienst, darunter drei Damen, zusätzlich sind acht Leute bei der Jugendfeuerwehr“, erklärte Kommandant Bernhard Metschl bei der Dienst- und Jahreshauptversammlung. Kurz dafür hatte die Wehr einen Einsatz: Ein Auto war bei Schneeglätte am Dorfrand von der Fahrbahn abgekommen und natürlich sehr schnell und prompt von den Floriansjüngern aus dem Graben rausgezogen und geborgen worden.

Viermal wurde die Wehr im Jahr 2015 zu Einsätzen gerufen: Ölspurbeseitigung zwischen Ensdorf und Thanheim, Garagenbrand im alten Schulhaus, Mähdrescherband Langenwies und Beseitigung eines Baumes auf der Straße zwischen Thanheim und Ruiding. Monatlich finden bei der Thanheimer Feuerwehr Gruppenführersitzungen statt. In der Brandschutzwoche nahm sie an einer Großübung in Wolfsbach teil, wo erhebliche Rauchentwicklung angenommen wurde und es galt, Personen in Gefahr zu retten. Sieben sehr gut besuchte Übungen befassten sich mit Anleitern, Knoten und Stichen, Löschaufbau, Brandschutzwoche, Technischen Hilfeleistungen, Erster Hilfe und Einweisung in den Digitalfunk. Neu angeschafft wurden im vergangenen Jahr Sanitätskoffer, zwei Faltdreiecke und zwei Blinkleuchten dafür, acht Taschenlampen sowie sechs Pylonen. Handschuhbestellungen wurden durchgeführt.   

Unter Aktuelles, vermerkte der Kommandant: Umstellung des Einsatzstellenfunks auf Digital ab März und Ablegung von Leistungsabzeichen. Bereits am kommenden Freitag, 22.1., findet um 19 Uhr im Feuerwehrgerätehaus eine für alle verpflichtende Unfallverhütungsunterweisung statt. Metschl dankte besonders seinem 2. Kommandanten Hans Westiner, Gerätewart Andreas Schoppe, den Jugendwarten Michael Rothut III und Christoph Rester sowie Funkwart Marcus Färber, den Gruppenführern Jürgen Hofmeister und Gerald Westiner, Feuerwehrvereinvorsitzendem Joachim Hantke sowie allen Feuerwehrkameradinnen und -kameraden für die gute Zusammenarbeit.

„In der Jugendfeuerwehr sind zurzeit acht Jugendliche. Vier Mädchen und vier Jungen“, berichtete Jugendwart Michael Rothut III. Sandro Bachfischer und Lisa Schwendner wurden in die aktive Wehr übernommen, Luisa Hofmeister kam neu zur Jugendfeuerwehr. Beim Landkreisentscheid in Kümmersbruck belegte die Jugendfeuerwehr Thanheim den achten Platz unter 24 teilnehmenden Gruppen. Erfolgreich abgelegt wurde von sechs Jungfeuerwehrlern der Wissenstest „Organisation der Feuerwehr“ und „Jugendschutz“. Regelmäßig wurden Funkübungen abgehalten. Außerdem organisierten die Jugendfeuerwehrler mit den Thanheimer Kirwapaaren zum 7. Mal die Seuloher Kirchweih und entzündeten auch wieder ein Johannisfeuer.  

„Bei der Thanheimer Feuerwehr stimmt alles“, betonte Bürgermeister Karl Roppert in seinem Grußwort. Er wünschte „weiter frohes Schaffen, unfallfreies Arbeiten und den hohen Ausbildungsstand weiter zu halten“ und dankte für Einsatzbereitschaft. Weiter verwies er auf die am kommenden Donnerstag, 21.1., stattfindende Gemeinderatssitzung, in der das Fahrzeugkonzept der Ensdorfer Feuerwehren Ensdorf, Wolfsbach und Thanheim beschlossen wird.

Pfarrer Pater Hermann Sturm bezeichnete den guten Besuch der Versammlung als positives Zeichen. „Von Ehrenamtlichkeit lebt ein Verein, ein Dorf und eine Gemeinde“, betonte er und dankte für all die Arbeit, welche die Freiwillige Feuerwehr Thanheim und der Feuerwehrverein leistet mit einem „herzlichen Vergelt’s Gott“.

Für Ehrenmaschinist Pater Andreas Kroworsch, der in Nürnberg tätig ist, ist die  Jahreshauptversammlung „immer interessant“. „Ich bin beeindruckt, was bei euch alles läuft“, erklärte er und hatte für die Thanheimer Floriansjünger wie jedes Jahr ein besonderes Bonmot. Diesmal „Die Erschaffung des Feuerwehrmannes“ durch den lieben Gott, der dafür bereits den sechsten Tag habe Überstunden machen müssen und „lange an dieser Figur basteln musste“. Schließlich müsse dieser „pflegeleicht, aber nicht aus Plastik sein, solle Nerven wie Drahtseile und ein offenes Ohr für alle und ein dickes Fell haben, damit er auch in einen VW-Golf passe“. Er solle einen Rücken haben, auf dem sich alles abladen lässt, solle in einer überwiegend gebückten Haltung leben und arbeiten können. Sein Zuspruch solle alles heilen können – vom kaputten Auto bis zur verletzten Katze auf dem Baum. Und Feuer löschen solle er natürlich auch können. Ein Engel habe dem lieben Gott empfohlen, schlafen zu gehen und morgen weiterzumachen. Worauf dieser geantwortet habe: „Ich kann nicht, denn ich bin nahe daran etwas zu schaffen, das mir einigermaßen ähnelt. Es ist mir bereits gelungen, dass er sich von selbst heilt, wenn er krank ist; dass er an die 30 Kameraden mit einem winzigen Geburtstagskuchen zufriedenstellt; dass er einen Sechzehnjährigen dazu bringen kann, an der Tankstelle nicht zu rauchen und einen Neunzehnjährigen davon überzeugen kann, dass Alkohol und Autofahren nicht zusammen passen. Außerdem kann er 20 Minuten leben, ohne zu atmen. Daneben scheint es mir gelungen zu sein, ihn zu überzeugen, dass der Dienst in der Feuerwehr etwas Schönes ist, eine echte Dienstleistung eben; und er in der Lage ist, alle Ungerechtigkeiten klaglos zu dulden.“

„Zu weich“, habe ein Engel gesagt, worauf der liebe Gott energisch geantwortet habe: „Aber unerhört zäh! Du glaubst nicht, was so ein Feuerwehrmann alles  aushalten kann! Er kann nicht nur denken, sondern sogar urteilen und beurteilen, wenn er in der Hierarchie aufsteigt und Kompromisse schließen. Und vergessen kann er auch!“ Der Engel habe einen Finger in die Wange des Modells gebeugt und gemeint, dass hier ein Leck sei. Gott habe aber geantwortet, dass das ist kein Leck sei, sondern eine Träne. „Sie fließt bei Freude, Trauer, Enttäuschung, Schmerz und Verlassenheit!“ Darauf der Engel: „Ihr seid ein Genie!“ Worauf sich der liebe Gott versonnen zurückgelehnt und gesagt habe: „Die Träne ist das Überlaufventil.“ Abschließend sagte Ehrenmaschinist Pater Andreas Kroworsch: „Danke für Eueren Dienst für die Nächsten!“

Feuerwehrverein

„Das Jahr 2015 war eines ohne besondere Vorkommnisse. Aber nichts desto trotz waren doch wieder einige Termine wahrzunehmen“, erklärte Vorsitzender Joachim Hantke nach einem von Pfarrer Pater Hermann Sturm zelebrierten Gottesdienst für verstorbene Mitglieder bei der gut besuchten Jahreshauptversammlung im Feuerwehrgerätehaus.. 

Bevor er seinen Rückblick gab, gedachte die Versammlung des verstorbenen Anna Schart und Emma Hantke in einer Schweigeminute. „Nach den Neuzugängen von Josef Sperl, Harry Hawliczeck, Andreas Berger, und Alfons Eichenseer kann der Verein der Freiwilligen Feuerwehr Thanheim auf 164 Mitglieder stolz sein. Das sind 66 Prozent der Einwohner“, freute sich Hantke, der seit 25 Jahren dem Feuerwehrverein vorsteht. 

Hantke begrüßte neben vielen Mitgliedern u a. in Vertretung von 1. Bürgermeister Markus Dollacker dessen Stellvertreter 2. Bürgermeister Karl Roppert, Pfarrer Pater Hermann Sturm, Ehrenmaschinist Pater Andreas Kroworsch sowie die Thanheimer Jagdpächter.

Sechs Vorstandschaftssitzungen wurden im zweimonatigen Rhythmus abgehalten. Zu „runden“ Geburtstagen gratulierte die FFW Thanheim Wolfgang Steiner, Michael Rothut sen. und Anna Reindl zum 70, Manfred Hantke, Hans Donhauser und Udo Ottner zum 60. Geburtstag mit Geschenken. Eine Ausnahme bildete der 50. des 2. und langjährigen 1. Kommandanten Johann Westiner, der natürlich groß gefeiert wurde..

Der Vorsitzende erinnerte an Winterwanderung mit Einkehr im Kloster und Besichtigung der Pfarrkirche St. Jakobus, die zur Zeit renoviert wird, DJK-Christbaumversteigerung, Verbandsversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes, Florianstag in Haselmühl, die Feiern von 125 Jahre FFW Illschwang, FFW Haselmühl und FFW Theuern sowie 150 Jahre FFW Schwandorf und 40 Jahre Blaskapelle Neukirchen, die Kirchweih in Seulohe, die von der Jugendfeuerwehr Thanheim ausgerichtet wurde, die eigene Thanheimer Kirchweih, die zum siebten Mal von der Jugendfeuerwehr und den Kirweapaaren veranstaltet wurde,  sowie einen Frühschoppen mit Blasmusik im August. Die geplante Schlauchbootfahrt für Jugendfeuerwehr und Ferienprogramm Ensdorf fiel wegen mangelnder Beteiligung „ins Wasser“, wogegen die Wanderung „Im Wohnzimmer der Waldtiere“, vorbereitet von Christian und Gerhard Reindl, stattfand. Allerdings nahmen daran bedauerlicherweise nur acht Kinder teil. Mangels Beteiligung fiel auch der für 3. Oktober geplante Tagesdausflug aus. Beteiligt hat sich der Feuerwehrverein Thanheim an der Landtagsfahrt nach München in Verbindung mit der CSU Ensdorf und am 38. Internationalen Wandertag der Wanderfreunde Ensdorf.

„Aufgestockt“ wurde die Fahnenabordnung aus bisher Bernhard Geck,  Jugendwart Michael Rothut III und Andreas Schoppe durch Sandro Bachfischer, Alfons Eichenseer und 2. Jugendwart Christoph Rester auf nunmehr sechs.

Wie jedes Jahr verwies der Vorsitzende darauf, dass - vor allem auch junge Familien - im Feuerwehrheim in Bayerisch Gmain Urlaub machen können. Anmeldung habe über den Kommandanten zu erfolgen. Mit dem Dank an die Vorstandschaft und die aktive Wehr mit den Kommandanten und Jugendwarten sowie der Fahnenabordnung  und allen Helfern beendete Vorsitzender Hantke seinen  Ausführungen und rief dazu auf, auch die Homepage der Thanheimer Feuerwehr zu besuchen: www.FF-Thanheim.de. „Dort kann man alle Termine und Berichte nachlesen, viele Fotos anschauen. Momentan verzeichnet die Homepage schon 14000 Besucher.“ Hantke gab „zum letzten Mal“ seinen Jahresbericht ab, denn er will nach 25 Jahren „definitiv“ sein Amt abgeben.

Schriftführer Sebastian Bösl verlas das Protokoll der letztjährigen Jahreshauptversammlung, gegen das keine Einwände erhoben wurden. Kassier Wolfgang Reichert berichtete detailliert über Einnahmen und Ausgaben des Vereins und konnte einen positiven Kassenbericht abgeben. Kassenprüfer Philipp Donhauser bescheinigte ihm einwandfreie Kassenführung. Einstimmig wurde die Vorstandschaft entlastet.

Bereits feststehende Termine für 2016

Preisschafkopf am 19.Februar. Ein highlight könnte eine Benefizveranstaltung mit dem Heeresmusikkorps 11, Veitshöchheim, zugunsten der Kirchenrenovierung der Pfarrkirche St. Jakobus Ensdorf werden. Aus diesem Grund findet am 7. April um 14 Uhr eine Objektbesichtigung mit Kommandeur und Dirigent Oberstleutnant Olt Kahle in Ensdorf statt.

Zu „runden“ Geburtstagen wird heuer Ehrenmitglied und Altbürgermeister Georg Dirmeier und Johann Reindl zum 90. sowie Hans Babl und Josef Rothut zum 70. Geburtstag gratuliert.