„Holy-wins-Feier“

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Statt einer amerikanischen Halloween-Party gab es am Freitag, dem Vorabend von Allerheiligen, beim Offenen Treff „Holy-wins-Feier“, was „heilig gewinnt“ bedeutet. 16 Kinder und Jugendliche im Alter von sieben bis zwölf Jahren waren der Einladung der Organisatorinnen des Offenen Treffs, Inge Roidl und Petra Schimmelpfennig, gefolgt und zunächst um 18 Uhr ins Bildungshaus Haus der Begegnung des Klosters Ensdorf gekommen.

„Mit dem amerikanische Brauch Holloween haben wir nichts zu tun“, erklärten anfangs die Organisatoren. „Wir feiern ohne Verkleidung ‚Holy-wins’, was ‚heilig gewinnt’!“ Christen feiern nämlich nicht Halloween, sondern den Vorabend zu Allerheiligen. Allerheiligen wird nicht Tod, Angst und Dunkelheit gefeiert, sondern die Erinnerung an die vielen Heiligen, die Jesus Christus nachgefolgt sind. „Statt an schaurigen Kürbislaternen und Verkleidung erfreuen wir uns an den Lichtern, die uns den Weg zu Gott und der heiligen Kirche weisen“, erläuterte Petra Schimmelpfennig den Kids. So zog sich das Leben des heiligen Jugendapostels und Schutzpatrons der Jugend Don Bosco durch den ganzen Abend.

Zunächst aber Spiel und Spaß bei Kicker (u.a. mit Pfarrer Pater Hermann Sturm), Tischtennis und Malen im Vordergrund. Dann bastelte eine Gruppe „Don-Bosco-Laternen“ mit dem Pprträt des Heiligen und seinen Lebensdaten sowie zweien seiner Leitsprüche „Der Teufel hat Angst vor fröhlichen Menschen“ und „Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen“. Die andere kochte gemeinsam, was später auch gemeinsam gegessen wurde: Spaghetti mit Tomatensoße und Parmesankäse, schnippelte fleißig Tomaten, Gurken, Paprika und gelbe Rüben als Salat. Als Nachspeise gab es leckeren selbst gemachten Apfelstrudel mit Vanillesoße, den Geburtstagskind Elisabeth Fischer, die ihren elften Geburtstag feierte, mitgebracht hatte. „Mmh! Einfach sehr lecker!“ kommentierten die Kinder und gratulierten natürlich.

Bevor eine spätabendliche Lichterwanderung auf den Eggenberg angetreten wurde, zeigte Pfarrer Sturm im Pfarrsaal eineinen kindgerechten Film über das Leben des Heiligen Don Bosco. Auf dem Eggenberg wurde dann das Lied „Hallo, Don Bosco, hilf der Jugend der Welt“ gesungen. Spannung herrschte beim „Expertenquiz“ und „Wortquiz“ zum Leben Don Boscos. Für richtige Lösungen gab es natürlich Preise. Im Eggenberghaus wurde noch lange gequatscht und geratscht. Vor dem zu Bett gehen und Zähneputzen gab es Süßigkeiten. „Denn darauf soll auch bei uns nicht verzichtet werden – ohne von Haus zu Haus ziehen und betteln zu müssen mit dem Spruch ‚Süßes oder Saueres’!“, so die Organisatorinnen.

Nach einer kurzen Nacht erklang schon früh der Weckruf. Dann marschierten die Kinder wieder hinunter nach Ensdorf, wo sie schon um 7.30 Uhr im Pfarrsaal den Allerheiligengottesdienst besuchten. Zum Abschluss von „Holy-wins“ gab es ein reichhaltiges, leckeres und gesundes Allerheiligenfrühstück im Kloster. Den kostenlosen Abend und das Frühstück finanzierte Zahnart Dr. Mathias Küss aus Rieden. Dafür dankten ihm die begeisterten Kinder. Sie freuen sich schon auf den nächsten Offenen Treff am Freitag, 28. November, von 18 bis 21 Uhr im Haus der Begegnung.

O-Ton 1 Geburtstagskind Elisabeth Fischer (11 Jahre): „Ich wollt zum Offenen Treff, verschieben ging nicht, und so feiere ich meinen Geburtstag hier und nicht Zuhause. Halloween mag ich sowie nicht. Das ist amerikanisch. Verkleiden im Fasching find ich ok, aber nicht, wenn es schon dunkel ist. Den Offenen Treff finde ich gut, denn da ist immer toll was los.“

O-Ton 2  Johannes Schimmelpfennig (10 Jahre): „Ich bin auf keiner Halloween-Party weil mirs Verkleiden keinen richtigen Spaß macht. Auch an Fasching verkleide ich mich nicht mehr so richtig. Ich freu mich und hoffe, dass wir auf dem Eggenberg noch ein paar Spiele spielen können. Da ist es zwar schon stockfinster, aber Verstecken wäre toll. Viele haben ja eh Taschenlampen dabei.“

O-Ton 3 Maria Schart (noch 7 Jahre): Zur dem Offenen Treff zog ich schon mit Lukas und Niko durchs Dorf und hab Süßigkeiten gesammelt. Beim Offenen Treff gefällt es mir. Da ist immer was los. Basteln und spielen mag ich. Und gemeinsam gekocht schmeckt’s besonders gut!“