Gut besuchtes Ensdorfer Gemeindefest

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Nach schier endloser Regenperiode meinte es Petrus mit dem Ensdorfer Gemeindefest besonders gut. Zum Auftakt am Samstag ließ er die Sonne bei nahezu hochsommerlichen Temperaturen vom weißblauen Himmel scheinen. Kein Wunder, dass da schon zahlreiche Gäste zum 9. Gemeindefest nach Ensdorf kamen.

Herbert Zielbauer schoss das Fest auf dem ehemaligen BayWa-Gelände mit donnernden Krachen aus der Ensdorfer Wetterkanone pünktlich um 16 Uhr an. Dann setzte sich der lange Festzug in Bewegung. Angeführt von der Blaskapelle Ensdorf, und beklatscht von den Gästen. Als „Promis“ marschierten mit: MdB Alois Karl, MdL Reinhard Strobl, Landrat Richard Reisinger, Bezirksrat Bürgermeister Richard Gaßner aus Kümmersbruck, Bezirksrat Bürgermeister Petr Braun aus Schmidmühlen, Ensdorfs Bürgermeister Markus Dollacker, Klosterdirektor Pater Christian Liebenstein, Klosterdirektor Pater Christian Liebenstein, Pfarrer Pater Hermann Sturm, Pfarrerin Birgit Schwalbe und natürlich Schirmherr Michael Doblinger von der Raiffeisenbank Unters Vilstal, die Oberpfälzer Bierprinzessin Valerie I. mit Brauumeister Wolfram Seebauer von der Brauerei Bischofshof und Organisationsleiter Werner Scharl.

Mit schmissiger Marschmusik spielte die Blaskapelle Ensdorf den Festzug mit den Fahnenabordnungen der Feuerwehren Ensdorf und Wolfsbach, der Edelweißschützen aus Wolfsbach, der Krieger und  Reservisten, den Abordnungen des Obst- und Gartenbauvereins, der Wanderfreunde, der CSU und SPD und den Kirwapaaren aus Ensdorf und Wolfsbach zum Ortskern und der „Festmeile Ensdorf“. Dort begrüßte  Organisationsleiter Werner Scharl die Besucher und Gäste, dankte allen Helfern, die geholfen haben, „wieder ein Super-Programm zu erstellen sowie den vielen auftretenden Gruppen, Vereinen und Standlbetreibern für ihr Engagement. Sein besonderer Dank galt natürlich Schirmherrn Michael Doblinger, der ein „Super-Wetter“ mitgebracht hatte. Er wünschte allen „viel Spaß und Vergnügen, einen harmonischen und unfallfreien Verlauf“.

Klosterdirektor Pater Christian Liebenstein betonte: „Miteinander geht was, das habe ich in Ensdorf erfahren“ Er wünschte wie alle Ehrengäste „ein schönes Fest. MdB Alois Karl erinnerte daran, dass er „schon bei viel schlechterem Wetter in Ensdorf schön gefeiert habe“. MdL .Reinhold Strobl meinte, dass Politiker gegen die schöne Rede der hübschen Bierprinzessin nicht ankommen könnten, während Landrat Richard Reisinger ganz knapp wünschte: „Feiern sie zwei unbeschwerte sonnige Sommertage!“ Bezirksrat Bürgermeister Richard Gaßner meinte: „Ich warte auf den Bieranstich, weil ich Durst hab!“ Dem Schloss sich Bezirksrat und Bürgermeister Peter Braun aus Schmidmühlen an. Ensdorfs Bürgermeister Markus Dollacker begrüßte alle, dankte dem Organisationsteam und wünschte „viel Spaß“,

Schirmherr Michael Doblinger von der Raiffeisenbank Unteres Vilstal bedankte sich für die Schirmherrschaft, die für ihn „Freude und Ehre“ sei, dankte den Organisatoren und Vereinen in Einbindung der Gewerbetreibenden für das abwechslungsreiche und interessante Programm, hob das kulinarische Angebot hervor, mit dem verwöhnt werde. Auch sein Dank galt „allen fleißigen ehrenamtlichen Helfern, die viel Zeit investiert haben für das erfolgreiche Gelingen des Festes. „Ich wünsche allen Besuchern frohe und kurzweilige Stunden, den Gewerbetreibenden viele interessiert Besucher an ihren Ständen. Bevor der Schirmherr zum Bieranstich schritt überreichte er einen Scheck. Den Anstich des ersten Bierfasses absolvierte Doblinger ganz souverän: Vier kurze Schläge – beim zweiten allerdings mit ein wenig „Sprutz, dann verkündete er: „O’ zapft is!“ Dabei brauchte ihm nicht einmal die Bierprinzessin helfen!

Viele Vereine und Organisationen stellten sich zum 9. Ensdorfer Gemeindefest zur Verfügung, Dafür dankten die Ehrengäste.

Allerdings sind die Freiwilligen Feuerwehren Thanheim und Wolfsbach nicht mit dabei, denn sie sind mit ihren eigenen Kirchweihen und  Dorffesten beschäftigt, ebenso die Schützengesellschaft Wolfsbach  und die DJK Ensdorf.

Die CSU beteiligte sich zwar acht Jahre, heuer aber gab sie ihren Pizzaofen an den Pfarrgemeinderat ab, der seinen Erlös für die Renovierung der Pfarrkirche St. Jakobus stiftet.

„Vom Anfang an - also neun Jahre  - sind die Krieger- und Reservisten mit von der Partie“, erklärt deren Vorsitzender Erich Brem. 25 Leute sind beim Fest im Einsatz. Schon am Freitag wurden in drei Stunden mit Unterstützung von Reinhard Ott 200 Saiblinge geschlachtet und gewürzt. 200 Steaks und rund 2500 Bratwürste für den Grill vorbereitet  „Seit neun Jahren schon servieren Harry Hawliceck die leckeren Bratwürstln vom Grill und „Fischmeister Heiner Hammer die Gäste mit ihren Leckereien. 

Drei Jahre schon serviert das „Okrob-Haus“ mit Karin Franz und Rolf Penker am Gemeindefest. Immer lecker und begehrt sind Lumpensuppen, leckere oberpfälzer Brotzeiten und die deftigen Eintöpfe aus „Rolfs Küche“. Drei Tage schon dauerten die Vorbereitungen und am Gemeindefest schmurgelte dann Küchlbackerin Helga Zach frische Kücheln.

Auch „von Anfang an“ ist der SPD-Ortsverein Ensdorf mit seinem Pilsstand mit „Weltenburger dunkel“ beim Ensdorfer Gemeindefest dabei. Seine „Nagelstöcke erfreuen Jung und Alt. „Acht Leute sind an den beiden Tagen von früh bis spät im Einsatz“, erklärt Vorsitzender  Herbert Scharl.

„Die Wanderfreunde Ensdorf haben beim Ensdorfer Gemeindefest sieben Jahre  lang die Gäste mit Bratwürstln und Ripperln vom Grill versorgt. Schon2012 aber mussten sie „wegen  Personalmangel“ das aufgeben, erzählt Vorsitzende Annemarie Dollacker. Seither hat die „Ensdorfer Weiberwirtschaft“ mit Martina Bieber Renate Dollacker, Petra Braun-Göldner, Sieglinde Schar, Bärbel Bartok den Stand übernommen. Vergangenes Jahr servierten die sechs Damen Wildragout, heuer rund 200 Schnitzle mit Kartoffelsalat, Salatteller und 400 frisch gebackene „Spotzn“.

„Wir arbeiten, damit andere feiern können“, erklärten alle eifrigen Vereinsmitglieder. „Das Gemeindefest lebt vom Engagement der ehrenamtlichen Helfer er Vereine, die allerdings immer weniger werden. Trotzdem bieten sie jedes Jahr kulinarische Leckereien und sind mit dabei. Dafür gilt unser aller Dank“, betonte Organisationsleiter Werner Scharl der „Mittelbayerischen Zeitung“. Eine weitere Doppelseite über das 9. Gemeindefest Ensdorf sehen sie in der morgigen Ausgabe.

Beim Wettbewerb „Geschicklichkeitsbaggern“ schaffte es Organisationsleiter Werner Scharl in vier Minuten und zwölf Sekunden drei unterschiedliche Gewichte aus verschiedenen Behältern in andere zu versenken. Das Zeitlimit hätte eine Minute betragen! Die neun Paare der  Kirwagemeinschaft Ensdorf zeigten Volkstänze wie „Sternpolka“, „Kikereriki“, und „Ausanand-Zuaand“, die Wandermusikanten „Schnarrndorfer Musikanten“ zogen mit zünftiger Musik und herzhaften Gstanzln von Stand zu Stand. Am späten Abend bei einbrechender Dunkelheit war eine große Feuershow ein weiteren Höhepunkt am Samstag.

Sonntag

Petrus meinte es heuer mit den Ensdorfern und ihren Besuchern beim 9. Gemeindefest besonders gut. Auch am zweiten Tag strahlte die Sonne bei hochsommerlichen Temperaturen vom bayrisch-blauen Himmel. Entsprechend gut war der Besuch auf der Ensdorfer Festmeile.

Der „Vejdacha Fanfarenzug“ spielte vor der Kirche ein schneidiges Standkonzert, Pfarrer Pater Hermann Sturm stellte in seiner Predigt Solidarität und Zusammenhalt in den Mittelpunkt. Den Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Jakobus gestaltete die DJK-Band musikalisch. Dann zogen die Gäste zu den Klängen des Fanfarenzuges zum Festplatz, wo die Blaskapelle Ensdorf unter Leitung von Hubert Haller zum Frühschoppen aufspielte. Die Oldtimer-Traktoren der „Vorglühfreunde“ wurden interessiert bestaunt.

Zum Mittagessen konnten die Besucher unter vielen kulinarischen Köstlichkeiten wählen. Kühle Getränke waren angesichts der sommerlichen Temperaturen sehr gefragt. Nachmittags wurden an verschiedenen Ständen leckere Kuchen verkauft.

Pfarrer Pater Herman Sturm führte durch die barocke Pfarrkirche St. Jakobus mit den berühmten Fresken von Cosmas Damian Asam, Direktor Pater Christian Liebenstein durch das Salesianerkloster und Isabel Lautenschlager vom Heimat und Kulturverein auf den restaurierten Stephansturm. Der Heimat- und Kulturverein hatte eine Stellwand mit alten Ensdorfer Ansichten aufgebaut, die vor allem bei Einheimischen manche Erinnerung weckten. Hans Prem aus Poppenricht zeigte eine Ausstellung zur Bayerischen Eisenstraße und wusste zu berichten, dass Ensdorf eine wichtige Übernachtungsstation für die Schiffer auf ihrer Fahrt von Amberg nach Regensburg bzw. umgekehrt war. Reinhard Scheffer zeigte das alte Handwerk des Stuhlflechters.

Der Kindertrachtengruppe aus Hirschau waren Freude und Spaß an ihren Vorführungen anzumerken. Die neue Judosparte der DJK präsentierte ihr Können. Viel Schwung brachten die Line Dancer der „Highwaystompers Amberg“ auf die Festbühne. Viel Rhythmus strahlte die Cajon-Gruppe der Volksschule mit ihrer Lehrerin Agnes Krammer aus. Seit Jahren,  so auch heuer dabei, waren die „Bavarian Starlights“ mit ihren Square Dances. Die Ensdorfer Kirwagemeinschaft führte wieder Volkstänze auf Immer wieder gern gesehen in Ensdorf ist der „Rock’n-Roll-Club Schubido“ e. V.

Sehenswert waren die Ausstellungen der Ensdorfer Gewerbeschau. Hier ging es vor allem um Energie, Wärme und Mobilität. Viele nutzten die Möglichkeit zu Probefahrten.

Schon am Nachmittag und dann bis spät in die Nacht zogen die Wandermusikanten „D’ Stodera & Er“ von Stand zu Stand sangen kernige Lieder und deftige Gstanzln.

Zahlreiche Attraktionen für Groß und Klein, Alt und Jung waren auf dem 9. Gemeindefest in Ensdorf am Sonntag geboten.

Der Spielebus Maxl des Kreisjugendringes und der Kommunalen Jugendarbeit mit Claudia Sprehn und ihrem Team war nach Ensdorf gekommen. Kreativ und frisch zeigten sich da die Kinder. Begeistert machten sie bei Großspielen wie Mensch ärgere dich nicht, Seilspielen oder Pedales mit, ließen sich fantasievoll bunt schminken oder Kindertatoos verpassen.

Die Caritas-Sozialstation hatte einen Tag der offenen Tür angeboten und stellte ihre Arbeit vor. Kostenlos konnte man sich dort Blutdruck und Blutzucker messen lassen.

Die Rettungsstaffel war nach Ensdorf gekommen. BRK und DLRG informierten über ihre lebenswichtigen Aufgaben ebenso wie die Freiwillige Feuerwehr Ensdorf, die sogar ihre Anhängeleiter ausgefahren hatte. Einsatzkräfte von BRK und DLRG unterwiesen u.a. über die oft lebensrettende Herzdruckmassage.

Eine ganz besondere Attraktion war wieder die Beizvogelschau der Auffangstation für Wildtiere und Exoten. Hans Weiß hatte Wüstenbussard, Uhu Klaus, einen Wanderfalkenhybriden sowie einen Steppenadler mitgebracht. Viel Interessanten konnte er über das Leben und Überleben der Vögel berichten. Fasziniert staunten die Besucher als er die Tiere frei fliegen ließ und diese wieder zu ihm zurückkehrten.

Eine ganz tolle Sache war das Geschicklichkeitsbaggern. Mit einem Minibagger galt es drei unterschiedliche Gewichte „einzufangen“ und in drei passende Röhren zu befördern. Von den 25 Teilnehmern schaffte dies Martin Eichenseer aus Rieden in nur 59 Sekunden! Er siegte damit ganz knapp von Bernhard Trettenbach aus Seulohe, der eine Minute und drei Sekunden benötigte, und Bernhard Graf aus Hofstetten, der nur eine einzige Sekunde länger brauchte.

 An zwei Tagen tischten Vereine Schmankerln aus der Oberpfalz auf: von Bratwürstl und Saiblingen von Grill über frische Küchln und „Spotzn“, Schmalz- und Schnittlauchbroten, deftigen Eintopf und würzige Lumpensuppn reichte das Angebot. Aber auch selbstbelegte Pizzas und Steaks waren geboten. Selbstverständlich auch Kaffee und verschiedenste Kuchen.

Werner Scharl, der Organisationsleiter des Gemeindefestes, zog am Montagmorgen eine erste Bilanz: „Es hat wieder Spaß gemacht zum 5. Mal das Ensdorfer Gemeindefest mit dem Organisationsteam zu organisieren. Danke an das Team für die gute Zusammenarbeit“, so Scharl. „Für mich war es am Samstag um 16 Uhr am schönsten als die Wetterkanone unser Fest mit dem Festzug anschoss. Unser Schirmherr Michael Doblinger von der Raiffeisenbank Unteres Vilstal hat sein Versprechen gehalten und herrliches Wetter mitgebracht, so dass einem erfolgreichen Fest nichts mehr im Wege stand.“

Nach Rücksprache mit den Vereinen stellte sich heraus, dass alle zufrieden waren. Auch viele Besucher versicherten, dass es ein sehr gelungenes Fest mit vielen Attraktionen für Groß und Klein war. Sie fanden das abwechslungsreiche Programm auf der Bühne hervorragend. Aber auch die Aussteller sowie die Rettungsstaffel fanden großen Anklang. Für die kleinen Besucher war sicherlich der Spielebus Maxl und die Beizvogelschau die Attraktion.

„Es war wieder ein Fest, das unfallfrei und harmonisch von den Vereinen durchgeführt wurde“, resümiert  Organisationsleiter Werner Scharl. Die Vereine rücken an diesen zwei Tagen näher zusammen, was sich stets positiv auf das Gemeindeleben das ganze Jahr über auswirkt. Für mich persönlich war es ein Super-Fest, das hoffentlich auch 2014 wieder durchgeführt wird. Vorausgesetzt, es beteiligen sich genügend Vereine. Auch wenn es viel Arbeit ist, macht es Spaß, wenn man sieht, dass etwas Schönes dabei herauskommt.