Gottesdienst der ganz besonderen Art
| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung
„Wir feiern heute ein Fest“ sangen die als Indianer, Cowboy, Clown, Hexe, Prinzessin, Zauberin, Kätzchen, Löwe, Robin Hood, Wikinger, Waldarbeiter oder Sheriff maskierten Kinder eingangs, begleitet von Inge Rogenhofer auf der Gitarre. Pfarrer Sturm betonte am mit Luftballon und bunten Blumen geschmückten Ambo, dass Gott frohe Menschen wolle. Froh wolle man auch Gottesdienst in der Kirche feiern, denn Evangelium heiße übersetzt „Frohe Botschaft“. „Verkleiden macht Spaß. Im Fasching dürfen wir mal das machen, was wir das Jahr über nicht dürfen, können. Fasching ist eine schöne Zeit. Und Gott hat uns lieb, will uns als frohe Christen sehen. Oft aber vermiesen wir Freude und Lachen, zerstören Freude.“
Dafür baten Kinder um Verzeihung für ihre Fehler, auch dafür, dass sie manchmal andere traurig machen, schlechte Laune haben und baten, dass Gott ihnen Freude und Sinn für Humor schenken möge, dass sie jeden Tag etwas neu entdecken können, das Freude macht.
Was gehört zum Fasching? fragte Agnes Graf vom Pfarrgemeinderat. „Luftschlangen, die Menschen und Räume verbinden können. Masken, um für ein paar Stunden jemand anders sein zu können. Girlanden und Luftballons“, erhielt sie zur Antwort. Kinder schmückten damit den Altar einmal ganz anders als sonst. In einem Spiel stellten Kinder und Erwachsene dar, wie ein frohes Fest wie Luftballone platzen kann, wenn Geladene absagen, weil sie keine Zeit haben. „Heut ist ein Tag, an dem ich singen, froh sein, lachen, klatschen kann“, sangen die Kinder.
Nach der Lesung lud Pfarrer Sturm die Kinder zum Tanz mit Instrumenten um den Altar ein, wobei sie „Wir singen alle Hallelu“ sangen. „Im Fasching macht es Spaß, sich zu verkleiden. Guter Gott, gib, dass sich an unserer Freude auch andere Menschen erfreuen, wie sie durch unsere Verkleidung zum Lachen bringen, lass uns dadurch die Welt fröhlicher machen. Freude schenken können wir nicht nur im Fasching, lass uns mit unserer guten Laune andere Menschen anstecken. Gib uns Menschen, die mit uns lachen können und für uns da sind, lass uns an Menschen denken, die traurig und allein sind und ihnen Freude machen. Schenke uns die innere Freude, mit der wir auch andere glücklich machen können“, baten die Kinder.
„In der Kirche müssen wir fröhlich und dürfen nicht traurig sein. Die Botschaft Jesu ist ja eine wirklich froh machende Botschaft. Darüber dürfen wir uns freuen und diese Freude auch zeigen“, so Pfarrer Sturm. Darum sangen alle nach dem Segen „Froh zu sein bedarf es wenig, und wer froh ist, ist ein König“.
Beim Verlassen des Gotteshauses bekam jeder einen bunten Luftballon geschenkt.