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„Gott inside – mit Don Bosco unterwegs“

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Zum zweiten Mal fand die spirituelle Ferienfreizeit „Gott inside – mit Don Bosco unterwegs“ für Kids und Teens im Alter von 8 bis 14 Jahren im Bildungshaus des Klosters Ensdorf statt. In der Karwoche stand sie unter dem Thema „Vergebung und Versöhnung“.

Fünf Jungs und zwölf Mädchen reisten am Palmsonntag bei besten Sonnenscheinwetter an, um mit den Salesianischen Mitarbeitern Don Boscos Hedi Mayr, Lucas Kirberg, Inge Roidl, Petra Schimmelpfennig und Wilma Schmidts vier tolle erlebnisreiche Tage zu verbringen.

Nach Einteilung und Bezug der Zimmer malten die Kids eifrig unter der Überdachung des Bildungshauses dafür die passenden Türschilder - auch für den in „Oase der Stille“ umbenannten Meditationsraum.

Nach einer Hausführung ging es in den Klostergarten, der bei wunderbarem Wetter zu Kennenlernspielen einlud. Am Baumstamm gab es die Herausforderung: Aufstellen nach Alphabet der Vornamen ohne dabei den Boden zu berühren.  Dann die Spiele „Kuhstall“ und „Drei ist einer zu viel“. Vor dem von der Klosterküche liebevoll hergerichtem Essen, das auch alle anderen Tagen morgens, mittags und abends und sogar am Nachmittag mit Kuchen sehr gut schmeckte und die Kinder kulinarische verwohnte, wünschten sich die Jungs und Mädchen noch das Gemeinschaftsspiel „Feierl“, wobei alle konditionell gefordert waren. Am Abend wurde gemeinsam ein Don-Bosco-Lied gesungen und über sein Leben eine Geschichte vorgelesen. Die Jungs und Mädchen gestalteten auf einem großen Plakat kreativ ein Wappen für Don Bosco, mit seinen wichtigsten Lebensdaten und stellten Eigenschaften dar: freundlich, liebte Kinder und Jugendliche, half ihnen usw. Der erste Tag endete in der „Oase der Stille“ mit Abendgebet und Gutenachtsegen.

Nach einer ersten guten Nacht und dem beim Frühstück allmorgendlichen Lied „Dies ist der Tag den der Herr gemacht,  ….“, und dem Spiel  „Ich sitze auf einer Wiese, im Grünen und wünsche mir …. her“ begann der zweite Tag. Anknüpfen an den Vorabend gestaltete jeder nach Gedankenanstößen „Was macht mich aus? Was macht mich einzigartig? Welche positiven Eigenschaften habe ich?“ auf großen Kuverts sein eigenes Wappen, das die ganze Freizeit dazu genutzt wurde, sich gegenseitig positive Nachrichten zu schreiben. Später wurde den Jungs und Mädchen mit Bildkarten die Geschichte „Sonst bist du nicht mehr meine Freundin“ vorgelesen.  Die Kids und Teens erzählten, was sie auf den Bildern sehen, wie sie die Geschichte wahrnehmen und wo sie selbst in ihrem Leben solche Situationen kennen. In Kleingruppen wurde ein Rollenspiel ausgedacht, in dem es um Ausgrenzung, Streit, Neid oder Ähnliches ging. Es entstanden kleine Theaterstücke, die allen vorgetragen wurden. Es wurde darüber diskutiert, wie sich die einzelnen in den jeweiligen Situationen verhielten und wie sich jeder dabei fühlte. Wie würden sich die Szenen ändern, wenn es ein positives Ende sollte, so dass es jedem gut gehen sollte.

Die Freizeit nach dem Mittagessen nutzten die Kids zum Tischtennis-, Fußball- und Billardspielen oder Verstecken im riesigen Klostergarten. Im Freien ging es weiter im Rückblick auf die Rollenspiele. Dabei wurde den Kindern klar, dass es ein großer Unterschied ist zu sagen: „Wenn du mir hilfst, dann mag ich dich“ oder „Weil du mir hilfst, mag ich dich“ oder „Obwohl du  mir nicht hilfst, mag ich dich.“. Es kam heraus, dass Obwohl-Liebe, eine bedingungslose Liebe ist. Obwohl …… mit all unseren Fehlern, Schwächen, Stärken, werden wir geliebt, geliebt von Gott. Um das Thema auch kreativ zu vertiefen, schliffen die Kinder - intensiv und entspannt bei der Sache - im Anschluss einen Speckstein zu einem Herzen. Im Gruppenraum erfuhren die Kinder einiges über einen von Don Boscos Lieblingsschüler - „Domenico Savio“. Und wie sich Domenico z.B. im Streit mit anderen Jungs verhielt. Wieder stellten die Jungs und Mädchen in einem Rollenspiel dar, wie sich die Situation verändert, wenn Gott ins eigene Verhalten mit einbezogen wird. Ein wichtiges Zitat von Don Bosco hierzu: „Im Aufruhr der Seele  hört man nicht Gottes Stimme.“ Allen wurde klar, Gott spricht leise zu einem, in der Ruhe kann man ihn hören und dann danach handeln.

Am Dienstag stand die Geschichte vom „Doppelten Kreuz“, die von einem kleinen Jungen handelt, im Mittelpunkt. Ein Kreuz stand für Jesus und das darauf liegende für jeden selbst. Nach der Geschichte, sammelten die Jungs und Mädchen negative Situationen auf Kärtchen wie Streit, Mobbing, Angst, Lügen usw. Diese wurden auf eine äußerste Spirale gelegt. Jeder schrieb auf eine neue Karte, was ihn davon beschäftigt, was er loswerden möchte bei Jesus am Kreuz. Bewusst konnte jeder einzelne den Weg durch die Spirale zur Mitte zum Kreuz gehen und seine geschriebene Karte auf das Kreuz legen. Nach dieser sehr tiefgründigen Einheit bastelte jedes Kind sein eigenes Kreuz. Kleine Holzkreuze konnten mit Mosaiksteinchen verziert oder auch mit einem Lötkolben nach eigenen Vorstellungen beschriftet werden. Nachmittags stand „die Welt retten“ auf dem Programm. Bei wunderschönem Frühlingswetter wurde in einem Gespräch notiert, womit man selbst etwas zu einer besseren Umwelt beitragen kann und wie man achtsam mit dem Geschenk Gottes umgeht. Mit dem Radfahren, Wasser sparen, kein Essen wegwerfen wurde u.a aufgeschrieben. Vier Dinge, die allen besonders wichtig waren, wurden auf Holzklötze geschrieben. Diese mussten die Jungs und Mädchen mit Hilfe eines Hakens, welcher an einem Ring mit Seilen angebracht war, versuchen aufeinanderzustellen. Jeder ein Seil in die Hand wurde die Aufgabe gelöst. Die zweite Herausforderung: Schnüre haltend, mussten sie versuchen, einen auf den Ring gesetzten Ball, welcher symbolisch für unsere Erde stand, durch den Klostergarten auf einem vorgegebenen Weg sicher in die Grüne Kapelle transportieren und dort ablegen. Schwierigkeit: die „Erdkugel“ durfte nicht herunterfallen. Eine tolle Leistung der Kinder! Im abgedunkelten Gruppenraum sah man gemeinsam den Film „Aufregung um Jesus“ an. Bevor es auch an diesem letzten Abend in die „Oase der Stille“ zum gemeinsamen Singen und abschließenden Gebet ging, machten sich alle zu einer Nachtwanderung zur Steinbergwand auf. An einer kleinen Feuerschale stehend lauschten alle der Geschichte von den „Zwei Wölfen in meinem Herzen“.

Wie jeden Morgen startete man auch am Mittwoch wieder mit einem Don Bosco Lied, einem Morgengebet und einem Spiel in den Tag. Diesmal war die Mitte mit einem braunen Tuch und vielen Steinen gestaltet. „So ist Versöhnung“ und was sie bewirkt, durften die Jungen und Mädchen dabei erfahren, um sie bewusst auf die Beichte vorzubereiten. Alle wurden aufgefordert, sich einen Stein aus der Mitte zunehmen. In einer Steinmeditation ging es darum welche Steine uns manchmal im Weg liegen. Die Jungen und Mädchen machten sich Gedanken dazu und legten dann ihren Stein wieder in die Mitte. Es wurde klar:  Steine im Leben gehören zu uns. Eine brennende Kerze wurde zu den Steinen gestellt. Abschnittsweise wurde das Gleichnis vom barmherzigen Vater vorgelesen. Dazwischen gab es immer wieder Pausen, um das Gehörte wirken zu lassen, auf Kärtchen aufzuschreiben, wie es wohl dem Jüngeren Sohn ging, was er gefühlt hat, was ihm durch den Kopf ging. Durch den Verlauf des Gleichnisses erfuhren alle: „Versöhnung ist, wie wenn mir ein Stein vom Herzen fällt. Jeder von uns macht größere oder kleinere Fehler. Gegenüber unseren Mitmenschen, der Umwelt, Gott und mir selbst. Doch was dann?“ Dies war die Hinführung zum Sakrament der Versöhnung - der Beichte. In ihr „umarmt“ mich Gott und nimmt meine Schuld von mir – war die Botschaft. Während die Möglichkeit zum Beichtgespräch bestand, wurden in der Werkstatt des Bildungshauses wunderschöne Osterkerzen von jedem gestaltet.

Zum Abschluss der Ferienfreizeit feierte man in der Klosterkapelle mit Eltern, Großeltern und weiteren Mitgliedern der SMDB-Ortsgruppe einen Gottesdienst. Diesen hatten die Kinder und Jugendlichen mit einem Rollenspiel zur Lesung, selbstgeschriebenen Fürbitten, selbst ausgewählten Liedern und einer wunderbaren Altarraumgestaltung, mit vorbereitet. Nach vier Tagen ging damit eine für alle wunderbare, segensreiche Zeit zu Ende. Durch die Unterstützung von Geldspenden vieler Unterstützer konnte die Preise für Unterkunft und Verpflegung, Material, Versicherung, usw. für die Kinder um die Hälfte reduziert werden. Dafür allen ein herzliches „Vergelt´s Gott“.