Zum Hauptinhalt springen Skip to page footer

Gemeinderatssitzung im Oktober

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Der Gemeinderat genehmigte einstimmig den Bauantrag von Herbert Söllner, Heideweg 4 in Thanheim, auf Ausbau des Dachgeschosses und Neubau eines Treppenaufgangs auf Flurnummer 62 der Gemarkung Thanheim. Auch gegen die Bauvoranfragen von Sonja Müller in Seidlthal 2 auf Neubau eines Einfamilienhauses mit anschließendem Abbruch des bestehenden Wohnhauses und Errichtung eines Doppel-Carports auf den Flurnummern 492/2 und 492/3 der Gemarkung Wolfsbach sowie von Matthias und Marion Fischer, Uschlberg 2, auf Neubau eines Einfamilienhauses mit Doppelgarage auf Flurnummer 1156/2 der Gemarkung Ensdorf (Nähe Uschlberg), wurden keine Einwände erhoben. Da sich letztere Bauvorhaben jeweils im Außenbereich befinden, prüft das Landratsamt noch, ob sich diese in die Umgebung einfügen und die Abstandsflächen eingehalten werden, ferner die baurechtliche Zulässigkeit und die sonstigen Belange des öffentlichen Rechts.

Der Tierschutzverein Amberg e. V. hat der Gemeinde Ensdorf 1084,67 Euro für Aufwendungen für die Behandlung und Versorgung einer so genannten „Fundkatze“ in Rechnung gestellt. Bürgermeister Markus Dollacker stellte klar, dass die Gemeinde für Fundtiere zuständig ist.  Nachdem Ensdorf im Jahr 2004 aus dem Tierschutzverein ausgetreten ist, habe die Rechnung ihre Berechtigung und müsse bezahlt werden. „Außer wir nehmen das Angebot des Vereins an und treten rückwirkend zum 1. Oktober 2010 dem Verein wieder bei.“

Gemeinderätin Sabine Müller gab zu bedenken, dass die wenigsten Privatleute es sich leisten könnten, ihre Hauskatze für 1000 Euro behandeln zu lassen. Gemeinderat Johann Bösl fand es „ein starkes Stück“, dass die Tierärztin „erst drei Wochen rumdokert und dann das Tier für 35 Euro dann doch einschläfert“. Werner Scharl kritisierte, dass die schwer kranke Katze noch kastriert, ihr per Ultraschall der Zahnstein entfernt und diese dann doch gezogen werden mussten. Er meinte auch, es grenze an Erpressung, wenn man die Rechnung für null und nichtig erklärt, falls die Gemeinde dem Verein wieder beitritt. Gemeinderat Georg Jäger bezweifelte, ob es sich der bei Götzenöd gefundenen Katze um eine Hauskatze gehandelt hat. Hätte es sich um eine Wildkatze gehandelt, wäre die Gemeinde nicht zuständig und bräuchte die Rechnung auch nicht zu bezahlen. „Ich sehe das nicht ein. Es laufen viele Katzen frei herum und wildern“, so Jäger. Er empfahl sich bezüglich des Falles mit dem Bayerischen Gemeindetag in Verbindung zu setzen.“

Bürgermeister Dollacker betonte die „wichtige Aufgabe des Tierschutzes“, dessen sich der Tierschutzverein angenommen hat. „Keiner macht es billiger“, ist der Bürgermeister überzeugt. Lange wurde um einen Wiederbeitritt zu dem Verein diskutiert. Der jährliche Beitrag beläuft sich zurzeit noch auf 25 Cent je Einwohner, für Ensdorf also rund 600 Euro. Der Beitrag soll aber schön demnächst auf 50 Cent je Einwohner erhöht werden, was für die Gemeinde dann 1200 Euro ausmachen würde. „Außerdem muss ein neues Tierheim gebaut werden. Wenn sich die Stadt Amberg daran wieder zu zwei Dritteln beteiligt, treffen auf jeden Landkreisbürger immer noch etwa acht Euro. Also kommen auf die Gemeinde Ensdorf  Kosten in Höhe von knapp 20000 Euro zu.“ Schweren Herzens stimmte der Gemeinderat bei einer Gegenstimme schließlich einem Wiederbeitritt zum Tierschutzverein Amberg e. V. zu, schließlich könnte ein Fall „Fundtier“ ja des Öfteren eintreten.

Dass der Kinderspielplatz in der Nähe des DJK-Sportheimes an der Thanheimer Straße neu errichtet werden muss, ist sich der Gemeinderat einig. Auch will man das Areal aufteilen in Bereiche für kleinere und größere Kinder. Die Verwaltung stellte in der Gemeinderatssitzung verschiedenste Spielgeräte und Spielkombinationen vor.

„Die Spielgeräte auf diesem Spielplatz, etwas unterhalb des DJK-Sportheims,  sind in einem abgenutzten Zustand“, erklärte Bürgermeister Markus Dollacker. Er hatte im Vorfeld in Absprache mit der DJK und Bewohnern der Baugebiete Steinäcker einen Plan für einen neuen Spielplatz erstellen lassen. „Mitglieder der DJK haben versprochen, bei der Aufstellung der Geräte mitzuhelfen.“

Die Planung sah u. a. einen Erdhügel mit Seilzug vor, einen überdachten Spielturm mit Rutschen, Kletterwand, Steg, Balanciermöglichkeiten usw. vor, eine Ruhebank, zwei Schaukeln, Nestschaukel, Wippen etc. vor. All das würde mindestens 35000 Euro kosten. Der Erdhügel wurde vom Gemeinderat aus Kostengründen sofort abgelehnt. Schließlich einigte man sich darauf, dass die Verwaltung in Verbindung mit der DJK einen schlüssigen Vorschlag erarbeiten soll, über den dann in der nächsten Gemeinderatssitzung beraten und abgestimmt wird. Der Kostenrahmen wurde auf 20000 bis maximal 30000 Euro festgelegt. 

„Der Fußweg von der von-Holler-Straße zum Amselweg in Wolfsbach wurde von Leonhard Holler hervorragend wieder hergerichtet“, gab der Bürgermeister bekannt. Ferner, dass der Gemeinderat in nichtöffentlicher Sitzung an die Firma Laumann für 37500 Euro den Auftrag zur Sanierung der Säkularisationsbrücke und der Ziegelbachbrücke (Gredlbach) in Ensdorf vergeben hat. Die Sanierungsarbeiten haben bereits begonnen. Die Trinkwasseranlagen Ensdorf und Thanheim wurden geprüft und deren Zustand als „sehr gepflegt und sauber“ eingestuft. Auch die Trinkwasserqualität ist sehr gut. Die Kindergartenabrechnung für das Jahr 2009/2010 weist ein Defizit von 30417 Euro auf. Davon hat die Gemeinde vertragsgemäß 80 Prozent, also 24333 Euro zu übernehmen. Der Haushaltsplan 2010/2011 rechnet mit einem Defizit von 28455 Euro. Auf die Gemeinde kommen demnach rund 22800 Euro zu. Auch nach mehreren Terminen mit der Polizei sieht Bürgermeister Markus Dollacker im Streit um die Verkürzung einer Dachrinne in der Austraße in Wolfsbach „keine schnelle Lösung in Aussicht“. Die Nachbarn seien zu sehr zerstritten.

Der Bürgermeister verwehrte sich gegen den von der SPD erwecken Eindruck, er und Landrat Richard Reisinger hätten sich nicht mit allen Mitteln für das Bauvorhaben von Herbert Zapf eingesetzt. Der Besitzer des Baggerbetriebes will hinter der früheren BayWa-Halle ein Wohnhaus errichten. Dieses Grundstück gehört ihm bisher aber nur zum Teil im Gegensatz zu dem Grund vor der Halle, wo er auch Baurecht hätte. Die Genehmigung für einen Bau hinter der Halle dürfte schwierig werden, da der Grund im so genannten „absoluten Außenbereich“ und zudem im Landschaftsschutzgebiet liegt. Gemeinderat Werner Scharl erklärte für Zapf, dass dieser zu einer Umplanung bereit sei: „Er will in Ensdorf bleiben, wenn er aber nicht bauen darf, wird er wohl mit seinem Betrieb abwandern.“

Die nächste Gemeinderatssitzung findet am Donnerstag, 11. November, um 19 Uhr im Fürstensaal statt.