Gemeinderatssitzung im Mai 2016
| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung, Gemeinde
Im ersten Halbjahr 2015 wurde die Restaurierung des alten bauzeitigen Bodens in der Kirche, der etwas ganz Besonderes ist, abgeschlossen. „Ende Mai war es dann soweit! Unter Mithilfe von Mitgliedern der Kirchengemeinde und der Schreinerei Fischer aus Ensdorf wurden der Boden und das Gestühl abgedeckt; der Gerüstaufbau konnte beginnen“, erinnerte Architektin Carola Setz. Zum Schutz des frisch sanierten, historischen Plattenbelags im Kirchenschiff musste während der Gerüststellung eine anspruchsvolle Unterkonstruktion aus Sandsäcken und Holzbohlen in den Seitengängen erstellt werden. So war es möglich, den Bereich der Kirchenbänke und des Mittelgangs für die Nutzung des Kirchenschiffs freizugeben. Nach Anbringen von weißen Gerüstnetzen an den Seiten und einer Trennwand hin zum Altarraum konnte die „Kirche in der Kirche“ wieder „in Betrieb“ gehen. Das war der sehnliche Wunsch von Pfarrer Sturm.
Parallel zum aufwendigen Gerüstaufbau (alle Gerüstteile mussten händisch in die Kirche getragen werden), der von der Firma Feig äußerst umsichtig und professionell ausgeführt wurde, erfolgte die Sanierung des Bodens der historischen Sakristei und Elektroinstallationen in diesem Bereich. Ab Anfang Juni 2015 wurden die Angebote für die Restaurierung der Raumschale eingeholt. Im Juli erfolgte die Beauftragung, so dass im Sommer die Arbeiten der Kirchenmaler an den Decken- und Wandflächen und am Stuck beginnen konnten.
„Auch hier erfolgt die Sanierung in mehreren Schritten. Zuerst werden die Flächen trocken und zum Teil auch feucht vorsichtig gereinigt. Dann müssen Schäden wie Risse und Hohlstellen beseitigt werden. Abschließend erfolgt die Kalk-Fassung der Oberflächen durch den Auftrag von Grundierung und mehreren Kalkanstrichen“, informierte die Architektin die Gemeinderäte. „Aufgrund des milden Winters konnten die Arbeiten sowohl im Kirchenschiff als auch in der Sakristei und im Vorraum durchgeführt werden. Momentan werden nach intensiven Bemusterungen die roten Rücklagen der Deckenflächen neu gefasst.“
Im ersten Quartal 2016 wurden nun die Angebote für die Restaurierung von Altären, Gemälden, Figuren eingeholt. Seit einigen Wochen läuft schon die Konservierung und Restaurierung der Altäre nach „gewohntem Muster“: Reinigung, Beseitigung von Schäden und Konservierung, Retusche und abschließende Oberflächenbehandlung. „Insgesamt ein sehr konservatorisches Vorgehen, damit auch das gewohnte Erscheinungsbild als Ganzes erhalten bleibt“, betonte die Architektin.
Ab Ende des Monats/Anfang Juni kann nun mit der Restaurierung der Deckenbilder von Cosmas Damian Asam im Langhaus und im Bereich der Hochaltarebene begonnen werden. Dabei werden teilweise Altretuschen ganz vorsichtig entfernt. „Wir sind voll im Zeitrahmen, so dass die Sanierungsarbeiten wohl im August 2017 abgeschlossen sein werden und die Kirche im Oktober 2017 zum Weihejubiläum vor 300 Jahren in neuem Glanz erstrahlen wird“, ist Architektin Carola Setz überzeugt. Die Sakristei, die ebenfalls saniert wird, bezeichnete als „ein ganz besonderes Juwel“.
Bürgermeister Markus Dollacker dankte der „sehr engagierten“ Architektin für die interessante Vorstellung der Sanierungsarbeiten. In etwa drei Monaten wird sich der Ensdorfer Gemeindrat erneut in der Kirche treffen. Dann will man Restauratoren bei ihrer Arbeit am großen Kuppelfresko über die Schulter schauen.
Weitere Themen der Gemeinderatssitzung
Einstimmig genehmigte der Gemeinderat am Donnerstag den Bauantrag von Johann Bösl, Ruiding 2, auf Neubau eines Güllebehälters.
2. Bürgermeister Karl Roppert hatte angeregt, dass im Zuge des Baus der Kinderkrippe die Bushaltestelle vom Gasthaus Dietz verlegt wird. Bürgermeister Markus Dollacker gab bekannt, dass dies im Plan eingebaut und weiter verfolgt wird. Erfreut zeigte sich Dollacker, dass die Gemeinde ins Kommunale Investitionsprogramm auf genommen wurde und für den geplanten barrierefreien Übergang vom Kindergarten zur Kinderkrippe einen Zuschuss von 102900 Euro bewilligt bekommen hat.
Gemeinderat Herbert Scharl hat angefragt, inwieweit die Gemeinde sich für das Modellprojekt Bayern des Amtes für Ländliche Entwicklung für die Förderung dörflicher Einrichtungen (z. B. für gemeindliche Nebenstraßen wie Feldwege) beworben hat. Bürgermeister Dollacker erklärte, dass man sich zwar zusammen mit den Naturparkgemeinden darum beworben habe, aber den Zuschlag nicht bekommen habe.