FFW zur Leistungsprüfung im Saarland
| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung
Bereits eine Tag vor der Abnahme war man, nachdem man zuhause intensiv geübt hatte, nach Ensdorf ins Saarland gereist. Nach einem herzlichen Empfang durch die dortigen Kameraden gab es abends noch eine Einweisung in das Löschfahrzeug, denn die Leistungsabzeichen sollten mit deren LF20 abgelegt werden.
Am nächsten Tag hieß es früh aufstehen, denn bereits um 8.00 Uhr war Antreten in Differten, wo sich die Feuerwehren des Landkreises Saarlouis zur Abnahme des saarländischen Feuerwehrleistungsabzeichens trafen.
Unterstützt durch Bezirksjugendfeuerwehrwart Heinrich Scharf, sowie den Ursensollener Kameraden KBM Alexander Graf und Alexander Streher musste die Ensdorfer Bronze-Gruppe zunächst einen Löschangriff vorführen. Dieser ist ähnlich wie beim bayerischen Leistungsabzeichen mit Wasserentnahmestelle „offenes Gewässer“, hier ein Löschbehälter, und der Vornahme von drei C-Rohren. Zusätzlich mussten noch Schlauchbrücken verlegt und die B-Leitung mit Verkehrswarngeräten abgesichert werden. Jedoch werden im Saarland, anders als in Bayern, bereits bei der Stufe 1 bis auf Gruppenführer und Maschinist die Funktionen ausgelost.
Nachdem diese Übung mit Erfolg gemeistert war, ging es zur schriftlichen Prüfung. Alle 9 Gruppenmitglieder hatten Fragen aus den Bereichen Fahrzeug- und Gerätekunde, Unfallverhütung, Erste-Hilfe und Löscheinsatz zu beantworten. Wie nicht anders zu erwarten wurde dieser Übungsteil mit 0 Fehlerpunkten bestanden. Auch mit den 3 Knoten und Stichen, die an der letzten Station zu zeigen waren, hatte die Gruppe keinerlei Probleme.
Deutlich gesteigert sind die Anforderungen beim silbernen Leistungsabzeichen, das die zweite Ensdorfer Gruppe ablegte. Wie bei Bronze gibt es auch hier eine theoretische Prüfung. Ebenso müssen Knoten und Stiche vorgeführt werden. Der praktische Teil ist aufgeteilt in einen Löscheinsatz und einem Hilfeleistungseinsatz.
Zuerst mussten die Ensdorfer Kameraden eine von einem Pkw überfahrene Person retten. Dabei galt es die Person zu betreuen, den Pkw zu sichern, anzuheben, zu unterbauen und anschließend auf Rüsthölzern zurück zu rollen. Natürlich durfte dabei die Verkehrsabsicherung und der Brandschutz nicht vernachlässigt werden.
Beim Löschangriff wurde ein Brand im ersten Obergeschoss angenommen, der bereits auf den Dachvorsprung übergegriffen hat. Der Angriffstrupp musste dazu unter Atemschutz über die Steckleiter, die Schlauchtrupp und Melder zuvor aufgestellt hatten, auf einen Balkon (hier Baugerüst) zur Brandbekämpfung vorgehen. Der Wassertrupp stand als Sicherungstrupp ebenfalls mit Atemschutzgeräten bereit. Die Kommunikation zwischen den Atemschutztrupps, der Atemschutzüberwachung und dem Gruppenführer wurde wie in der Praxis über Handsprechfunkgeräte durchgeführt.
Zur Abzeichenverleihung waren dann wieder alle teilnehmenden Gruppen angetreten. Kreisbrandinspekteur Dr. Martin Hell zeigte sich sehr zufrieden mit den gezeigten Leistungen. Allgemein wurde das saubere und disziplinierte Auftreten der Ensdorfer Wehr gelobt.
Am Abend wurde das Erreichte unter die noch in Ensdorf gebliebenen Kameraden zusammen mit den Saarländern im Bergmannsheim gefeiert. Tags darauf ging es nach einem ausgiebigen Frühstück im Feuerwehrgerätehaus und der Verabschiedung zurück in die Oberpfalz.