Entlassfeier für die 9. Klassen

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung, Schule

Zu Beginn der Entlassfeier für die beiden 9. Klassen der Mittelschule Ensdorf boten Fachlehrerin Agnes Kramer mit ihren Schülerinnen Elena Hecht und Anna Lena Prifling einen sehr rhythmischen Empfang auf ihren Cajons in der Aula. Vorangegangen war ein Abschlussgottesdienst in der Hauskapelle des Klosters Ensdorf, den Pfarrer Pater Hermann Sturm und Religionslehrer Thomas Peter gestalteten.

Zur Entlassfeier begrüßte Schulleiterin Helga Gradl neben den 31 Entlassschülern der 9. Klassen und ihren Eltern auch die Bürgermeister der Schulgemeinde Markus Dollacker (Ensdorf) und Erwin Geitner (Rieden) sowie die Schulleiter der Nachbargrundschulen Rudolf Scheuerer (Rieden) und Uschi Braun (Schmidmühlen) und von der Geistlichkeit Pfarrer Pater Hermann Sturm und Klosterdirektor Pater Christian Liebenstein sowie Elternbeiratsvorsitzende Maria Dietl.

Letztere erklärte, dass die Entlassschüler einen Grundstein gelegt haben für ihre weitere Zukunft und wünschte ihnen im Namen der Eltern „alles Gute für die Zukunft, Glück und Gesundheit“. „Endlich ist die Zeit des Grauens mit Hausaufgaben, Proben, Stehgreifaufgaben und Prüfungen vorbei, merkte Bürgermeister Markus Dollacker in seinem Grußwort an. „Ab jetzt werdet ihr mehr Eigenverantwortung übernehmen müssen, was heißt, seltener Lob und viel mehr Tadel und Kritik, wenn etwas nicht so ist, wie es sein sollte. Mehr Eigenverantwortung und Entscheidung. Das ist ein gewaltiger Schritt in Richtung Erwachsenensein, den eigenen Weg zu finden.“ Sein Dank galt allen, die dazu Verantwortung getragen haben, wünschte „viel Glück und Erfolg für die Zukunft“ und dass sich die Entlassschüler sich später erinnern an die schöne Schulzeit in Ensdorf.

Josef Neiß, Klassleiter der 9a, lobte, dass er in drei Jahren „lauter nette, zuvorkommende und höfliche Schülerinnen und Schüler gehabt“ habe. Auch was das Benehmen angeht, zollte er „ein dickes Kompliment“. Es habe ihm Spaß gemacht, sie zu unterrichten und werde gerne an sie zurückdenken. Folge der gemeinsamen Anstrengungen sei, dass von 14 Schülern sich 13 am Quali beteiligt und elf ihn bestanden haben. „Einer mit sehr gut, sechs mit Note gut und vier mit befriedigend. Ein Ergebnis, das sich sehen lässt!“. „Es stehen euch alle Wege offen. Macht etwas darauf!“ betonte er bevor er in einer Bilderschau die vergangene Schuljahre Revue passieren ließ, ebenso wie Rektorin Helga Gradl, die im vergangenen Jahr die Klasse 9b unterrichtet hatte.

Anne Lena Prifling und Vanessa Scheu blickten auf neun Jahre Schulzeit voller Höhen und Tiefen zurück, aus dem sich im Laufe der Jahre „harmonische Klassengemeinschaften entwickelt“ haben. „Die meisten haben ihr Ziel erricht, darauf können wir stolz sein“, betonten sie. Sie dankten Lehrerinnen und Lehrern „für die Kraft und Ausdauer mit denen sie immer unterrichtet haben, für ihre Geduld, die andere längst einen Nervenzusammenbruch erlitten hätten, für Hartnäckigkeit und Strenge, dessen Nutzen wir erst jetzt erkannt haben.“ Mit einem „Danke für alles“ überreichten sie kleine Geschenke.

„Als gelebte Umweltschule war es unser Ziel, ihn in guten Kompost zu verwandeln, wozu schon ein wenig Pflege nötig war. Es genügte nicht, einfach Wissen aus verschiedenen Fächern aus verschiednen Fächern aufeinander zu schichten“, betonte Rektorin Helga Gradl. „Guter Kompost entsteht nicht von selbst, sondern durch die Arbeit der Mikroorganismen.“ Viele kleine Lebewesen hätten den Entlassschülern geholfen: „Lehrer, die versucht haben, aus eurem Mist – also Fehler zu zersetzen und fruchtbares Wissen und spätere Leistungen umzuwandeln, Viele fleißige Helfer sorgten dafür, dass der Mist auch von Zeit zu Zeit umgeschichtet wurde.“ Sie nannte verschiedene Lernorte von der 5. bis zur neunten Klasse. „Guter Kompost benötigt aber auch ausreichend Luft. Aus diesem Grund war es uns wichtig, dass ihr genügend Luft  zum Selbständigwerden bekommt.“ Bewusst hätten die Lehrer immer wieder Aufgaben gestellt, bei denen Eigeninitiative gefragt war, „Auch wenn das Ergebnis auf den  ersten Blick Mist war, so konntet ihr doch immer neue Erfahrungen sammeln. Auf Dauer wurde auch wertvoller Kompost daraus. Euer Korb an Erfahrungen wurde damit immer mehr gefüllt.“  Es sei auch darauf angekommen, wo der Mist der Schüler abgeladen worden sei, denn Mist sei nicht Mist, fuhr die Rektorin fort.

„Die meisten von euch haben ihn wirklich an eine zentrale Stelle im Leben gestellt, sodass wirklich guter Kompost daraus wurde, den ihr als guten Dünger für euere kommenden Ausbildungsjahre verwenden könnt.  Mit eurem Allgemeinwissen, praktischen Fähig- und Fertigkeiten sowie euerer Persönlichkeit braucht ihr euch nicht zu verstecken!“ betonte die Schulleiterin und wünschte allen, dass sie auch in Zukunft Lebewesen finden, die ihnen beistehen, sich mit dem „Mist“ alleine zu lassen. Dass die Entlassschüler wieder alte Gewohnheiten hinterfragen und ans „Ausmisten“ denken – „denn was heute gut ist, kann morgen schlecht sein. Und umgekehrt.

Von der Mittelschule Ensdorf schlossen über 75 Prozent mit dem Quali ab. Mit einem Quali-Schnitt von 1,33 hat Sandro Reinwald am besten abgeschnitten. 1,61 erreichte Lukas Gebhardt 1,61, dicht gefolgt von Elena Hecht mit 1,77.  Als kleine Anerkennung gab es als Geschenk ein Buchsbäumchen, das „bei guter Pflege und dem richtigen Kompost im Laufe des Lebens ein großer Baum werden kann. Wobei der Buchsbaum zu Gehölzen gehört, das Menschen von alters her verehren und dessen Laub und seine Wuchskraft die Pflanze zum Symbol der Unsterblichkeit machen.