Ehrungsabend bei der Sängergruppe Amberg

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Für insgesamt 1480 Jahre „Singen im Chor“ ehrte die Sängergruppe Amberg im Sängerkreis Nordoberpfalz beim zentralen Ehrungsabend am Samstag im festlich geschmückten Wittelsbachersaal Sängerinnen und Sänger. 31 erhielten Auszeichnungen des Fränkischen Sängerbundes und des Deutschen Chor Verbandes für 10 bis 60 Jahre aktives Singen.

„Ich will ihnen keinen Preis im üblichen Sinne überreichen. Ich möchte sie als Menschen ehren, die mit dem Gesang ein Hobby pflegen und von Gott mit einer Singstimme ausgestattet wurden. Seien sie stolz auf dieses Talent“, betonte Adolf Gassner, Vorsitzender der Sängergruppe Amberg. „Ehren bedeutet auch, sich bedanken, auf etwas aufmerksam machen. Ich danke ihnen für ihren jahrzehntelangen Einsatz mit ihrer Stimme zum Wohle der Allgemeinheit.“

Musikalisch umrahmt wurde der Ehrungsabend instrumental von Sonja Butz und Christian Farnbauer mit „What A Wonderful World (Louis Armstrong), „Moon River“ aus dem Film „Frühstück bei Tiffany“ und „Quando, quando, quando“ von Tony Renis sowie gesanglich vom Vokalensemble „PicChorolo“ mit „Powerfrau“ und „Aber sonst gesund“ von Wise Guys.

Frank Zappa zitierte Schirmherr Bürgermeister Markus Dollacker aus Ensdorf in seinem Grußwort mit „Über Musik zu reden ist wie über Architektur zu singen“. Die heutige Ehrung erfolge für „Treue, Wirken und ehrenamtlichen Einsatz“. Alle würden den Spruch kennen, wonach der Prophet im eigenen Lande nichts gilt. So sei es auch ein bisschen mit Ehrungen. „Sie gehen unter oder wirken nicht in der Weise wie sie sollten, wenn sie im kleinen Kreise durchgeführt werden. Aber Ehrungen sind etwas Wichtiges. Sie sollen belohnen und anspornen, den Geehrten genauso wie alle Mitmenschen. Ehrung soll ein gutes Beispiel sein für sich und andere.“ Solidarität sei heute aus der Mode gekommen, so der Bürgermeister. „Das ist bei ihnen nicht so. Schon das Wirken in einem Chor geht nur miteinander und in Gemeinschaft. Das ist großartig und gehört sich als gutes Beispiel vorgestellt.“

„Chorgesang ist mehr als nur Mittel zum Frustabbau oder zum Streben nach Harmonie. Chorsänger agieren nicht alleine, sondern gemeinsam. Im Chor kann keiner die Primadonna spielen“, zitierte Georg Ebenhöch, Vorsitzender des Sängerkreises Nordoberpfalz, in seinem Grußwort Wolfgang Brüggemann. „Unsere Chöre leben vom ehrenamtlichen Engagement ihrer Mitglieder. Sich im Gemeinwesen zu engagieren, besonders im Sängerwesen, bedeutet Mitsorge dafür zu tragen, dass wir alle uns darin wohl fühlen“ betonte Ebenhöch. Verantwortungsbewusstes und selbstloses Handeln stelle heute keine Selbstverständlichkeit dar. In dieser Zeit verdienten Beispiele von persönlichem ehrenamtlichem Einsatz für das Funktionieren des Sängerwesens besondere öffentliche Anerkennung. „Keiner der Vorsitzenden oder Chorleiter wird nach einem öffentlichen Auftritt so vermessen sein zu sagen, ich oder der Vorstand alleine haben das geschafft. Sie sehen sehr wohl, dass eine abgerufene Leistung eine Leistung der Gemeinschaft, also jedes einzelnen Sängers ist. Jeder von ihnen hier im Saal trägt zum Gelingen des Ganzen bei“, hob der Kreisvorsitzende hervor und forderte die Vorsitzenden auf, „nicht nachzulassen in ihren Bemühungen neue Sängerinnen und Sänger für den Chorgesang zu begeistern“, und die Chorleiter, „die Sänger weiter zu Höchstleistungen zu motivieren“. Ihm sei es ein Bedürfnis, die Jubilare für ihr bisheriges Engagement zu ehren und dabei zugleich für ihren Einsatz zu danken.

Bürgermeister Markus Dollacker, Georg Ebenhöch, Vorsitzender des Sängerkreises Nordoberpfalz sowie die Vorsitzenden der einzelnen Vereine nahmen die Ehrungen vor. Geehrt wurden vom Frauenchor Ammerthal Elke Suttner für 10 Jahre Singen im Chor sowie Maria Minder und Lore Rösl für 40 Jahre; vom Landfrauensingkreis Gebenbach Cilli Rauch und Berta Aust für 10 Jahre, von der Liedertafel Amberg 1877 Josef Schlaffer für 40 Jahre; vom Gesangverein Ammerthal und Umgebung für 10 Jahre Herbert Ernst und Erich Schaller, für 25 Jahre Erwin Schlemper; vom Männerchor Ehenfeld für 10 Jahre Joachim Winkler, für 40 Jahre Georg Kustner und für ihren jüngst verstorbenen Mann posthum Frau Berndt. Vom Männergesangverein Ensdorf wurde Chorleiter Gerhard Tschaffon für 40 und Johann Heimler für 60 Jahre Singen im Chor geehrt. Josef Luber, vom Männergesangverein Johannisberg Freudenberg erhielt für 25 Jahre und Rudolf Stark für 60 Jahre Auszeichnungen, vom Männergesangverein Frohsinn Gebenbach Josef Stauber für 10 und Wolfgang Bäumler für 25 Jahre, vom Männergesangverein Sangesfreunde Hahnbach für 25 Jahre Alfons Hubmann, Manfred Sollfrank und Martin Weiß, vom Männerchor Haselmühl-Kümmersbruck für 25 Jahre Eduard Dresel und für 50 Jahre Peter Widmann, vom Gesangverein Liederkranz Rieden für 25 Jahre Norbert Utikal und vom Gesangverein Traßlberg und Umgebung für 50 Jahre Singen im Chor Walter Ringelhan sowie Josef Danzer, Ludwig Donhauser, Richard Neudecker sen. und Richard Zintl für 60 Jahre.