Dienst- und Jahreshauptversammlung der FFW Ensdorf 2016
| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung
Im vergangenen Jahr wurde die Ensdorfer Wehr zu 30 Einsätzen mit 225 Einsatzstunden gerufen. Zu drei Bränden, drei Fehlalarmen sowie 24 Technischen Hilfeleistungen. 2009 waren es 30 Einsätze, 32 in 2010, 42 in 2011, 31 in 2012, 43 in 2013 und 29 Einsätze im Jahr 2014. Die Tagesalarmstärke werktags zwischen 8 und 18 Uhr ist nach wie vor nicht gewährleistet.
Sein besonderer Dank galt Gerätewart Georg Wein, Funkwart- und Beleuchtungswart Werner Kammerer, Atemschutzwart Martin Reiser sowie den Jugendwarten Wolfgang Reiser und Thilo Freiherr von Hanstein sowie seinem Stellvertreter Manual Wondrak für Unterstützung und gute Zusammenarbeit.
Kommandant Ott berichtete über monatliche Gruppenführerbesprechungen, über Kommandantentagungen auf Kreis- und Bezirksebene, Rauchmelderübergabe, Fahrzeugvorführung, Einweisung zur SMS-Alarmierung, die Aktion im Rahmen im Brandschutzwoche, Teilnahme an den Seniorenwochen, Brandschutzerziehung im Kindergarten, Teilnahme an überörtlichen Wettbewerben, Einbau des Alarmfaxes, Belastungstest und Testfahrten zur Abdeckung des Digitalfunks sowie am „Rescue Day“ in Vilshofen.
Feuerwehrkameraden der Ensdorfer Feuerwehr leisten auch überörtliche Dienste. So sind Bianca Hauer, Andrea Reiser und Thilo Freiherr von Hanstein in der Brandschutzerziehung im Landkreis tätig, Gerald Schmit und Dominik Ernst bei der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL), Atemschutzgerätewart Martin Reiser beim Atemschutzausbildungsteam des Landkreises, Martin Reiser und Thilo Freiherr von Hanstein zudem als Schiedsrichter und Wertungsrichter bis auf Bundesebene bei der Jugendfeuerwehr. Letzterer hat zudem oberpfalzweit allein im letzten Jahr 18 Motorsägenkurse abgehalten, zudem Rauchwarnmelder-Vorträge. KBM und Kreisjugendwart Hubert Haller ist natürlich auch überörtlich in der Jugendarbeit tätig.
Atemschutzgerätewart Martin Reiser stellte fest, dass es in der Gemeinde Ensdorf derzeit 15 Atemschutzgeräteträger gibt, acht in Ensdorf, sieben in Wolfsbach. Standortübungen, Wiederholungsübungen und Hitzegewöhnungsübungen in Amberg hat es 2015 gegeben. Für 2016 sind viele weitere Lehrgänge und Übungen geplant.
„Zum Jahresende hatte die Ensdorfer Jugendfeuerwehr 19 Mitglieder, darunter sechs Mädchen“, so Jugendwart Wolfgang Reiser, der durch Thilo von Hanstein in seiner Arbeit unterstützt wird. Fünf Jugendfeuerwehrler wurden altersbedingt in die aktive Wehr abgegeben. Für 91Übungen fielen 939 Stunden für Jugendliche und Ausbilder an. Die Jugendwarte waren auch überörtlich bis auf Bayernebene tätig. Ein „Christbaumabholaktion“ mit großem Erfolg durchgeführt. Vielfältig waren Teilnahmen an zum Teil sogar internationalen Wettbewerben und Leistungsprüfungen mit guten Erfolgen. Wissenstest, Jugendflamme wurden abgelegt. Beim Landkreisentscheid belegte man Platz 1 und 4, beim Österreichischen Leistungswettbewerb im Burgenland erwarb die Jugendfeuerwehr Ensdorf das FJLA-Abzeichen in Bronze und Silber und war als einzige des Landkreises bei der Feuerwehr-Aktionswoche in Amberg dabei. Auch gesellschaftliche Aktivitäten kamen nicht zu kurz.
Zur Feuerwehrfrau wurde Julia Gebhardt, zum Feuerwehrmann Johannes Wein, zur Oberfeuerwehrmann Maximilian Wein sowie Bianca Hammer zur Hauptfeuerwehrfrau und Jakob Pazelt zum Hauptfeuerwehrmann befördert.
Kommandant Michael Ott dankte abschließend allen aktiven Feuerwehrleuten für ihre Leistung und ihren Einsatz sowie Firmen, Bürgermeister und Gemeinderat, Gemeindeverwaltung und Mitarbeitern des Bauhofes sowie dem Feuerwehrverein und den Feuerwehr-Führungskräften des Landkreises für ihre Unterstützung und gab Termine und Planungen für dieses Jahr bekannt.
Eklat bei der Dienstversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Ensdorf
Nach seinem Bericht über das vergangene Jahr der aktiven Wehr erklärten 1. Kommandant Michael Ott, 2. Kommandant Manuel Wondrak sowie Gerätewart Georg Wein - für viele sehr überraschend - ihren „sofortigen Rücktritt“ von ihren Ämtern.
„Das HLF 20 mit 2000 Liter Wasser, automatischer Schaumzumischung, Bestellung März 2016, Lieferung März 2017 … das hätte unser Fahrzeug sein können. Nun wurde ein MLF beschafft (MZ berichtete). Später wird der Vorausrüstwagen durch ein weiteres MLF ersetzt“, berichtete Ott und zeigte die zeitliche Entwicklung dazu auf: Dezember 2011 Antrag auf Beschaffung eines HLF 20, 2013 Vorstellung eines groben Konzepts zur Ersatzbeschaffung aller Feuerwehrfahrzeuge der Gemeinde, Ende 2014 Abstimmung mit den Ortskommandanten und der Landkreisführung, 2015 Fraktionsgespräche und Klausurtagung des Gemeinderates, Diskussion mit Mannschaft, Bürgermeister, KBR und KBI mit dem Ergebnis „HLF 20 ist o.k.“, dann plötzlich Ablehnung des HLF 20 im Gemeinderat und Bedarfsplanung durch KBR Fredi Weiß ohne Rücksprache mit der Leitung der Freiwilligen Feuerwehr Ensdorf. Dann am Donnerstag der Gemeinderatsbeschluss für MLF und die weiteren Fahrzeuge.
„Statt noch weitere Jahre damit zu verschwenden, ein neues Fahrzeug schlecht-zu-reden, kann ich nur an alle ‚Kritiker’ appellieren, das Beste daraus zu machen und die Chance zu nutzen. Auch das MLF wird seinen Einsatzzweck erfüllen. Zwar wird nun nicht die geballte Schlagkraft der Feuerwehr Ensdorf abgebildet, aber federführend für die übrigen Gemeindewehren begrüße ich die Stärkung der Feuerwehr Wolfsbach. Auch das war im Konzept von 2013 angedacht. Hätten einige ‚HLF 20-Experten’ nicht andere Konzepte wie dieses niedergebrüllt, wäre es gegebenenfalls schon vor einem Jahr umgesetzt worden“, führte 1. Kommandant Michael Ott aus.
„Neben dieser und weiterer ‚Sabotagen’ habe ich in den vergangenen drei Jahren mit Intrigen, Beschimpfungen und Beleidigungen gelernt, auf wen ich mich verlassen kann. Danke an diejenigen, die mich unterstützt haben. Mindestens genauso wichtig ist es aber auch zu wissen, auf wen ich mich nicht verlassen kann. Auch diesbezüglich durfte ich meinen Erfahrungsschatz letztes Jahr erweitern. Da sich an der Zusammenarbeit auch künftig nichts ändern wird – so hat es Vorsitzender Richard Reiser auf der letzten Vorstandssitzung signalisiert – steige ich an dieser Stelle aus. Nochmal drei Jahre werde ich mir die ‚Gaudi’ nicht antun. Ich lege deshalb hiermit das Kommandantenamt nieder“, erklärte Michael Ott und dankte dennoch allen für die erbrachte Leistung und schloss die Dienstversammlung mit dem Gruß „Gott zur Ehr’, dem Nächsten zur Wehr!“. „Um die Wogen zu glätten“ legten anschließend auch 2. Kommandant Manuel Wondrak und Gerätewart Georg Wein ihre Ämter nieder.
Feuerwehrverein
„Nach zwei Todesfällen, einem Austritt und zwölf Neuaufnahmen zählt der Feuerwehrverein Ensdorf aktuell 365 Mitglieder und drei Ehrenmitglieder“, erklärte Vorsitzender Richard Reiser bei der Jahreshauptversammlung am Samstag im Gerätehaus. Der verstorbenen Mitglieder Georg Graf und Johann Richthammer wurde in einer Schweigeminute gedacht.
Er begrüßte zahlreiche Mitglieder und aktive Feuerwehrler, Ehrenkommandant Karl Sperl, KBI Hubert Blödt, Klosterdirektor Pater Christian Liebenstein sowie die Bürgermeister Markus Dollacker und Karl Roppert. Ebenso die Jugendfeuerwehr, die Damengruppe, die Leiter der Kinderfeuerwehr „Feuerwehrzwerg“.
In seinem Rückblick erinnerte der Vorsitzende an vier Vorstandssitzungen, mehrere Besprechungen und die traditionellen Veranstaltungen wie Jakobi-Kirwa, Knackwurstfest und Vereinskini. Teilgenommen hat man am Florianstag in Haselmühl, 125 Jahre FFW Illschwang, Haselmühl und Theuern sowie am 150-jährigen der FFW Schwandorf, der Fronleichnamsprozession, dem Eggenbergfest, am Wandertag in Ensdorf und dem Volkstrauertag mit Abordnungen. Beim Helferfest wurden Kameraden für Treue zum Verein geehrt. Die Weihnachtsfeier bildete den Abschluss des Vereinsjahres. Gut eingeführt hat sich der Seniorenstammtisch jeweils am letzten Freitag eines Monats“, berichtete Reiser. Zu „runden Geburtstagen“ wurde einigen Mitgliedern mit Geschenken gratuliert
Kassier Michael Dollacker berichtete über ein „relativ ruhiges Jahr“, das die soliden Finanzen des Feuerwehrvereins aufbesserte. Kassenprüfer Thilo Freiherr von Hanstein bescheinigte ihm „hervorragende“ Kassenführung. Die Versammlung entlastete einstimmig die Vorstandschaft. Reiser bedankte sich bei seiner Vorstandschaft und den Mitgliedern für die gute Zusammenarbeit, allen Helfern sowie der Gemeinde und den Sponsoren für die Unterstützung.
Für das Jahr 2016 stehen bereits folgende Termine fest: 8.5.: Florianstag in Wolfsbach, 26.5.: Fronleichnamsprozession, 29.5.: Bruderschafts- und Knackwurstfest, 5.6.: 150 Jahre FFW Burglengenfeld, 23. bis 25.7.: Jakobi-Kirwa Ensdorf, 18.9.: Eggenbergfest, 15.10.: Vereinskini, 5.11.: Helferfest mit Ehrungen, 13.11.: Volkstrauertag, 16.12.: Weihnachtsfeier. Als „fernen Ausblick“ nannte Reiser das 150-jährige Jubiläum der FFW Ensdorf vom 21. bis 24. Mai 2020. Bei ausreichender Beteiligung soll Ende Juli/Anfang August ein Ausflug nach Rostock unternommen werden, da sich die FFW Ensdorf dort an der Deutschen Meisterschaft beteiligt.
Die Jugendfeuerwehr bezeichnete der Vorsitzende als „aktivste Gruppe der Ensdorfer Wehr“ und „unser Aushängeschild, das sehr erfolgreich unsere Wehr landesweit und international sehr gut vertritt“. Als eine weitere neue „Wohlfühlgruppe“ nannte er die „Feuerwehrzwerge“ mit aktuell zwölf Jungen und Mädchen, die sich mittlerweile etabliert haben. Er verlas deren Bericht über ein abwechslungsreiches Jahr mit vielen gut besuchten und interessanten Veranstaltungen.
Bürgermeister Markus Dollacker dankte allen Aktiven und betonte deren Wichtigkeit für die Sicherheit der Bevölkerung sowie den Passiven im Verein für die ideelle Unterstützung. Er lobte besonders das Gerätewartteam und Vorsitzenden Richard Reiser. Die gesamte Feuerwehr Ensdorf würde sich schon auf ihr neues Fahrzeug MLF freuen. KBI Hubert Blödt dankte wie der Bürgermeister „allen, die sich in die Feuerwehr einbringen“ und überbrachte die Grüße von KBR Fredi Weiß. Er berichtete von 2470 Einsätzen landkreisweit im Jahr 2015 bei 579 Bränden, 1287 Technischen Hilfeleistungen, 439 sonstigen Einsätzen und 165 Sicherheitswachen. Klosterdirektor Pater Christian Liebenstein schloss sich mit einem „herzlichen Vergelt’s Gott für alles“ an. „Ich bin begeistert von dem, was in der Jugendarbeit geleistet wird“, erklärte er.
Bei den turnusmäßigen Neuwahlen für die nächsten fünf Jahre wurde Richard Reiser mit 37:13 Stimmen wieder zum 1. Vorsitzenden gewählt. Für das Amt des 2. Vorsitzenden stellte sich niemand zur Verfügung. Schriftführerin bleibt Andrea Reiser. Für Michael Dollacker, der nicht mehr kandidierte wurde Irene Hofmeister-Sperl einstimmig zum Kassier gewählt. Zu Beisitzern wählte die Versammlung Werner Kammerer, Matthias Dollacker, Maximilian Wein und Karl Mertel. Kassenprüfer bleiben Daniela Ott und Freiherr Thilo von Hanstein.
Mit dem Feuerwehrmotto „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ beendete der alte und neue Vorsitzende Richard Reiser die gut besuchte Jahreshauptversammlung im Feuerwehrgerätehaus und lud zu einer kleinen Brotzeit ein.