Die Geschichte der Heimat bewusster machen
| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung
„Über 60 Termine wurden im vergangenen Jahr von der Vorstandschaft wahrgenommen“, berichtete der bisherige 1. Vorsitzende Dr. Konrad Lautenschlager nach dem Totengedenken für das verstorbene Mitglied Pater Dr. Michael Spitz. In seinem Tätigkeitsbericht erinnerte er an die Posterausstellung im Jahr 2007 anlässlich des 500. Jahrestages des großen Dorf- und Klosterbrandes und den bestens besuchten Infoabend zum Naturpark Hirschwald, an dem der Verein zahlreiche Vorschläge eingebracht hat. Zweimal wurde vom Heimat- und Kulturverein bereits das Heimatquiz beim Seniorennachmittag der Jakobikirchweih erarbeitet und durchgeführt. Beim Tag des Offenen Denkmals 2007 führte Schriftführerin Isabel Lautenschlager interessierte Besucher auf den Stephansturm. Sie leitete auch zusammen mit Johann Kotzbauer die „Wanderung unter weißblauem Himmel“, die kommendes Jahr wiederbelebt werden soll. Der zusammen mit dem Heimatverein Rieden gestaltete Abend „Von Wildschützen und Holzdieben“ fand großen Anklang. Dieser Beitrag wurde auch bei „VilsKultur“ in diesem Jahr im Kultur-Schloss Theuern eifrig beklatscht.
Erstmals hat sich der Verein heuer am Gemeindefest beteiligt. Der Beitrag „Ensdorf – eine Station auf dem Jakobsweg“ mit Diashow, spanischen Spezialitäten und eigener Musik wurde viel besucht und war ein großer Erfolg – allerdings nicht finanziell. Im Sommer und Frühherbst führte der Verein eine Landschaftspflegemaßnahme im Zistelthal durch, wo eine größere Trockenrasenfläche frei gestellt wurde. Beim Tag des Offnen Denkmals 2008 besichtigten mehrere Hundert Besucher die Baustelle des früheren Klosterrichterhauses (Lautenschlager). Schließlich geht die Freilegung und Neufassung des Rammertsbrunn in der Nähe der Steinbergwand auf eine Anregung des Heimat- und Kulturvereins zurück. Dr. Lautenschlager dankte hier besonders Peter Fröhlich für seine Initiative, dass diese Maßnahme als erste über die Bühne gebracht wurde. Außerdem wurde die Zusammenarbeit mit den Naturparkgemeinden wurde verstärkt und eine Biotop-Besichtigung durchgeführt. Der Vorsitzende informierte ferner darüber, dass die Pflegemaßnahme an der Steinbergwand mit Freistellung der Wand fast abgeschlossen ist. In absehbarer Zeit sollen noch eine Sitzgruppe und Erläuterungstafeln angebracht werden. Beschlossen wurde, Teile der 50 Hektar Gemeindeflächen „ökologisch interessanter zu machen“. Das informative Treffen des Vereins, jeden 2. Mittwoch des Monats, kommt gut an.
Kassier Alfred Fröhlich berichtete über die Finanzlage des Vereins. Kassenprüfer Dr. Josef Eiletz bestätigte ihm einwandfreie und vorbildliche Kassenführung. Die Jahreshauptversammlung entlastete einstimmig die Vorstandschaft.
Lang und zum Teil heftig diskutiert wurde die weitere Teilnahme des Heimat- und Kulturvereins am Gemeindefest. Trotz einer „fast finanziellen Null-Runde“ beschloss man schließlich, sich wegen der positiven Resonanz der Besucher auch am 5. Gemeindefest im Jahr 2009 zu beteiligen. Schließlich will sich der Verein „auf dieser Plattform darstellen“ und einen „Ensdorf spezifischen Beitrag“ leisten. Dafür wird allerdings das HKV-Konzept modifiziert. Man wird im nächsten Jahr an beiden Tagen des Gemeindefestes und auch wieder mit eigener Musik vertreten sein.
Bezüglich eines Vereinsausfluges eruiert Schriftführerin Isabel Lautenschlager mit dem neuen Vorsitzenden Philipp Roidl Möglichkeiten und Termin. Vorgeschlagen wurden die Felsenkeller in Schwandorf und der Truppenübungsplatz Grafenwöhr oder evtl. auch Hohenfels. Beschlossen wurde eine kostenlose Nutzung der Bund-Naturschutzhütte für Monatstreffen im Sommer. Allgemein sollen diese jeweils mit einem Motto künftig thematisiert werden. Weiter will der Verein die Heimatgeschichte beleben und der Bevölkerung darstellen. Aufgearbeitet werden soll der umfangreiche Nachlass von Pater Dr. Hans Zitzelberger. Nicht in Vergessenheit geraten ist auch das Buchprojekt „Früheres Leben in Ensdorf“, ebenso wenig wie der geplante Baumlehrpfad. Dokumentiert werden soll darüber hinaus der „Thanheimer Bergbau“. In der Faschingszeit – voraussichtlich am Freitag, 6. Februar – führt der Heimat- und Kulturverein einen „Küchl-Backkurs“ durch. Er beteiligt sich auch 2009 am Abend „VilsKultur“ in Theuern, eventuell mit einem Beitrag in Oberpfälzer Mundart. Der Verein setzt sich dafür ein, dass das alte eisenbeschlagene und bemalte Tor am Torbogen zu Kirche und Kloster wieder angebracht wird.
Schließlich informierte Philipp Roidl über das LEADER-Projekt Naturpark Hirschwald und Birgland, mit dem es bis einschließlich 2013 EU-Fördergelder gibt. Eine lokale Arbeitsgruppe wird von der Zukunftsagentur Plus des Landkreises betreut, wo eine Arbeitsgemeinschaft Kultur-Natur-Tourismus besteht. Hauptthema 2009 wird Kultur sein, wobei u. a. die Kulturvernetzung im Landkreis gefördert werden soll.
Der Verein im Überblick
- Gegründet wurde der Heimat- und Kulturverein Ensdorf am 11. Mai 2007.
- Der Verein zählt mittlerweile 32 Mitglieder, 12 Frauen und 20 Männer bei sieben Ehepaaren.
- Neue Mitglieder sind erwünscht, vor allem auch jüngere. Schließlich lebt ein Verein von der Aktivität seiner Mitglieder.
- Die derzeitige Vorstandschaft besteht aus 1. Vorsitzendem Philipp Roidl, 2. Vorsitzendem Dr. Konrad Lautenschlager, Kassier Alfred Fröhlich, Schriftführerin Isabel Lautenschlager und den Beisitzern Dr. Josef Eiletz und Hans Babl.