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Damals war das Wetter genauso wie heute

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Dieser Tage feierten Alfons und Rosina Geck im Grafenbergweg 7 im Kreise der Familie, Verwandten und Freunden ihre Goldene Hochzeit. Dazu gratulierten auch Pfarrer Pater Hermann Sturm und Bürgermeister Markus Dollacker, der im Namen der Gemeinde ein Geschenk sowie ein Glückwunschschreiben von Landrat Richard Reisinger überreichte. Die „Mittelbayerische Zeitung“ schließt sich den guten Wünschen nach noch vielen gemeinsamen Jahren an.

„Damals war das Wetter genauso wie heute“, erinnert sich das Jubelpaar noch ganz genau. Groß gefeiert wurde 1960 nicht, schließlich war die Zeit damals nicht so rosig und das Geld knapp. Kennen gelernt haben sich Rosina Graf aus Schwarzenfeld und der gelernte Zimmermann aus Thanheim durch dessen Bruder Heinz. Alfons holte dann freitags immer seine Rosina vom Bahnhof ab, denn diese arbeitete in einer Porzellanfabrik in Arzberg.

Sieben Jahre arbeitete Alfons Geck auswärts im ganzen Süddeutschen Raum bis in Ludwigshafen und Ingolstadt im Industrieanlagenbau. Später als Schreiner, Gerüstbauer und beim Brückenbau bis er dann 1972 zum Bayernwerk kam. Nach einem schweren Unfall ging Alfons Geck 1995 in Rente. Nebenbei arbeitete er mit seiner Frau in der elterlichen Landwirtschaft.

„Mein Vater war von 1942 bis 1948 in britischer Kriegsgefangenschaft. Als er heim kam, kannte er seine Kinder nicht mehr und wir ihn nicht mehr“, erinnert sich Alfons Geck. „Als 1945 die Amerikaner durch Thanheim kamen, sah ich die ersten Neger auf ihren Panzern. Wir Kinder bekamen drei Tafeln Schokolade! Unvorstellbar! Zuhause meinten wir dann: Mama, wir ham von Schlotfegern Schokolade g’kriegt!“  

„Von nix kummt nix!“ Und: „Halt ’s z’samm’!“ ist die Devise der Gecks. So übernahm das Ehepaar 1968 den elterlichen Hof. Anfangs hatte er sechzehneinhalb Hektar. Durch Ankauf und Pacht vergrößerten sie ihn auf zuletzt 59. „Wir hatten nie Not, aber viel Arbeit.  Schon wegen der gut 30 Stück Vieh im Stall konnten wir keinen Urlaub machen.“ Hart kam es dem Jubelpaar an, vor vier Jahren die letzte Kuh aus dem Stall zu geben. Vor drei Jahren auch das letzte Kleinvieh. „Aber, was willst machen? Die Jungen hatten kein Interesse an der Landwirtschaft und wir können es nicht mehr machen“, bedauert Alfons Geck.

Die „Jungen“, das sind die drei Töchter und der Sohn sowie die neun Enkel. Zudem haben die Geck’s drei Kinder von Rosinas Schwester groß gezogen. Sie alle waren natürlich zur Goldenen Hochzeit nach Thanheim gekommen und gratulierten.