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Bunter Pfarrfamiliennachmittag

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Beim bunten Pfarrfamiliennachmittag füllten viele Besucher den Theatersaal des Klosters bis auf den letzten Platz. Michael Dollacker, Sprecher des Pfarrgemeinderates, führte humorvoll durch das Programm des kurzweiligen Nachmittags.

 Die Blaskapelle Ensdorf unter Leitung von Hubert Haller eröffnete schmissig mit „Bei uns daheim“, „Kinderaugen“ und dem Walzer „Gold und Silber“. Lustig führte die DJK-Kindergruppe „Spiel und Spaß“ unter Leitung von Beate Schmalzbauer mit Unterstützung von Steffi Roidl und Marie Windisch als Cowboys und Indianer verkleidet „Hol das Lasso raus“ auf. Die Ensdorfer und Wolfsbacher Ministranten hatten mit ihren Sketchen „Vati liest Zeitung“, „Lumpi“, „Im Fußballstadion“ und „Die braune Hose“ die Lacher auf ihrer Seite.

Pfarrer Pater Hermann Sturm betonte, dass wir alle durch die Taufe zur Gemeinschaft Kirche gehören. Oft denke man dabei aber an die Amtskirche als autoritäre Führung. „Die da oben seien schuld, dass es soviel Fehlverhalten gibt – eine sehr einseitige Darstellung.“ Der Pfarrer kritisierte, dass sich die relativ kleine Gruppe „Wir sind Kirche“ derzeit wie Kirche von oben aufspielt. Jeder sei gehalten, mit seinen Fähigkeiten in der Kirche, in der Pfarrei mitzuarbeiten. Jeder müsse sich fragen, wie praktiziere ich mein Christsein? „Kirche ist zum Mitwirken und Mitleben aller Getaufter da!“ Der Geistliche bedauerte den Rückgang des Kirchenbesuchs und rief zur Mitfeier auf, denn „Glaube lebt man in Gemeinschaft, also in der Mitfeier“. Er dankte allen, die Kirche mitgestalten, besonders den Kirchenverwaltungen, dem Pfarrgemeinderat, Kirchenchor und Chorleiter Gerhard Tschaffon, Frauenbund, den Pfadfindern, den Ministranten und Mesnern und deren Helfern, den Lektoren und Kommunionhelfern, dem Kindergottesdienstkreis und den Sammlerinnen und Sammlern, nicht zuletzt seinen Mitbrüdern im Kloster. „Allen, auch denen die im Stillen im Hintergrund arbeiten- ein herzliches Vergelt’s Gott!“ 

Der Kirchenchor unter Leitung von Gerhard Tschaffon verabschiedete die Besucher mit „Jadamdaradam“, „Somebody loves me“, „An hellen Tagen“ und dem besinnlichen „Komm Trost der Welt“ in die Pause mit einem kleinen Imbiss.

Danach ging es mit dem Klarinettentrio Georg Bayerl, Irmgard Dirmeier und Petra Frind weiter. Die Ensdorfer Ministranten stellten vor, wie es im Jahr 2050 im Pfarrbüro zugehen könnte, wenn die gestresste neue Sekretärin für die jetzigen Pfarreien Ensdorf, Theuern, Pittersberg, Rieden, Hohenburg sowie die Amberger Pfarreien zuständig ist. „Komplettangebote“ oder „Sonderangebote“ z. B. für Trauung und Taufe (genannt Traufe), terminiert. Der Katholische Frauenbund hatte die Lacher mit seinem lustigen „Volkstanz“ auf seiner Seite. Der Obst und Gartenbauverein veranstaltete ein Quiz, vergab Preise an die Gewinner und lud zu seinem 50-jährigen Gründungsfest am 13. Juni ein. Ganz modern zeigte sich der Pfarrgemeinderat, der von einer „Pfarrgemeinderat-Castingshow“ berichtete.

Pfarrer Pater Sturm verabschiedete die ausscheidenden Pfarrgemeinderäte Anni Jäger und Josef Staufer und dankte ihnen für ihre Arbeit mit Geschenken. Danach begrüßte er Thea Donhauser aus Thanheim und Maria Trettenbach aus Seulohe als neue Mitglieder im Gremium. Das gemeinsam gesungene Lied „Kein schöner Land“ beendete den gelungenen bunten und informativen Nachmittag der Pfarrfamilie.

Bericht des Pfarrers

Pfarrer Pater Hermann Sturm berichtete, dass in der Gesamtpfarrei Ensdorf zurzeit 1939 Katholiken leben. Im Jahr 2009 wurden 30 Kinder getauft, 19 gingen zum ersten Mal zur Kommunion. Heuer werden es 25 sein. Mit 24 Firmlingen empfängt heuer einer mehr als im Vorjahr das Sakrament der Firmung. Zwölf Ehepaare heirateten 2009 in der Pfarrei, elf Pfarrangehörige verstarben. Leider kehrten neun der Kirche den Rücken und traten aus.

Die Renovierung der Orgel in der Pfarrkirche St. Jakobus kostete 39956,27 Euro. An Spenden gingen dafür 22041,65 Euro ein. Inzwischen ist der Pfarrhof an die Hackschnitzelheizung angeschlossen. Angedacht ist die Neugestaltung des Klosterhofes, von dem etwa die Hälfte der Gemeinde gehört. „Da aber auch die Gemeinde wenig Geld hat, wird das wohl noch dauern“, so der Pfarrer. Angedacht ist auch die Innenrenovierung der Pfarrkirche bis zum Jubiläum in zehn Jahren. „Dafür müssen wir fest sparen und betteln, denn ich weiß nicht ob dafür eine Million Euro reichen werden“, kündigte Pater Sturm an. Noch ein Wort zum Kindergarten St. Jakob: Zurzeit besuchen ihn 50 Kinder in zwei Gruppen. Damit ist er voll ausgelastet. Im Herbst kommen 15 neue Kinder dazu, da wird der Platz knapp. „Übernächstes Jahr werden wir wegen der 30 Geburten im Jahr 2009 ein voll besetztes Haus mit drei Gruppen haben“, gab Pfarrer bekannt. Dann fügte er ein herzliches Vergelt’s Gott an für die große Spendenbereitschaft für die Erdbebenopfer in Haiti an. Dort sind auch die Einrichtungen der Salesianer betroffen. 11445 Euro gingen bisher in der Pfarrei für die Hilfe ein. Auch der Erlös des Fastenessens am kommenden Sonntag geht nach Haiti.