Bürgerversammlung 2011

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

„In der Gemeinde Ensdorf sind zurzeit 2338 Personen mit Haupt- und Nebenwohnung gemeldet, 1531 in Ensdorf, 548 in Wolfsbach 541 und 259 in Thanheim, jeweils mit Ortsteilen. „Ein Abwärtstrend“, so Bürgermeister Markus Dollacker am Dienstag bei der Bürgerversammlung im Schützenheim Wolfsbach vor 15 Bürgern und sieben der 14 Gemeinderäte.

Im Gemeindebereich Ensdorf wurden 2011 16 (2010: 14) Kinder geboren, zwölf Buben und vier Mädchen. 36 (2010: 28) Sterbefälle waren zu verzeichnen, 17 Männer und 19 Frauen. Fünf Paare haben den Bund der Ehe geschlossen. 

Zum Jahresende 2010 betrug der Schuldenstand der Gemeinde Ensdorf  2,351 Millionen Euro. Die Pro-Kopf-Verschuldung betrug damals 1036 Euro (2009: 1.072 Euro). Der Schuldenstand sank bis zum 31. 12. 2011 auf 2,314 Millionen Euro, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von 1029 Euro entspricht. Somit sind die Schulden in den letzten 14 Jahren und etwa 1,96 Millionen Euro abgebaut worden. „Die durchschnittliche Pro-Kopf-Verschuldung bayerischer Gemeinden vergleichbarer Größe liegt bei 970 Euro“, so der Bürgermeister.

Die Personalkosten betrugen für das Jahr 2011 rund 451000 Euro für alle Beschäftigten und ehrenamtlich Tätigen. An Zinsen wurden fast 100000 Euro bezahlt. Die Tilgung betrug knapp 37000 Euro. Sondertilgung in Höhe von 37000 Euro.

Bei der Grundsteuer A sind 47592 und Grundsteuer B 110539 Euro im Jahr 2011 eingenommen worden. Bei der Gewerbesteuer ist ein Betrag von 350485 Euro eingegangen. Der Ansatz im Haushaltsplan betrug nur 180000 Euro. Dies sind Mehreinnahmen von rund 170000 Euro! Der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer betrug 806051 Euro. An Schlüsselzuweisungen wurden insgesamt 420176 Euro eingenommen. Als Konzessionsabgabe erhielt die Gemeinde von der E.ON Bayern 51830 Euro5. An Mieten und Pachten wurden gut 104000 Euro eingenommen, allein 70000 Euro Schulhausmiete vom Schulverband Ensdorf.

„Dem gegenüber stehen Ausgaben in Form der Kreisumlage in Höhe von 660000 Euro (Vorjahr: 642500 Euro!). Der Hebesatz von 45,90 Prozent-Punkten blieb unverändert“, berichtete Bürgermeister Dollacker. An Schulverbandsumlagen musste für Ensdorf ein Betrag von 86000 Euro (2010: 105000 Euro!) und für Rieden 115000 Euro aufgebracht werden. „Wir geben für unsere Schüler über 20000 Euro aus. Das sind sie uns wert!“ erklärte Bürgermeister Dollacker. 

Für die Jugendförderung im Gemeindebereich wurden insgesamt 3401 Euro ausgegeben. Davon erhielt  die DJK 2878 Euro, 365 Euro die Pfadfinder und 158 Euro die Edelweißschützen Wolfsbach. An Zuschüssen für die Personalkosten des Kindergartens wurden 175000 Euro ausbezahlt. Dies sind 80 Prozent der Personalkosten (Anteil 40 Prozent Gemeinde, 40 Prozent Landkreis). 20 Prozent trägt die Katholische Kirchenstiftung. (abl)
Zur finanziellen Lage der Gemeinde führte Dollacker in seinem Rechenschaftsbericht aus, dass im Haushaltsjahr 2011 im Verwaltungshaushalt 2790420 Euro eingenommen wurden. Ausgegeben wurden 2431368 Euro. Also ein Plus von 359052 Euro. Im Vermögenshaushalt wurden 403807 Euro eingenommen. Dem stehen Ausgaben in Höhe von 656955 Euro gegenüber. Dies sind 253148 Euro Mehrausgaben!
Für die drei gemeindlichen Feuerwehren wurden im vergangenen Jahr 20000 Euro für Geräteausstattung, Material und Schutzausrüstung ausgegeben. „Die Feuerwehren sind somit auf dem neuesten Stand, um die Einsatzbereitschaft zu gewährleisten“, betonte der Bürgermeister.
Über 40000 Euro wurden für die Unterhaltung der Straßen (Winterdienst, Reparaturen, Schotter, Grabenreinigung, Verkehrsschilder) aufgebracht. Im Sommer musste die Säkularisationsbrücke fertig saniert werden. Hier sind Teilkostenkosten in Höhe von fast 22000 Euro angefallen. „Heuer sollen die beiden Brücken in Wolfsbach mit geplanten Kosten von 70000 Euro saniert werden. Sollte die Vilsbrücke in Leidersdorf saniert oder erneuert werden, muss mit mehr als 500000 Euro gerechnet werden“, so Dollacker weiter. 
Der Zweckverband zur Abwasserbeseitigung „Unteres Vilstal“ hatte für 2011 eine  Betriebskostenumlage von 97650 Euro festgesetzt. Mitte des Jahres wurde der Zweckverband schuldenfrei. Weil für die Sanierung des großen Klärbeckens Rücklagen aufgebaut worden sind, ist eine Umlagezahlung der Bürger zur Errichtung der neuen Belüftungsanlage vermieden worden. An Kanalgebühren wurden 132000 Euro, an Wassergebühren 96000 Euro eingenommen. Weil Wasser-/Kanalgebühren kostendeckend sein müssen, wurde der Wasser ab 2012 abgehoben, die Kanalgebühren bleiben unverändert. Für Reparaturen an der Wasserversorgungsanlage wurden im Jahr 2011 fast 50000 Euro ausgegeben.  
Das Baugebiet „Am Hammerberg“ in Wolfsbach ist fertig gestellt. Die Ausbaukosten beliefen sich auf etwa 690000 Euro. Das Baugebiet umfasst 16 Bauparzellen. Sieben Plätze sind inzwischen verkauft. Im Ort Ensdorf hat die Gemeinde momentan keine Bauplätze. Es können jedoch sieben von privat erworben werden. 
„Die Restaurierung des Stephansturmes konnte endlich abgeschlossen werden“, freut sich Bürgermeister Dollacker. Die Kosten für die Sanierung belaufen sich auf 309000 Euro. „Leider haben sich im Laufe des Jahres in Folge von gefrierendem Wasser Schäden am Putz gezeigt. Momentan läuft die Schadensfeststellung und Kostenermittlung. Jetzt plötzlich wurden Dachrinnen genehmigt, auf die wir von Anfang an gedrängt hatten.“
Im Rahmen des Konjunkturpaketes II hat die Gemeinde das Rathaus für 332000 Euro energetisch saniert. Dazu gab es einen Zuschuss über 239700 Euro bewilligt bekommen. Weitere Maßnahmen wie Drehen der Treppe, Kaminabbau, neuen Kanalanschluss, neue Büromöbel wurden weitere 110000 Euro ausgegeben. Heuer steht der Bau eines Waschplatzes für gemeindliche Fahrzeuge mit Ölabscheiden sowie die Sanierung des Bauhofplatzes und der Zufahrt an. Kosten: rund 80000 Euro. 

Für die Erweiterung und Sanierung des DJK-Sportheimes hat die Gemeinde 119000 Euro ausbezahlt. Insgesamt stellt die Gemeinde 43000 Euro an Zuschüssen bereit. Gleichzeitig übernimmt sie die Vorfinanzierung des vom Bayerischen Landessportverband zugesagten Zuschuss in Höhe von 52650 Euro. Zusätzlich hat sie ein Darlehen in Höhe von 25000 Euro und 2550 Euro Zuschuss für einen neuen Rasentraktor gewährt.   

In der Mittelschule Ensdorf wurde der Verkaufsladen für Pausen für 16700 Euro erneuert, 25000 Euro für neue Spielgeräte für den Kinderspielplatz auf dem DJK-Gelände ausgegeben und die neue Seilbahn auf dem Spielplatz Wolfsbach mit 2000 Euro bezuschusst. 14000 Euro kostete das Material für die südliche Ortserschließung von Götzenöd, welche die Anlieger für 72000 Euro selbst durchführten. 137000 Euro kosteten zwei Grundstückskäufe in Ensdorf und Wolfsbach.  

Bürgermeister Dollacker erwähnte noch die Erweiterung des Friedhofes Ensdorf um eine Urnengrabanlage mit Stelen, die Erneuerung der Radwegbrücke durch den Landkreis, die Eröffnung des Regionalladens im Treffpunkt Grün, Fertigstellung des Hochbehälters Ipflheim und schließlich soll heuer der Wertstoffhof Ensdorf erneuert werden und versprach: „Heuer sanieren wir wieder mehr Straßen.“  
„Mein Dank gilt allen Funktionären in allen Vereinen für ihre ehrenamtliche Arbeit, die einen unschätzbaren Wert darstellen. In den Vereinen sind unsere Bürger und vor allem Jugendliche gut aufgehoben und betreut“, betonte Bürgermeister gegen Ende seines Rechenschaftsberichts.