„Banuwa, Banuwa, Banuwa-ja“

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung, Schule

„Banuwa, Banuwa, Banuwa-ja“ erklang es aus dem Musikzimmer der Mittelschule Ensdorf. Jude Luwaga und Margaret Namagembe, zwei Afrikaner aus Uganda, stellten sich den Schülerinnen und Schülern der 5. und 9. Klasse der Mittelschule Ensdorf vor.

Margaret Namagembe trug ein afrikanisches Märchen vor. Jude Luwage schlug dazu die Trommel und spielte auf seiner mitgebrachten Fidel. Das Märchen handelt von einem Mädchen, dass faul war und sich nichts von seiner Mutter lernen lies. Als sie nun im heiratsfähigen Alter war, starb die Mutter. Erst jetzt merkte sie, dass sie all die Dinge, die eine afrikanische Frau können muss - den Haushalt, die Kinder und die Feldarbeit verrichten - nicht zustande brachte. Sie holte sich den Geist ihrer Mutter zu Hilfe. Dann klappte die Arbeit. Ihr Mann merkte dies aber und vertrieb beide.

Diese Geschichte wurde gesungen und getanzt, während Jude Luwaga auf einer selbstgebauten afrikanischen Fidel oder Trommel begleitete. Einstudiert haben die beiden „Njabala, njabala, njabala – Tolinzanza Muko Njabala“, unterstützt von Vroni Stängl aus Regensburg als Dolmetscherin. Den Schülern machten die temperamentvollen Tänze unter Körpereinsatz sichtlich Spaß. Abwechselnd trugen die Schüler deutsche bzw. bayerische Lieder – wie „Mei Huat, der hot drei Ecken“ vor, die sie im Unterricht bei Fachlehrerin Agnes Kramer, Leiterin des Kümmersbrucker Chores Cabana, erlernt hatten und lernten dann wieder ein neues Lied mit den beiden Referenten. Kramer hatte auch den Kontakt zu den Musikern vermittelt.

Der zweite Teil war den Großen aus dem Wahlunterricht Musik KL 8 + 9 gewidmet. Da die Schülerinnen und Schüler eine Band mit interessanter Besetzung (2 Akkordeon, 2 Keyboard, 1 Schlagzeug, 1 Gitarre, 1 Tuba) bilden und spielbegeistert sind, konnten sie nach erst kurzem Schuljahr schon einige Stücke vorspielen. Jude und Margaret spielten oder sangen dazu.

Sie zeigten auch Videoaufnahmen einer Grundschule in Uganda, die den 1. Preis bei einem Musikwettbewerb in Uganda gewannen. In der ugandischen Musik wird viel mit Rhythmus musiziert, die Melodie spielt eine untergeordnete Rolle.

Am heutigen Samstag werden die beiden noch einen Trommel-/Tanz-/Chorworkshop in Kümmersbruck halten. Bei Interesse kann man sich hier melden A. Kramer 09621-84688 kramer.agnes (at) web (dot) de

Jude Luwaga ist studierter Kirchenmusiker, hat einen zweijährigen Sohn und wohnt in Kampala (Uganda). Er ist Lehrer für traditionelle afrikanische Musik im Seminar in Masaka, leitet mehrere Chöre.

Margaret Namagembe leitet eine Highschool, wohnt mit zwei Söhnen und einer Tochter außerhalb von Kampala. Sie unterrichtet afrikanische Geschichte, Musik und Tanz und fährt 35 Kilometer mit dem Bus zur Schule.

Beide leiten den Cachemchoi-choir in Kampala und haben schon große musikalische Dinge geleistet:Himbisa-Mukama-Projekt – Teilnahme in Deutschland in Regensburg im Audi-Max. Empfang der deutschen Gruppe mit zwei Open Airs in Kampala und Masaka. Musikalische Umrahmung des Papstbesuches im Jahr 2015 in Kampala. „Sie verbringen drei Wochen in Bayern. Diese Reise dient der Völkerverständigung, welche durch Musik ganz gut geht. Die Verbindungssprache ist Englisch. Ein Grund mehr, für unsere deutschen Schüler dieser Sprache zu widmen“, erklärte Fachlehrerin Agnes Kramer.