Auszeichnung Umweltschule in Europa

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

In einer Auszeichnungsveranstaltung in Weiden überreichte die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf erfolgreichen Schulen die Auszeichnung „Umweltschule in Europa/Internationale Agenda 21-Schule für das Schuljahr 2015/16“, darunter der Mittelschule Ensdorf sowie der Grundschulen Kümmersbruck und Hohenburg.

Für die Ministerin sind die durchgeführten Projekte in mehrfacher Hinsicht wichtig, da sie das persönliche Engagement und die Eigeninitiative junger Menschen fördern sowie einen Beitrag zu mehr Umweltschutz im Schulalltag leisten. Zudem tragen Umweltschulen durch ihr Engagement dazu bei, einen nachhaltigen generationengerechten Lebensstil zu entwickeln.

Diese Auszeichnung erhalten Schulen, die zwei Projekte zum Thema Umwelt und Nachhaltigkeit durchführen, dokumentieren und einer Jury präsentieren. Die Jury aus Mitgliedern des Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, der Akademie für Lehrerfortbildung in Dillingen sowie des LBV als Koordinator dieser Auszeichnung entscheidet über die Vergabe des Titels.

An der Mittelschule Ensdorf sollte im Rahmen eines Energietages im Februar jedem Anwesenden Wissen über Energie vermittelt werden. „Voneinander und miteinander lernen" war hierbei das große Ziel. SchülerInnen der Arbeitsgemeinschaft Umwelt stellten Mitschülern und Eltern ihr selbst gedrehtes Müllvideo vor, das die Zuschauer dazu animieren sollte, künftig Müll zu trennen bzw. zu vermeiden. Da in der Schulküche ein neuer Kühlschrank benötigt wurde, beschäftigten sich Achtklässler mit dem Thema „richtiger Kühlschrankkauf" und gaben am Energietag Tipps dazu. Dies war für die erwachsenen Besucher ebenfalls sehr informativ. Die Neuntklässler fertigten Plakate mit Energiespartipps an. Unterstützt wurde die Schule vom ZEN (Zentrum für erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit), die den Schülern und Eltern die Wind- und Sonnenenergie näherbrachten. Stets in Gebrauch war das Energiefahrrad. Die Umweltstation des Klosters Ensdorf hielt anschaulich unseren Wasserverbrauch vor Augen. Sehr informativ waren die Vorträge der ZENioren, wobei die Zuhörer selbst aktiv mit eingebunden wurden. Themen hierbei waren „Wasserkraft", „Energierucksack", „Solarthermie - Warmes Wasser und Heizen mit der Sonne" sowie „Weltreise einer Jeans".

„Miteinander und voneinander lernen sollte man aber nicht nur an diesem Projekttag, sondern im Alltagsgeschehen. So nutzen wir jede Möglichkeit des gegenseitigen Lernens und nehmen auch die regionalen Angebote an. Die Ausstellung zur Energiewende im Kloster wurde ebenfalls besucht wie die Ausstellung „Klimafaktor Mensch". Die sechste Klasse besichtigte zudem Mitte Juli das „Energiespardorf" bei den Amberger Stadtwerken“, berichtet Rektorin Helga Gradl.

Bereits im Herbst 2015 planten die Schülerinnen und Schüler ein grünes Klassenzimmer am Rande des Pausenhofs. Unterstützt wurden sie von der ortsansässigen Firma „Oberpfalzgrün" unter Leitung von Landschaftsgärtner Thomas Deml, der zugleich Schülervater ist. In der ersten Schulwoche nach den Osterferien ging es los: Als Sitzplätze wurden Gablionen mit Steinen befüllt, darauf montierte Holzbretter dienen als Sitzfläche. Neben einer Wildhecke und einer Wildblumenwiese wurde auch ein Eidechsengeröllfeld integriert. Als Bodenbelag dienen heimische Hackschnitzel. Ein Insektenhotel sowie ein Weidentunnel kommen noch dazu. Eine Stützmauer wird aktuell im Kunstunterricht bemalt. Ebenso wurden Deko-Artikel aus Ton hergestellt, die ihren Platz zwischen den Pflanzen gefunden haben. Mittlerweile wird Unterricht bei schönem Wetter im Freien abgehalten, die Schüler können sich auch während der Pause dort aufhalten.

Die Grundschule Kümmersbruck erhielt die Auszeichnung für Neuanlage und Vergrößerung des Schulgartens und ihres Energieprojektes mit dem Schwerpunkt Solarenergie.

Die Lauterach-Grundschule Hohenburg beschäftigte sich bereits im zweiten Jahr mit der bedrohten Fledermausart „Kleine Hufeisennase“ und sensibilisierte Schüler für alternative Energieformen und Energieeinsparung.