Ausblick auf das Jahr 2013

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Bürgermeister Markus Dollacker freut sich „narrisch“, dass Ensdorf noch im Frühjahr seine im Rahmen des Kunstwanderweges Naturpark Hirschwald geplante „Kunstwanderstation“ erhält. Sie sollte eigentlich schon im vergangenen Jahr errichtet werden.

„Finanziell geht es uns nicht besonders gut. Bei noch 2,281 Millionen Euro Schulden müssen wir weiter sparen. Wir können aber einiges für die Zukunft wagen“, erklärt Bürgermeister Markus Dollacker gegenüber der „Mittelbayerischen Zeitung“ bei einem Ausblick auf das Jahr 2013. So sollen bei einem Gesamthaushalt von rund 3,5 Millionen Euro (2,7 Millionen Verwaltungs- und 800000 Euro Vermögenshaushalt) circa 300000 Euro in Investitionen fließen. Und das ohne Neuverschuldung bei gleichbleibenden Steuer- und Hebesätzen und einem Schuldenabbau um weitere 50000 Euro!

In diesem Jahr wird die Planung für eine Kinderkrippe in Einbindung mit dem Kindergarten St. Jakob in Angriff genommen. Bemüht ist man um eine gemeinsame Lösung mit dem Markt Rieden und den Kirchenstiftungen, die bisher in Ensdorf, Rieden und Vilshofen Kindergärten betrieben haben. „Wir haben aber keine Not, denn wir erfüllen schon jetzt die gesetzlichen Vorgaben, was Kinderkrippenplätze anbelangt. Es besteht also keine Gefahr, dass wir ‚verklagt’ werden könnten“, so Bürgermeister Dollacker.

Er sprach bezüglich 2013 von einem „Jahr der Straßenbeleuchtung“. Falls der Gemeinderat mitmacht, will er vom Ende der Dr.-Pils-Straße bis zum DJK-Sportplatz mit Netz unabhängigen Lampen die Beleuchtung fortführen und evtl. auch den Wertstoffhof beleuchten. Zehn Fischer-Rundleuchten in der Hauptstraße (vom Zahnarzt bis zur Straße „Am Kreuz“) werden durch energiesparende LED-Leuchten ersetzt. Die bisherigen werden abgebaut und als „Ersatzteillager“ aufgehoben. In diesem Zug sollen auch von Bürgern gewünschte und bisher nicht aufgestellte Straßenleuchten errichtet werden. „Dies ist jetzt möglich, da wir uns 2013 wohl mit der EON bezüglich Straßenbeleuchtung einigen werden“, erklärt Dollacker.

Ausgebaut wird die Schwandorfer Straße von den Hausnummern 21 bis 27. Mindestens 50000 Euro werden für die Fortführung des Straßensanierungsprogramms vorgesehen. Für 80000 Euro werden die Wolfsbacher Vilsbrücke und die Elsenbachbrücke saniert.

Für Spielplatzerneuerungen sollen 20000 Euro ausgegeben werden. „Entweder für den am Ensdorfer Rathaus, dem beim Moosbergweg in Ensdorf oder in Thanheim. Entscheiden wird das der Gemeinderat“, betont der Bürgermeister.

An beiden Friedhöfen wird weitersaniert. In Ensdorf in WC-Anlage, Fassadenausbesserung, Friedhofsmauer und neue Tore, in Wolfsbach wird der Eingang erneuert und die Friedhofskirche innen saniert.

In Angriff genommen wird auch die Planung für eine neue Heizungsanlage im DJK-Sportheim, dessen Eigentümer ja die Gemeinde ist. „Da haben wir die richtige Reihenfolge eingehalten: Erst Dämmung und Dichtung, dann jetzt die Heizungsanlage auf den jetzigen Bedarf erneuern“, erklärt Dollacker.

Wegen der Auflösung des gemeindefreien Gebietes Hirschwald vergrößert sich die Gemeinde Ensdorf heuer um rund zehn Hektar.

Für die Freiwillige Feuerwehr Ensdorf hat Bürgermeister Dollacker einen Wermutstropfen: das neue Feuerwehrauto kann erst 2016 in Betrieb genommen werden. Für 2014/2015 steht zunächst die Planung an. Wegen einer günstigeren gemeinsamen Finanzierung sucht Ensdorf derzeit Gemeinden, die in diesem Zeitrahmen auch ein neues Feuerwehrfahrzeug anschaffen wollen.

„Für spätere Jahre angedacht ist die Ausweisung eines neuen Baugebietes in der Gemeinde. Ferner die Straßenbaumaßnahmen Hirschwald und Seidlthal. Außerdem die Anschaffung eines neuen Unimog als Allroundfahrzeug für den Bauhof und der Neubau eines Bauhofgebäudes. Und natürlich spätestens bis 2017 zur 300-Jahrfeier der Weihe der Pfarrkirche St. Jakobus die Neugestaltung des Kirchenvorplatzes“, blickt Bürgermeister Markus Dollacker in die Zukunft.

Höhepunkte im Vereinsleben werden in der Gemeinde Ensdorf heuer 40 Jahre Schnupfer-Club und vor allem 125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Thanheim sein. Letzteres durch den Besuch von Ministerpräsident Horst Seehofer auch das politische highlight.

Als „großes Anliegen“ bezeichnet CSU-Fraktionssprecher Johann Bösl den Bau einer Kinderkrippe. Hier soll nach Meinung der Fraktion zusammen mit der Ensdorfer Kirchenstiftung und dem Markt Rieden auf interkommunaler Ebene eine Lösung gefunden werden. „Wir wollen weiter Straßen verbessern und sanieren“, erklärt Bösl gegenüber der MZ weiter. „Außerdem wollen wir eine Erhöhung der Jugendförderung  von 13 auf 20 Euro.“

„Wir unterstützen selbstverständlich die Kindertagesstätte und wollen, dass sie in Ensdorf zusammen mit Rieden umgesetzt wird. Das ist unser Hauptpunkt für 2013“, betonen die Christlichfreien/Blockfreien Wähler und ihr Fraktionssprecher Hermann Trager. Außerdem plädieren sie für einen weiteren Schuldenabbau, „damit in absehbarer Zeit größere Maßnahmen in Angriff genommen werden können, Luft für größere Investitionen wird“. Straßen- und Brückensanierungen sind selbstverständlich. Zumindest mit der Planung für den Ausbau des Kirchenvorhofes sollte begonnen und erste Schritte eingeleitet werden. Sie fordern außerdem den weiteren Ausbau des Obergeschosses des gemeindlichen Teils des Klosters für das ZEN. Ziel ist für die CFW/BFW die Fußwegverbindung zum DJK-Sportgelände und im Vorgriff dazu die Straßenbeleuchtung.

„Es muss endlich mit dem Bau der Kinderkrippe begonnen werden“, fordert SPD-Fraktionssprecher Werner Scharl. „Vorangetrieben werden muss die Energiewende auf allen Bereichen wie Wind oder auch Biomasse.“ Die SPD-Fraktion ist auch für die Ausweisung von Mischgebieten zur Ansiedlung von Kleingewerbe sowie für Dorfsanierung und Ortsverschönerung.