Abend- und Wiegenlieder - Zur guten Nacht

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Es dämmerte schon, als am Sonntagabend in der Hauskapelle des Ensdorfer Klosters die Frage gestellt wurde: „Weißt du wie viel Sternlein stehen?“

Die Zuhörer in der gut gefüllten Kapelle konnten sich auf einen entspannenden Konzertabend freuen. Das Trio aus Romy Börner (Gesang), Veronika Miller-Wabra (Harfe) und Oliver Hien (Geige, Okarina, Glockenspiel) versetzte viele in die Tage der Kindheit oder Elternzeit, in der die in Vergessenheit geratenen Abend - und Wiegenlied auch zu Hause gesungen wurden. Aber neben den Kinderliedern waren auch internationale Volks- und Kunstlieder zu hören, die zum wertvollen Schatz unserer traditionellen deutschen Wiegenlieder gehören.

Und -  wohl nie wurde das Kinderzimmer zu Hause von einer derart perfekten und aufeinander abgestimmten Musik erfüllt. Die Harfen-Arpeggien und –Klangteppiche waren die wohltuende Basis für Romy Börners wohl dosierten Gesang und die einfühlsamen Unter- und Oberstimmen der Geige. Im Programm gaben sich Franz Schubert, Max Reger, Robert Schumann und Johannes Brahms die Hand, garniert von Volksweisen aus Deutschland, Böhmen, Russland und Irland. Die wohlgesetzten Arrangements ließen nie auch nur den Hauch von Langatmigkeit aufkommen. Und zwei Instrumentals luden ein, die Augen zu schließen und zu träumen.

So hat der Abend dazu beigetragen, die Tradition der Abend- und Wiegenlieder weiter leben zu lassen. Nach dem gemeinsam gesungenen „Der Mond ist aufgegangen“ und einem Abendsegenslied gingen alle froh gestimmt nach Hause.