Über 300 Palmbüschel gefertigt

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Die Frauen des Katholischen Frauenbundes pflegen altes Brauchtum. Im Musikzimmer des Pfarrhofes bastelten 21 fleißige Frauen weit über 300 Palmbüschel, die in Ensdorfer Geschäften und am Palmsonntag (1.4.) vor und nach den Gottesdiensten in Ensdorf und auch in den Filialen Thanheim und Wolfsbach zum Verkauf angeboten werden. Der Erlös kommt caritativen Zwecken zu Gute.

Seit vielen Jahren schon kümmern sich die Damen des Katholischen Frauenbundes um den alten Brauch der Palmbüschel. Knapp zwei Wochen vor Palmsonntag saßen sie jetzt wieder rund um große Tische.  Darauf lagen zu Hauf  Palmkätzchen- und Thujenzweige, frisch geschnittener Buchs- und Lebensbaum, buntes Krepppapier, Bindedraht und Scheren. Mit flinken Händen banden die fleißigen Frauen auf kleine Holzstäbe die kunstvollen Buschen, verzierten sie mit bunten Bändern und kleinen Kreuzen. Sie bastelten weit über 300 Palmbüschel!

Erste Zeugnisse des Palmbrauchs in Deutschland sind schon aus dem 9. Jahrhundert belegt. Palm sollte vor Blitz- und Hagelschlag, Missernten und Seuchen schützen. Am Palmsonntag feiern die christlichen Kirchen den Einzug Jesu in Jerusalem. In zahllosen Zeugnissen und Bräuchen kommt zum Ausdruck, dass das in der Kirche geweihte Grün über den kirchlichen Segen hinaus für heil- und segenskräftig gehalten wurde.

Heute wird bei uns mit den am Palmsonntag geweihten Palmbuschen das Kreuz im Herrgottswinkel oder überhaupt jedes Kreuz in Haus und Wohnung geschmückt. Vielfach werden auch unter das Hausdach ein paar „Palm“-Zweige gehängt, damit der Blitz nicht einschlagen soll. Früher erhielt auch das Vieh eine Hand voll Palmkätzchen.