20 Jahre BRK-Seniorenheim St. Jakobus Ensdorf
| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung
Nach der Begrüßung hielt Heimleiterin Lydia Brandl eine kurze Rückschau. „20 Jahre sind eine lange Zeit – und in dieser Zeit ist viel geschehen“, erklärte sie. Mit der Einführung der stationären Pflegeversicherung übernahm der BRK-Kreisverband Amberg-Sulzbach vom Landkreis die Trägerschaft des Senioren- und Pflegeheims St. Jakobus. „Dies war der Beginn einer Erfolgsgeschichte“, so Brandl. „Voller Stolz dürfen wir uns als fester und wichtiger Bestandteil des Landkreises Amberg-Sulzbach und der Gemeinde Ensdorf und deren Bürgerinnen und Bürger sehen. Deshalb haben wir auch allen Grund zum Feiern.“ Entscheidender Faktor und Grund für 20 erfolgreiche Jahre ist der „vertrauensvolle Umgang und die äußerst hohe Kooperationsbereitschaft aller beteiligter Personen, Behörden und Einrichtungen“. Namentlich erwähnte sie die „geistliche Unterstützung“ durch Pfarrer Sturm, die „vertrauensvolle Zusammenarbeit“ mit Landrat Richard Reisinger, die Bürgermeister Markus Dollacker und Karl Roppert als „zuverlässige Partner und Unterstützer des Hauses“. Weiter als Kooperationspartner die Ärzte Dr. Eiletz und Dr. Birner, die Apotheken, die Mittelschule Ensdorf und den Kindergarten St. Jakob, BRK-Kreisgeschäftsführer Björn Heinrich und BRK-Kreisvorsitzenden Gerd Geismann. Ihr besonderer Gruß und Dank galt ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. „Ohne ihren persönlichen Einsatz, ihr Engagement und ihr Know-how könnten wir nicht auf 20 erfolgreiche Jahre zurückblicken“, betonte Heimleiterin Brandl.
MdL Reinhold Strobl sprach in seinem Grußwort von „20 goldenen Jahren für Ensdorf und die Menschen in diesem Haus“. Alle Bewohner fühlten sich wohl in diesem Haus und „jeder soll dran denken, dass er sehr schnell pflegbedürftig werden könne“. Auch Landrat und stellvertretender BRK-Kreisvorsitzender Richard Reisinger sprach den Mitarbeitern seinen Dank aus. Der Landkreis sei froh, dass vor 20 Jahren das BRK zur Nutzung seiner Liegenschaft „Altenheim Ensdorf“ bereit gewesen sei. „Die menschliche Betreuung, die Vielfalt der Angebote, die Anbindung an die Region und nicht zuletzt die hauseigene Küche sind es, die St. Jakobus zu einer Stätte der echten Gemeinschaft machen, in der zwar auch die betriebswirtschaftlichen und die nicht wenigen Pflegevorschriften gelten müssen, aber die Kunst ist wohl, dass dies die Bewohner nicht negativ zu spüren bekommen“, lobte er. Reisinger wünschte für die nächsten Dekaden weiterhin diesen Erfolg, allen Bewohnern und dem Team ein gedeihliches und menschliches Miteinander. Den Bewohnern gab er nach Sir Francis Baron zu bedenken: „Der junge Weinstock gibt zwar mehr Trauben, der alte aber gibt den besseren Wein! In diesem Sinne allen stabile Gesundheit und Geisteskraft.“
„Mit dem Satz ‚Ehret das Alter’ lehrten die alten Griechen einen höflichen Umgang zwischen den Generationen“, begann Bürgermeister Markus Dollacker seine Rede. Es gehe um die Frage, welchen Umgang wir mit Menschen pflegen, die in der späten Phase ihres Lebens auf die beständige physische, materielle und oftmals noch mehr auf menschliche Unterstützung angewiesen sind. „Hilfe für pflegebedürftige Menschen muss in unserer modernen Gesellschaft eine Selbstverständlichkeit sein“, betonte er. Deshalb sei es immer wieder eine Freude zu sehen, wie sich Menschen unterschiedlichsten Alters in den Dienst der Bevölkerung stellen. Gerade in der heutigen Zeit werde es für berufstätige Angehörige immer schwieriger, ihre pflegebedürftigen Verwandten entsprechend zu betreuen und für sie da zu sein. „Deshalb sind Pflege- und Betreuungseinrichtungen ein wichtiger sozialer Bestandteil der sozialen Versorgung einer Gemeinde. Mit Freude und Dankbarkeit dürfen wir deshalb auf 20 Jahre erfolgreiche Jahre des BRK-Seniorenheims St. Jakobus Ensdorf zurückblicken“, fuhr er fort. „Mit größtem Idealismus arbeiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Seniorenheims daran, den Menschen im Alter das Leben zu erleichtern. Auch wenn die geistigen und körperlichen Fähigkeiten nachlassen, wird jeder als Persönlichkeit ernst genommen und wertgeschätzt. Hier wird nicht nur die Pflicht getan, sondern mit viel Herz im Dienste für die Bewohner, die sich in dem Haus zuhause fühlen, gearbeitet“, lobte der Bürgermeister. Besonders erwähnte er dankend den Einsatz der Gemeindebürger, die sich ehrenamtlich in der Betreuung in Form der vielen Besucherdienste engagieren.
„Das BRK-Seniorenheim St. Jakobus Ensdorf gibt den älteren und kranken Mitbürgern eine angenehme Heimstatt. In dem Haus herrscht ein segensreicher Geist“, erklärte BRK-Kreisvorsitzender Gerd Geismann. In St. Jakobus gebe es Hilfe in Krankheit und Alter, wenn Leib, Gedächtnis und Spannkraft sich ändern. Man werde gewöhnt an den langsameren Rhythmus durch hilfreiche Menschen, wobei die Selbstbestimmung im Alter nicht eingeschränkt werde. „Das Personal ist dabei hilfreiche Stütze, bereut fürsorglich und schafft Geborgenheit.“
Roland Nitzbon umrahmte den Festakt musikalisch auf dem Klavier. Zum Abschluss führten die Schwestern Birgit Heisig, Elisabeth Klieber und Sabine Krause ihren selbstverfassten Sketch „Alt, grau und weise“ zur Freude der Gäste auf. Für ihr kleines aber sehr lustiges Stück über das Leben im Seniorenheim bekamen sie viel Applaus und hatten die Lacher auf ihrer Seite.
Bereits 1954 wurde vom Landkreis das Altenheim Ensdorf errichtet und 1969 bis 1972 erweitert. Betreut hatte es die Schwesternschaft vom Hl. Kreuz. Nach Abzug der Schwestern musste eine neue Trägerschaft gewonnen werden. Diese übernahm 1996 der BRK-Kreisverband Amberg-Sulzbach. Verbunden damit war auch der Neubau für elf Millionen DM, wovon 3,8 Millionen aus Bundesmitteln, je 2,4 Millionen vom Freitsaat Bayern und dem Landkreis Amberg-Sulzbach aufgebracht wurden. Das BRK beteiligte sich mit 2,2, Millionen DM.
Das neue BRK-Seniorenheim St. Jakobus Ensdorf, zu dem 1997 der Grundstein gelegt wurde, ist barrierefrei und behindertengerecht und verfügt über 60 Plätze und bietet einen Alterswohnsitz in familiärer Atmosphäre in 48 Einzel- und sechs Doppelzimmern – alle ausgestattet mit abgetrennten Nasszellen (Dusche, WC, Waschbecken), Telefon- und Kabelanschluss. Vier Tagespflegeplätze sind vorhanden. Es gibt neben einem herrlichen Garten eine Cafeteria, die auch für Veranstaltungen genutzt wird, eine Hauskapelle, eigene Wäscherei und Küche, die heute täglich 96 Essen zubereitet davon 36 Menüs für „Essen auf Rädern“. Das BRK-Seniorenheim ist nach DIN EN ISO 9001:2008 zertifiziert.
Angebote reichen von 10-Minuten-Aktivierung, Basteln und Singstunde bis zur Sturzprävention und sportlichen Kegelrunde. Regelmäßig über das Jahr verteilt werden Ausflüge angeboten. Jährlich gibt es Faschingsgaudi, Sommerfest, „Hauskirwa“ und Adventsmarkt im Haus.
Personelle Veränderungen in den letzten 20 Jahren
1996: 13 Mitarbeiter im Bereich Pflege, jeweils zwei in Hauswirtschaft, Küche und Haustechnik.
2016: 31 Mitarbeiter im Bereich Pflege, sieben in Hauswirtschaft, acht in Küche, einer in Haustechnik, sechs in der Betreuung sowie vier in sonstigen Dienstbereichen.
Weitere Veranstaltungen anlässlich des 20-jährigen Bestehens
Do., 8.6., 19 Uhr: Vernissage der Künstlerin Anna-Maria Meindl.
Sa., 18.6., 15 Uhr: Konzert der Musikschule Ensdorf unter der Leitung von Elena Vasilkova.
Do., 23.6., 19 Uhr: Vortrag von Daniela Reisch zum Thema „Die wilde Verwandtschaft unserer Küchekräuter.
Fr., 01.07., ab 14 Uhr: Sommerfest.