42. Schnupfermeisterschaften

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Seit 42 Jahren besteht der Schnupfer-Club Ensdorf. Am vergangenen Samstag wurden zum 42. Mal die vereinsinternen Schnupfermeisterschaften „ausgeschnupft“. Bis zur letzten „Prise“ spannend machten es die 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Vorsitzender Arnold Hiltl legte als erster Teilnehmer beachtliche 3,26 Gramm  vor. Allerdings reichte es wieder einmal nicht  zum Sieg. Seit Jahren schafft ein Mitglied immer die meisten Gramm in seiner Nase unterzubringen. Georg Hiltner war auch heuer nicht zu schlagen. Er siegte ganz knapp mit 3,92 Gramm nun schön zum zehnten Mal. Bei den Damen siegte Petra Scharl zum zwölften Mal, heuer mit stolzen 3,88 Gramm. Die Trostpreise gingen an die Neumitglieder Sabrina Kastner mit immerhin 0,65 Gramm und Markus Roppert mit 1,15 Gramm.

25 TeilnehmerInnen  traten am Samstag im Vereinslokal Gasthaus Dietz zum Wettkampf um die 42. Schnupfermeisterschaft an den Tisch mit den vorbereiteten „Dusn“: neun Damen und 16  Herren. Zuvor schon hatten „Wiegemeisterinnen“  Betty und Sieglinde Scharl unter den strengen Augen von Schiedsrichter Arnold Hiltl die würzigen fünf Gramm „aechten Schmalzer“ auf Hundertstel Gramm genau in die nummerierten Schnupftabakdosen eingewogen. Dann wurde den einzelnen Teilnehmern erst ein „Latz“ umgehängt. Vom Zeitnehmer Gerhard Krause kam das Kommando: „Dose öffnen! Achtung! Fertig! Schnupf!“ Nun hatten die Wettkämpfer exakt 60 Sekunden Zeit, um möglichst viel von dem würzigen „Tubak“ in eines oder beide Nasenlöcher zu stopfen. Dabei wurden verschiedene Techniken angewendet. Die einen schnupften nur mit Zeigefingern. Wieder andere versuchten die Zwei-Nasenloch-Variante.

Nach dem „Stopp!“ nach genau einer Minute reinigte „Bürstlerin“ Rosi Hammer Nase, Hände und eventuellen Bart, denn nur der wirklich im „Riechkolben“ untergebrachte Schmalzler zählt für die Wertung. Deshalb wurden auch Restbestände in der Dose und alles, was auf dem Latz gelandet war, wieder peinlich genau zurück gewogen und von den ursprünglichen fünf Gramm abgezogen.

Mindestens eine weitere Minute musste dann das aromatische schwarzbraune Pulver in der Nase verbleiben, sonst wäre der Teilnehmer gnadenlos disqualifiziert worden. Aber bei den routinierten Club-Schnupfern war dies heuer nicht der Fall. Alle hielten krampfhaft den Atem an, unterdrückten ein Niesen. Dennoch lief wegen des beizigen Geschmacks bzw. Geruchs und des „Nasenkitzels“ manche Träne aus den Augen über die Backe. Erst nach einer Minute nahte die Erlösung und ab ging es zur „Reinigung“, sprich Nasendusche.

Den Siegern winkten Urkunden und genüssliche bzw. dekorative Sachpreise wie eine Gans, eine Ente, ein Presssack, ein Kasten Bier, eine Torte vom Vereinswirt, Blumen und als Trostpreis ein Getränk mit einer Dose Schnupftabak „zum Üben“.

Die Ergebnisse der 42. Schnupfermeisterschaft

Damen:

1. Siegerin wurde zum zwölften Mal  Petra Scharl, heuer mit 3,88 Gramm. 2. Rita Hauer mit 2,76 Gramm, 3. Sieglinde Scharl mit 1,81 Gramm, 4. Franziska Schnwender 1,80 Gramm. 5. und 6. mit je 1,59 Gramm wurden Christa Koller und Rita Thomas. Der Trostpreis ging an Neumitglied Sabrina Kratzer mit 0,65 Gramm.

Herren:

1. Zum zehnten Mal Georg Hiltner mit 3,92 Gramm vor Vorsitzendem Arnold Hiltl mit beachtlichen 3,26 Gramm. Die weiteren Plätze: 3. der neue Beisitzer Tim Maak mit 2,93 Gramm, 4. Wolfram Seebauer mit 2,46 Gramm, 5. Manfred Seitz mit 2,25 Gramm, 6. Chronist Johann Wisgickl mit 2,15 Gramm, 7. Ludwig Hauer mit 2,13 Gramm, 8. Kassier Gerd Krause mit 2,07 Gramm, 9. und 10. mit jeweils 2,03 Gramm Michael und Werner Scharl. Trostpreisempfänger wurde Neumitglied Markus Roppert mit 1,15 Gramm.