Gemeinderatssitzung im Dezember 2014

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Am Donnerstagabend genehmigte der Gemeinderat in seiner Sitzung im Feuerwehrgerätehaus Thanheim nach Kenntnisnahme der Sachvorträge einstimmig die Planung des Retentionsraumes für das Hochwasser im Bereich der Vils mit der Herausnahme des Bebauungsgebietes aus dem Gebiet des festgesetzten Überschwemmungsgebietes HQ 100 und des Ausgleichsgebietes im Bereich des Schustertales und des dafür erforderlichen Durchführung eines Wasserrechtverfahrens.

Die Gemeinde Ensdorf beabsichtigt nämlich zwischen der Staatstraße 2165 (Vilstalstraße) südlich der Einmündung der Kreisstraße AS 8 das  Sonder- und besonderes Wohngebiet „Dienstleistungszentrum Don Bosco“ auszuweisen (MZ berichtete mehrfach ausführlich). Dabei liegt das geplante Baugebiet in einem Hochwasser  HQ 100 teilweise im Hochwasserbereich der Vils. Zur Hochwasserfreilegung müssen Teile des Geländes aufgefüllt werden. Dadurch reduziert sich der vorhandene Retentionsraum. Ausgleich wird im Bereich des „Schusterbaches“ geschaffen.

Das Planungs- und Ingenieursbüro Seuss GmbH aus Amberg hat dafür mehrere Berechnungen vorgenommen. Vom Retentionsverlust von 5029 Kubikmeter an der Vils werden durch ein Regenrückhaltebecken 961 Kubikmeter abgezogen, was einen Retentionsverlust von 4068 Kubikmetern ergibt. Dieser wird ortsnah im Einzugsbereich des Schusterbaches ausgeglichen. Durch die Erhöhung und breitere Fundamentierung und Stabilisierung eines Dammes soll die Hochwasserfreilegung des Ensdorfer Friedhofes erreicht werden. Das Rückhaltevolumen wird dadurch auf rund 13348 Kubikmeter erhöht. Über einen Notüberlauf wird bei einem Extremhochwasser über einen Notüberlauf das Wasser oberflächlich des Dammes entlang der Friedhofsmauer über die Kreisstraße AS 8 durch Ensdorf geleitet. „Der Friedhof wird dadurch gesichert“, versicherte Bürgermeister Markus Dollacker.

„Ein entsprechender Beschluss ist notwendig zur Einreichung des Vorhabens beim Landratsamt und dem Wasserwirtschaftsamt, damit wir weitermachen können mit dem Baugebiet ‚Dienstleistungszentrum Don Bosco’, so der Bürgermeister. „Der Beginn der Maßnahme am Schusterbach ist notwendig, damit im Bereich der Vils begonnen werden kann.“

Da war es nicht verwunderlich, dass der Gemeinderat nach relativ kurzer Sitzung und nur wenigen Nachfragen einstimmig sein Plazet erteilte und der Planung und der Durchführung eines Wasserrechtsverfahrens und versprach, die Maßnahmen im Bereich der Vils und des Schustertales im Haushaltsjahr 2015 durchzuführen und im Haushaltsplan 2015 zu veranschlagen.

Die Auffüllung des geplanten Baugebietes „Dienstleistungszentrum Don Bosco“ bei der Hauptstraße in Emsdorf hat einen Retentionsverlaust von rund 5029 Kubikmetern. Durch den Bau des Rückhaltedammes beim Schusterbach (hinter dem Friedhof in der Schwandorfer Straße) und durch die Abgrabung von fast 3000 Kubikmetern nördlich des Friedhofes Ensdorf erhöht sich das Rückhaltevolumen im Bereich des Schusterbaches um über 8000 Kubikmeter. Zusätzlich zum Rückhaltebecken südlich des geplanten Baugebietes „Dienstleistungszentrum Don Bosco“ ergibt sich im Bereich Vils/Schustertal eine Erhöhung des Retentionsraumes von rund 4242 Kubikmeter. Diese können für evtl. künftige Maßnahmen vorgehalten werden.