„Gemeinsam Zukunft gestalten“

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

„Gemeinsam Zukunft gestalten“ gab die Ensdorfer CSU als ihr Motto für die Kommunalwahl bei der Wahlkampfauftaktveranstaltung im Gasthaus Dietz bekannt. Vorsitzender Johann Bösl und Bürgermeister Markus Dollacker blickten auf die letzten sechs Jahre zurück und legten ihre Ziele dar. Die Gemeinderatskandidaten stellten sich beim politischen Frühschoppen vor.

Bösl bezeichnete die Kommunalwahl als „wichtige Entscheidung für die Ensdorfer Bürger“, denn es würden die Weichen für die Zukunft gestellt. Bürgermeister Dollacker habe in den zurückliegenden sechs Jahren gezeigt, dass er Ideen hat, die Fäden richtig zieht, die Gemeinde voranbringt und sie führen kann. „Ensdorf hat sich positiv verändert. Dies trägt die Handschrift Dollackers“, betonte er. Bei der Sanierung des Stephansturmes hat er hartnäckig seine Meinung gegenüber dem Denkmalschutz vertreten. Die Rathaussanierung im Ortskern ist gut gelungen. Die Jugendförderung wurde von 3400 auf 5200 Euro erhöht. Viele Kilometer Gemeindestraßen wurden saniert und ein Feuerwehrkonzept entwickelt. Das Baugebiet „Am Hammerberg“ in Wolfsbach wurde erschlossen, die Ortsstraßen in Hirschwald ausgebaut. „Markus Dollacker hat viel Erfahrung und ist geeignet, die Geschicke Ensdorfs weitere sechs Jahre zu lenken“, so der CSU-Vorsitzende.

Bürgermeister Dollacker erklärte, dass er 18 Jahre dem Gemeinderat Ensdorf und ebenso lange dem Kreistag angehört. In den letzten sechs Jahren habe er als Bürgermeister viel bewegen können. „Alleine kann man es nicht erreichen, nur wenn alle zusammen helfen: Bürger, Gemeinderat, Verwaltungs- und Bauhofmitarbeiter, politische Mandatsträger, dann kann ein Bürgermeister etwas bewegen“, hob er hervor. Er verwies darauf, dass in seiner Amtszeit in der Gemeinde mehr als drei Millionen Euro investiert wurden und es ihm gelungen ist nahezu zwei Millionen Euro an Zuschüssen und Beiträgen für die verschiedenen Maßnahmen zu erhalten. Als Beispiel für kleinere Maßnahmen nannte der Bürgermeister die Umrüstung der Straßenleuchten auf Energiesparlampen. „Damit konnten wir seit 2009 jährlich zehn bis 15000 Euro einsparen und damit alle zwei Jahre einen Kinderspielplatz erneuern. Natürlich waren wir damit auch sehr innovativ. Schließlich waren wir die ersten in der Oberpfalz, die einen kompletten Ort mit LED-Straßenlampen ausgerüstet haben und sind es auch jetzt wieder, wenn am Donnerstag die ersten netzunabhängigen solarbetriebenen LED-Straßenlampen aufgestellt werden.“ Einen Kraftakt stellten in den letzten Jahren die Sanierung vieler Gemeindeverbindungsstraßen und Brücken dar. Als weitere innovative Maßnahme nannte er die Urnenstelen im Ensdorfer Friedhof. Als „heißestes Thema der letzten Jahre“ nannte Dollacker den Erhalt der Schule in Ensdorf. Es sei ihm gelungen, den richtigen Weg zu nehmen und die Hauptschule in eine Mittelschule umzuwandeln. So habe Ensdorf eine zukunftsorientierte Umweltschule mit modernster Ausstattung: Internetanschluss, Beamer, Doku-Kamera in jedem Klassenzimmer.

Allerdings räumte der Bürgermeister auch ein, dass nicht alles gelungen sei. So sei der „Treffpunkt Grün“ gescheitert. Er versprach, sich weiter massiv für die Verbesserung der  Nahversorgung mit Lebensmitteln des täglichen Bedarfs einzusetzen. „Ich sehe die Aufgabe eines Bürgermeisters darin, dass er nicht gleich aufgibt, dass er neue Ideen einbringt, dass er Menschen, Unternehmer, Eigentümer, Geldgeber und Behörden zusammenbringt“, erklärte Dollacker. Dies sei ihm gelungen bei der Ansiedlung der Klosterapotheke, eines Zahnarztes und letztendlich beim Zentrum für erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit ZEN. Eine Institution, die inzwischen deutschlandweit wahrgenommen wird. Hier werde auch der Name Ensdorf als fortschrittliche umweltbewusste Gemeinde wahrgenommen. „Die Schöpfung bewahren ist die Klammer, die das Kloster mit der Umweltstation, die Gemeinde Ensdorf und das ZEN umschließt“, so der Bürgermeister. „Wir brauchen uns nicht verstecken, Ensdorf wird wieder wahrgenommen. Die Zukunftsprognose für Ensdorf ist wieder positiv. Wir haben wieder ein Ansehen und eine Bedeutung, weit über das Vilstal hinaus.“

Dies sei auch ein Grund dafür, dass die Geschäftsstelle des Naturparks Hirschwald nun in Ensdorf ist. Die Auswirkungen, die dies für die Gemeinde hat, würden erst in ein paar Jahren begreifbar. „Aber gemeinsam wollen wir mit den anderen Gemeinden im Naturpark die Zukunft für uns gestalten. Es wird nur vereint gelingen, alleine können wir die Aufgaben der Zukunft nicht bewältigen. Damit werden unsere Ansprüche, aber auch die normalen Notwendigkeiten, erfüllbar und wir brauchen nicht bange sein um unsere Zukunft in der Gemeinde Ensdorf“, ist sich Bürgermeister Dollacker sicher.

Ab April wird es zu einer Verbesserung der Internetverbindung kommen, wenn Kabel Deutschland die neuen Glasfaserkabel frei schaltet. Besonders Wolfsbach profitiert davon. In den nächsten Jahren soll auch die Internetversorgung von Thanheim verbessert werden.

Als bedeutende Aufgabe für den neuen Gemeinderat bezeichnete Dollacker den deutlichen Schuldenabbau, denn in den letzten sechs Jahren habe man eine halbe Million Euro allein an Zinsen zahlen müssen. Weitere wichtige Aufgaben werden die Ersatzbeschaffung eines neuen zeitgemäßen Feuerwehrautos für Ensdorf, die Anpassung der Kleinkinderbetreuung (Kinderkrippe und Kindergarten) an die aktuellen und zukünftigen Anforderungen sein. „Dass diese Aufgaben nicht leicht sind und alles auch noch finanzierbar sein muss, ist zwar einfach zu sagen, aber überhaupt nicht einfach umzusetzen. Hier braucht es einen mutigen und ideenreichen Bürgermeister und einen Gemeinderat, der mit viel Sachverstand und Herz an die Aufgaben herangeht. Das bieten die Kandidaten der CSU“, schloss Bürgermeister Dollacker seine Ausführungen. „Deshalb lassen Sie uns gemeinsam Zukunft gestalten!“

Anschließend stellte CSU-Vorsitzender Johann Bösl die Kandidatenliste der CSU für den Gemeinderat vor. „Eine gute ausgewogene Liste nach Berufen, Alter und Wohnorten“ erklärte er. Dann stellten sich die einzelnen Kandidaten persönlich vor. Bösl verwies auch auf die Landrats- und Kreistagswahl, warb für Richard Reisinger als „besten Landrat“ und Markus Dollacker auf Platz 24 der CSU Liste. Vorgestellt haben sich auch die Kreisräte Josef Schmaußer aus Hohenkemnath und Sebastian Schärl aus Hohenburg. Letzterer meinte: „Die Gemeinde Ensdorf kann sich glücklich schätzen, Markus Dollacker als Bürgermeister zu haben.“