Besuch aus Chile bei der Jugendfeuerwehr

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Die Jugendfeuerwehr Ensdorf schaut immer gern über den örtlichen Tellerrand und hat schon immer Verbindungen zu anderen Feuerwehren und anderen Rettungsorganisationen gepflegt. So besuchten sie schon neben verschiedenen Feuerwehren im Landkreis auch das Technische Hilfswerk und das Rote Kreuz, demnächst steht ein Besuch der Integrierten Leitstelle Amberg auf dem Programm.

Es wurden auch außerbayerische und sogar ausländische Kontakte  geknüpft. So hält die Jugendfeuerwehr Ensdorf engen Kontakt mit der Jugendfeuerwehr Ensdorf/Saar, was sich in gegenseitigen Besuchen, gemeinsamen Zeltlagern und Kanufahrten und anderen Aktivitäten kund tut. In den letzten Jahren nahmen die Ensdorfer Jugendfeuerwehrler an Wettbewerben im Ausland teil, so an österreichischen Jugendfeuerwehrzeltlagern in Mauer-Öhling und Langenlois, beide in Niederösterreich. Dort legten sie das Jugendfeuerwehrleistungsabzeichen Österreichs in Bronze und Silber erfolgreich ab. Selbst Südtirol mit seinen Feuerwehren ist den Jugendlichen aus Ensdorf nicht fremd. Hier bestanden sie im Villnöstal in der Ortschaft Teis, während eines Zeltlagers das Südtiroler Jugendfeuerwehrleistungsabzeichen in Bronze und Silber. Dieses Jahr wird die Jugendfeuerwehr Ensdorf in die Steiermark fahren und dort ebenfalls ihr Können unter Beweis stellen.

Nun haben sie den Kontakt auf Südamerika ausgeweitet. Im Rahmen eines Schüleraustausches kam ein junger Mann, Mauricio Scheuch aus Valdivia in Chile, zu zwei Übungen der Ensdorfer Jugendfeuerwehr. Da er in Valdivia, einer Stadt mit 153000 Einwohnern im südlichen Chile, ebenfalls seine Freizeit der Allgemeinheit widmet und dort in der örtlichen Feuerwehr be­geistert Dienst tut, bat er seine deutschen Gasteltern, ihm einen Kontakt zu einer aktiven Jugendfeuerwehr zu ermöglichen.

Er wurde herzlich in den Reihen der Ensdorfer Jugendfeuerwehr aufgenommen und seine perfekten Deutschkenntnisse erleichterten das Miteinander sehr. Bei zwei Übungen, bei denen er sich voll einbrachte, zeigten die Ensdorfer ihm den Bau und den Betrieb eines Hebebaums (Leiterbaum) zur waagerechten Rettung von Personen aus größeren Höhen. Bei der zweiten Übung, eine Woche später, bauten wir eine Seilbahn über die Vils und konnten mit deren Hilfe Verletzte in einer Schleifkorbtrage von einem Ufer zum anderen befördern. Anschließend saß er mit den Jugendfeuerwehrlern im Gerätehaus noch zusammen und erzählte Erlebnisse aus seiner südamerikanischen Heimat.

Für Mauricio und für die Jugendfeuerwehr Ensdorf war das eine interessante und freudige Erfahrung die sich nun, Dank Email und Facebook weiter vertiefen wird. Leider ist aus Kostengründen an einen Gegenbesuch in Südamerika nicht zu denken.