40 Jahre Schnupfer-Club Ensdorf

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Der Schnupferclub Ensdorf feiert heuer sein 40-

Jähriges Gründungsfest. Anlass genug, auf diese Zeit zurückzublicken und das Jubiläum mit den Mitgliedern und der Bevölkerung am Pfingstsonntag, 19. Mai, gebührend zu feiern.

Der Schnupfer-Club Ensdorf wurde am 27. 0ktober 1973. Die Gründungsurkunde wurde von 46 Personen in der damaligen „Klosterschänke“ unterschrieben. Diese war nicht nur viele Jahre das Vereinslokal der Schnupfer sondern für den einen oder anderen Ensdorfer sogar „das zweite zu Hause“. Pächter des Lokals mit eigener Metzgerei waren zu der Zeit die Eheleute Hans und Elisabeth Gürke. Besonders erfreulich ist, dass beide gemeinsam

die Schirmherrschaft bei dem anstehenden Jubiläum übernommen haben. Bei der Gründung haben sich die Verantwortlichen zum Ziel gesetzt, die Tradition des Schnupfens zu erhalten und die Geselligkeit zu pflegen. Auf diese Ziele legt der Schnupfer-Club Ensdorf auch heute noch Wert.

Alfred Straller leitete sieben Jahre als 1. Vortand die Geschicke des Vereins bis er aus gesundheitlichen Gründen das Szepter an Arnold Hiltl übergab, der nun schon seit 33 Jahren  „Präsident“ der Ensdorfer Schnupfer ist .

Die traditionelle Schnupfer-Vereinsmeisterschaft wird alljährlich im Herbst durchgeführt.

Erster Meister wurde 1974 der damalige Vereinswirt Hans Gürke mit 2,43 Gramm.

Die Gewinnerin bei dem Damen war Jutta Mende, die 1,57 Gramm „verputzte“. Amtierender Champion ist Georg Hiltner mit einer geschnupften Menge von 3,79 Gramm, aktuelle Meisterin der Damen Scharl Petra mit 3,38 Gramm.  

Aus dem Vereinsleben erinnern sich viele an die unvergesslichen und legendären Faschingsveranstaltungen bis Ende der 90-er Jahre. Einer der Höhepunkte war sicherlich, als die Vorstandschaft der Riedener Prinzengarde Konkurrenz machte.

Aktuell organisiert der Verein alljährlich die Waldweihnacht am Eggenberg.

Neben gesellschaftlichen Aktivitäten wie Bockbierfest und Vereinsausflug sind die

Schnupfer auch gerne bei Emmausgang, Jakobs-, Herbst-u. Winterwanderung zu Fuß unterwegs. Genau genommen ist  eigentlich  das ganze Jahr über was los. Sogar Pfarrer Pater Hermann Sturm hat die Qualitäten der SC-Verantwortlichen  für sich entdeckt:

Seit einigen Jahren ist die Vorstandschaft des Schnupfer-Clubs jedes Jahr für die Bewirtung des Götzenöder Bittgangs zuständig.

Neben vereinsinternen Aktivitäten und geselligen Veranstaltungen hat der Club sich immer wieder im sozialen Bereich engagiert. Über mehr als zwei Jahrzente wurde vom Schnupferclub der Nikolausdienst ausgerichtet, dessen Erlöse größtenteils weitergegeben wurden. Davon profitierten örtliche Organisationen und Vereine wie Kirche, Kindergarten, Bücherei, DJK Jugend usw. Gut gelungen ist auch die im vorigen Jahr in Eigenleistung errichtete Sitzgruppe aus massivem Granit beim „Pfaffenwinkel“ auf dem Weg zum Eggenberg.

Wie Vorstand Arnold Hiltl berichtet, ist der Verein besonders stolz auf seine einmalige Chronik. Das komplette Vereinsgeschehen ist hierin – von der Gründung bis heute -

illustriert geschildert. Humorvolle Darstellungen in Wort und Bild kommen in den zwischenzeitlich mehreren Bänden umfassenden Aufzeichnungen nicht zu kurz.

Erster Chronist war Gerhard Schmidt. Seit über 35 Jahren hat Johann Wisgickl das „Ehrenamt“ übernommen welches er akribisch und zur vollsten Zufriedenheit aller Mitglieder bis heute ausübt.

Aktuelle sind 211 Personen Mitglieder des Schnupfer-Club Ensdorf. „Wie bei vielen anderen Vereinen auch ist ein gewisser ‚Nachwuchsmangel’ erkennbar, doch hält er sich bei uns in Grenzen. Das liegt zum einen an dem mit 5 Euro sehr moderatem Jahresbeitrag, zum anderen,  

weil sich bei uns halt immer was rührt.“ Erfreulich stellt er fest, dass von Zeit zu Zeit auch immer wieder junge Leute dem Verein beitreten. „Das geht dann in der Regel nicht einfach mit Beitrittserklärung und Unterschrift ab. Aufnahmeritual: Das neue Mitglied geht zunächst vor dem Vorstand in die Knie und bittet höflich darum, in den Schnupfer-Club aufgenommen zu werden. Der Präsident mustert dann den ‚Antragsteller’ und gibt  - wenn nichts auszusetzen ist -  sein O.K. mit einem aus der Vereinskasse bezahltem ‚Schnapserl’ für beide“, erklärt er. „Das ist ganz schön anstrengend für mich, wenn an einem Abend gleich mehrere  Neuaufnahmen anstehen.“

Die Vorstandschaft besteht aus zwölf Personen: Neben 1. Vorsitzendem Arnold Hiltl und seinem Stellvertreter Ludwig Hauer, Kassier Gerhard Krause und Schriftführerin Sieglinde Scharl gehören dem Führungsteam Rita Hauer, Petra und Michael Scharl, Georg Schwendner, Josef Hammer, Helmut Neumann und Gerhard Fleischmann als Beisitzer an. Festgelegt ist, dass zum Gremium automatisch der Chronist hinzugehört. Bemerkenswert: In der 40-jährigen Vereinsgeschichte gab es noch nie Probleme bei der Besetzung von „Vorstandsposten“. Bisher waren bei den Neuwahlen immer mehr Bewerber da als es zu besetzende Positionen gab. Wie sich das erklären kann, wollte die MZ von Vorsitzendem Arnold Hiltl wissen, ob es vielleicht an der Bezahlung liege. „Daran bestimmt nicht, wir sind alle Ehrenamtliche. Das sind die alljährlich im Herbst stattfindenden Fahrten der Vorstandschaft ins Bayerische Oberland  zum ‚Klausurwochenende’, wo sie sich zur ‚Einkehr und Besinnung’ in die einsame Bergwelt zurückzieht und dann gestärkt mit neuen Ideen das Vereinsleben bereichern.“

Bei der letzten Klausur war natürlich das 40 jährige Gründungsjubiläum das Hauptthema. Folgendes wurde beschlossen:

Gefeiert wird am Pfingstsonntag, 19. Mai, unter der Schirmherrschaft von Elisabeth und Hans Gürke im Rathausgarten.

Ab 10.30 Uhr geht es mit den drei „Scharrendorfern“ und einem zünftigen Frühschoppen los. Anschließend Möglichkeit zum Mittagessen im Festzelt.

Am Nachmittag spielt „ Alleinunterhalter Michael Köppl“ auf.

Für das leibliche Wohl ist den ganzen Tag über bestens gesorgt.

Dass die Schnupfer was vom „Feiern“ verstehen, haben sie in der Vergangenheit schon des Öfteren bewiesen.

Die Vorstandschaft freut sich auf dieses Fest und lädt ihre Mitglieder und die Bevölkerung hierzu heute schon recht herzlich ein.