Delegiertenversammlung der Jugendfeuerwehren

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

39 Delegierte der Oberpfälzer Jugendfeuerwehren versammelten sich im Ensdorfer Feuerwehrgerätehaus, das nach Worten des Bezirks-Jugendfeuerwehrwartes Heinrich Scharf „eine Schau und eines der schönsten und zweckmäßigsten ist“, die er kennt.

Zur Delegiertenversammlung konnte er u. a. auch Landrat Richard Reisinger, Ensdorfs Bürgermeister Markus Dollacker, Bezirks-Feuerwehrverbandsvorsitzenden KBR Waldemar Knott, KBR Fredi Weiß, KBI Hubert Blödt und KBM und Kreisjugendwart Hubert Haller begrüßen, „die alle unermüdlich zum Wohle und zur Förderung unserer Jugendlichen in den Feuerwehren und damit letztlich für unsere Feuerwehren als Gesamtheit tätig sind“.

In seinem Tätigkeitsbericht verwies Scharf auf die „vertrauensvolle, konstruktive und kameradschaftliche Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Feuerwehrverband“. Die Mitgliederentwicklung der Jugendfeuerwehr Oberpfalz bezeichnete er als eine „seit Jahren sich stetig fortentwickelnde Erfolgsgeschichte“. In Jugendfeuerwehr Oberpfalz werden 10107 Jugendliche ab zwölf Jahren in rund 920 Jugendgruppen auf den aktiven Feuerwehrdienst vorbereitet. Davon sind etwa zwei Drittel Jungen und ein Drittel Mädchen. „Angesichts der dramatischen Entwicklungen in allen Bereichen, die sich mit Jugendarbeit beschäftigen, eine tolle Zahl“, so Scharf. 443 Abgängen und 1651 Übertritten in die aktive Wehr stehen 2272 Neuzugänge gegenüber. Zahlen, die dem Hauptdaseinszweck der Jugendfeuerwehr, die Nachwuchssicherung für die Freiwilligen Feuerwehren in der Oberpfalz, deutlich unterstreicht. Insgesamt betätigen sich 1604 Ausbilder neben den Jugendwarten in der Jugendarbeit. In ganz Bayern leisten knapp 50000 Jugendliche Feuerwehrdienst, davon knapp 12000 Mädchen. In der Oberpfalz legten im vergangenen Jahr 1024 das Bayerische Jugendleistungsabzeichen ab, 611 erwarben die Deutsche Jugendspange, 1981 die Jugendflamme, 4999 bestanden den Wissenstest und 559 Jugendfeuerwehrler legten die Leistungsprüfung Wasser ab.

„In Zukunft werden sich die Verbände, die Jugendarbeit betreiben, mit Vehemenz um diejenigen reißen, die bereit sind, sich für eine Sache zu begeistern“, prophezeite Scharf. „Hier gilt es frühzeitig gegenzusteuern, mit Witz, Fantasie und Ideen. Wir müssen gerade heute noch mehr Jugendliche für die Feuerwehr gewinnen, um den schlechten Zeiten vorzubauen – dabei sind wir alle gefordert, aber wir schaffen es.“

Das Thema Kinderfeuerwehren ist hochaktuell und muss in die Überlegungen der Feuerwehrverbände einbezogen werden. In Ensdorf wurde im vergangenen Jahr eine solche gegründet, die sich den Namen „Feuerwehrzwerge“ gegeben hat.

Bezirks-Jugendfeuerwehrwart Heinrich Scharf wurde zum stellvertretenden Landes-Jugendfeuerwehrwart, Bezirks-Jugendgruppensprecher Johannes Schindler wurde zum stellvertretenden Landes-Jugendgruppensprecher gewählt.

Scharf zeigte an ausgewählten Beispielen das breite Spektrum der Aktivitäten der Jugendfeuerwehren in der Oberpfalz in Wort und Bild auf: Skifahrt der Kreisjugendfeuerwehr Regensburg, Klausurtagung der Jugendfeuerwehr Oberpfalz in Tännesberg, am Symposium der Internationalen Jugendleiterkommission des Weltfeuerwehrverbandes CTIF in Amberg mit Übernachtung und Grillabend in Ensdorf nahmen 100 Feuerwehrler aus 15 Nationen teil., Landesentscheid im CTIF-Wettbewerb in Pegnitz, Naturschutzarbeit im Landkreis Schwandorf, Jugendlogo-Wettbewerb im Landkreis Cham, Jugendolympiade in der Stadt Regensburg, Ostbayerischer Feuerwehrpreis, die Jugendfeuerwehr Amberg vertrat die Jugendfeuerwehr Bayern auf der Retter-Messe in Wels (Oberösterreich), Jugendleistungsmarsch Juma in Tirschenreuth, Ehrenabend im Landkreis Schwandorf, Imagekampagne, Jugendfeuerwehr am Weihnachtsmarkt in Hetzenbach, Hallenfußballturnier Amberg-Sulzbach, Weihnachtstrucker in Weiden und Neustadt an der Waldnaab.

Kassier Ludwig Strahl gab einen positiven Kassenbericht.

Ensdorfs Bürgermeister Markus Dollacker sprach auch für Landrat Richard Reisinger ein Grußwort. Er freute sich, dass die Delegierten nach Ensdorf gekommen sind, wo es eine „hervorragende und sehr aktive Jugendfeuerwehr“ gibt, und war beeindruckt von dem, was in den Jugendfeuerwehren alles geleistet wird und zollte dafür „höchstes Lob und herzlichen Dank“. „Machen Sie weiter so, es geht um eine Sache, für die es sich lohnt. Sie sorgen mit dafür, dass unsere Bürger ruhig schlafen können.“ Dann stellte er die Frage nach dem besten Löschmittel. Bier gab er gleich die Antwort. „Es besteht nämlich aus Wasser, Schaum und CO2.“

Bezirks-Feuerwehrverbandsvorsitzender KBR Waldemar Knott erklärte in seinem Grußwort: „Was das Feuer der Begeisterung entfachen will, muss vor Überzeugung brennen“. Dann ging er auf die Image-Kampagne des Landes-Feuerwehrverbandes zum Erhalt und der Gewinnung von Feuerwehrleuten und den demografischen Wandel ein und betonte: „Der Bezirks-Feuerwehrverband Oberpfalz versucht mit verschiedenen Angeboten, die Jugendarbeit zu unterstützen und zu fördern. Nur gemeinsam können wir die Aufgaben von morgen und übermorgen erfüllen. Dafür brauchen wir viele ‚helfende Hände’.“ Er dankte und sprach Anerkennung aus „für Arbeit, Engagement und Freizeitopfer“ und betonte, dass „Kinderfeuerwehren die Feuerwehranwärter von morgen und die Einsatzkräfte von übermorgen“ sind. Er bat um Unterstützung der Image-Kampagne und forderte: „Hinterlassen wir Spuren und Ideen und werben wir mit Leidenschaft für die gute Sache.“

Stadtbrandrat Richard Schieder aus Weiden wurde für sein „herausragendes Engagement für und Förderung der Jugendfeuerwehr“ mit dem Ehrenzeichen der Deutschen Jugendfeuerwehr in Silber ausgezeichnet. Heinrich Scharf, Bezirks-Jugendfeuerwehrwart, stellvertretender Landes-Jugendfeuerwehrwart und stellvertretender Bundes-Jugendleiter, wurde für seine besonderen Verdienste mit der Ehrennadel der Bayerischen Jugendfeuerwehr in Gold und der silbernen Ehrennadel des Deutschen Feuerwehrverbandes geehrt.

Termine 2013

Jugendartseminar zum Thema Erlebnispädagogik in Grafenwöhr am 23. März; Bezirksjugendforum in Amberg am 5. und 6. April; Schiedsrichterschulung der Jugendfeuerwehr Oberpfalz in Schnaittenbach am 10. April; Bezirksentscheid im Bundeswettbewerb in Cham am 18. Mai; Landesjugendfeuerwehrtag mit Landesentscheid im Bundeswettbewerb in Oberstdorf  vom 30. Mai bis 1. Juni; Deutscher Jugendfeuerwehrtag mit Bundesentscheid in Stadthagen vom 5. bis 8. September; Verbandsversammlung des Landesfeuerwehrverbandes am 20. und 21. September und Klausurtagung der Jugendfeuerwehr Oberpfalz am 18. und 19. Oktober in Burglengenfeld.