35. Internationaler Wandertag

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Neblig war es am Samstag, aber trocken und mit nur wenig über 0 Grad kühl. Nahezu ideales Wanderwetter also begleitete am Samstag und Sonntag Tausende Wanderer rings um die herrliche Landschaft von Ensdorf. Die Wanderfreunde Ensdorf und Umgebung hatten zu ihrem 35. Internationalen Wandertag eingeladen.

Wanderer im Alter zwischen vier und 92 Jahren bewunderten die herrlichen Wälder und Fluren. Die Landschaft rund um Ensdorf und die Orte Ensdorf, Thanheim, Seulohe und Uschlberg zeigten sich den Gästen von ihrer besten Seite. Da machte das Wandern auch  jungen Leuten Spaß, selbst wenn der Wind über die höher gelegenen freien Wege pfiff.  Etwas verfroren mit roten Nasen und Ohren, tröpfelnden Nasen und angelaufenen Brillen kamen die Wanderer bereits an der Stempel- und Brotzeitstelle der „zehn-Kilometer-Wanderer“ im Feuerwehrgerätehaus in Thanheim an. Manche wärmten sich in der geheizten Fahrzeughalle bei einem heißen Getränk und Wienern, andere bevorzugten Kühles.

Auch viele Nordic Walker waren auf der Strecke. Manche Familie war mit „Kind und Kegel“ unterwegs, vereinzelt auch mit ihren „Lumpis“, ihren Hunde. In Lederhosen und Wadlstrümpf, in Wanderstiefeln und Turnschuhen, mit Hut, Mütze oder Stirnband, warm eingepackt in Schals und Anoracks ging es weiter.

Nach fünf oder zehn Kilometern am Ziel in der wohlig warm geheizten Turnhalle der Mittelschule Ensdorf angelangt, genossen die Wanderer heißen Kaffee oder Tee, köstlich selbst gebackene Kuchen und Torten, leckere Kücheln, frische Brezen und würziges und resches Bauernbrot. Harten Kerlen schmeckte auch schon ein Bier zu warmen Wieners, Wurst- oder Käsesemmel. Heiß begehrt wie immer waren auch die 900 schwarz geräucherten „Bauernseufzer“ mit Sauerkraut. 

Ganz „eiserne“ Wanderer machten sich nach dieser Station gleich noch einmal auf den Weg und absolvierten die verschiedenen permanenten Wanderwege, den „NaturWallfahrtsweg“ oder den „Kapellenweg“.

Sonntag

Während am Samstag noch nebliges aber trockenes Wetter vorherrschte, schien am Sonntag ab Mittag sogar die Sonne. Dies gefiel natürlich den über 2500 Wandern aus ganz Bayern, vor allem aus dem Frankenland, der Oberpfalz und Niederbayern,  besonders gut. Konnten sie doch während  ihrer Wanderung die herrliche Landschaft rund um Ensdorf besonders gut genießen.

Bei der „Siegerehrung“ bzw. Preisverteilung am Sonntagmittag begrüßte sie alle Vorsitzende Annemarie Dollacker in der Turnhalle der Mittelschule Ensdorf, die Start und Ziel war. Darunter auch Bürgermeister Markus Dollacker und Schirmherrn Gerhard Kopf und die Oberpfälzer Bierprinzessin Valerie I. Die Vorsitzende bedankte sich bei allen, die zum Gelingen des 35. Internationalen Wandertags beigetragen haben. Dem Schirmherrn überreichte als Dank einen Korb mit „Ensdorfer Schmankerln“.

Dieser betonte in seiner Ansprache, dass dem Wanderverein Ensdorf mit 235 Mitgliedern über zehn Prozent der Gemeindebürger angehören. „Alleine daran kann man erkennen, dass es in dem Verein passt.“ Er bedankte sich für die Übertragung der Schirmherrschaft, bei der Vorstandschaft mit ihren vielen ehrenamtlichen Helfern „ohne deren Engagement und unermüdliche Arbeit die Durchführung einer solchen Veranstaltung nicht möglich wäre“.  Auf das „Wandern an sich“ eingehend, erklärte er: „Zu den ersten Dingen, die ein Mensch erlernt, gehört das Laufen. Sich selbst fort zu bewegen wird ein Drang, der jeden ergreift. Die Menschheit hätte sich nicht über die Erde verbreitet, wäre sie nicht  auf Wanderschaft gegangen.“ Wandern alleine oder in Gemeinschaft Gleichgesinnter sei auch die unkomplizierteste Art, etwas für die Gesundheit zu tun, den Kopf von den Aufgaben und Anforderungen des Alltags zu entlasten. „Was ist ursprünglicher als den Boden unter den Füßen und die Sonne auf dem Körper zu spüren, den Geruch des Waldes und der Erde nach einem Regenschauer wahrzunehmen oder herrliche ausblicke zu genießen?“ fragte er. „wer kennt nicht dieses schöne Gefühl, der Natur nahe zu sein, die frische Waldluft zu ‚schnuppern’, noch nie gesehene Pflanzen zu entdecken, wunderschöne Wasserläufe wie die Vils in Ensdorf zu bewundern und die oftmals atemberaubende Aussucht zu genießen?“ Zwar könne man alleine wandern gehen , doch es mache umso mehr Spaß. Diese Erlebnisse mit anderen zu teilen – wie besser als in einem Wanderverein? Beim Gang zu Fuß nehme man die Schönheit der Natur und viele Dinge am Wegrand sehr viel besser wahr als wenn man in der Hektik des Alltags mit dem Auto durch die Gegend brause. „Zudem ist Wandern für Jung und Alt wohl die sinnvollste Sportart überhaupt. Es hält körperlich fit, verursacht keine einseitigen Belastungen und man braucht keine teuere Sportausrüstung“, gab der Schirmherr zu bedenken.

„Gleichzeitig erleben sie beim heutigen Wandertag Ensdorf als lebenswerte, nachhaltige und zukunftsorientierte Gemeinde“, hob der Schirmherr, gleichzeitig Geschäftsführer des ZEN (Zentrum für erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit) Ensdorf hervor. „Damit dies so bleibt geht die Gemeinde Ensdorf mit Bürgermeister Markus Dollacker stets mit gutem Beispiel voran.“ Auch Umweltbildung werde in Ensdorf groß geschrieben. So gebe es die Umweltstation Kloster Ensdorf, das ZEN und die Mittelschule Ensdorf, welche die Auszeichnung Umweltschule erhalten habe. „Dank Schulleiter Siegfried Seeliger ist sie Vorreiter in Sachen ‚Umwelt schützen’.“

Bürgermeister Markus Dollacker sagte allen Wandern ein „herzliches Willkommen“, gab der Hoffnung Ausdruck, „viel Spaß und Freude in unsere herrlichen Landschaft“, gehabt zu haben, wobei es dem Schirmherrn gelungen sei, „für regenfreies Wetter“ zu sorgen. Bierprinzessin Valerie I. wünschte den vielen Wandern mit ihren Familien „viel Spaß bei sportlicher Betätigung“.

52 auswärtige Wandervereine mit 2082 Teilnehmern hatten sich zum35. Internationalen Wandertag in Ensdorf gemeldet. Dazu kamen zwölf örtliche Vereine mit 533 Wandern.

Für die auswärtigen Wandervereine gab es Gruppenpreise. Die meisten Teilnehmer hatten die WF Winkelhaid mit 80 gemeldet, gefolgt von Hauzenhofen, Schwandorf und Teunz mit je 60, Steinberg mit 58, Amberg mit 57, Neunburg vorm Wald (55),. Grafenwöhr (52), Hirschau, Schwarzhofen, DJK Ursensollen und Wackersdorf mit je 50 Teilnehmern.

Bei den zwölf ortsansässigen Vereinen – sie bekamen als Preise wie immer schwarzgeräucherten Schinken, knuspriges Bauernbrot und ein keines Fässchen Bischofshofbier von der Bierprinzessin überreicht -  hatte die FFW Ensdorf mit 73 Teilnehmern die Nase vorn vor Katholischem Frauenbund mit 70 Teilnehmern und Schnupferclub Ensdorf/Stammtisch Dietz mit 55. Es folgten SPD Ensdorf (47), DJK Ensdorf (45), FFW Thanheim (40), Opel-Club Ensdorf und Wanderfreunde Ensdorf- Nordic-Walker mit je 37, CSU Ensdorf und MGV Ensdorf mit je 33, Pfadfinder Ensdorf und SG Edelweiß Wolfsbach mit je 30 gemeldeten Teilnehmern.