Bau von E-Bikes an der Mittelschule

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung, Schule

Seit drei Schuljahren bereits beschäftigen sich Schülerinnen und Schüler der 8. Jahrgangsstufe in der zur beruflichen Orientierung eingerichteten Arbeitsgemeinschaft Praxis immer wieder mit praktischen Aufgaben, die einen vertiefenden Einblick in verschiedene Berufszweige ermöglichen. Für den einzelnen Schüler geht es am Ende vor allem. darum zu erkennen, ob die hier selbst erfahrbaren Anforderungen und Tätigkeiten seinen individuellen Möglichkeiten und Neigungen entsprechen oder eben nicht = „neudeutsch“: Matching- Prozess.

An der Mittelschule Ensdorf ist diese Arbeitsgemeinschaft Praxis zugleich Arbeitsgemeinschaft „Praxis und Umwelt“, d.h. es geht bei der Auswahl der Projekte nicht selten um Verwertbares für die Schwerpunktthemen Umwelt und Gesundheit, mit denen sich die „gesunde Umweltschule“ fortlaufend beschäftigt.

Mit dem Bau eines zweiten E-Bikes wird dabei eine Serie an Vorhaben fortgesetzt, die sich rund um das Thema E-Mobilität dreht. So wurde bereits ein herkömmliches Mountainbike auf  E-Bike (genauer: Pedelec) umgebaut und eine Elektrotankstelle gefertigt und installiert – alles mit Unterstützung regionaler Firmen und deren Fachpersonal. Neben begleitenden Maßnahmen zur Information über Chancen und Probleme von E-Fahrzeugen im Hinblick auf CO2-Einsparung ging es auch diesmal wieder darum, die handwerklichen Herausforderungen zu bewältigen: Dies gelang mit erneut bewährter und geduldiger Unterstützung von Zweiradmechaniker Thomas Liebl, selbst einst Schüler der Mittelschule Ensdorf. Dass diesmal nicht ein Fahrrad umgebaut sondern an einem Fertigprodukt gebaut und erläutert wurde liegt daran, dass sich die E-Bikes immer mehr durchsetzen und der Kauf von Einzelkomponenten (Motor, Steuerung, Akku- und Ladevorrichtung …) gegenüber dem Komplettangebot von Markenfirmen, mit zu 100 Prozent aufeinander abgestimmten Komponenten, kaum mehr rentiert hätte. So kamen die Schülerinnen und Schüler in den Genuss, die Teile aus- und einbauen zu können. Die beiden nun an der Schule verfügbaren Elektroräder werden im täglichen „Nahverkehr“ eingesetzt und: In Ferienzeiten erhalten die Gemeinden des Schulverbandes die Möglichkeit, die Räder an „verdiente“ Urlauber  zum Ausprobieren zu verleihen – als kleine Anerkennung für ihre Treue zum Vilstal. „Dass wir dieses Programm weiter ausbauen und verfolgen konnten, dafür gilt unser Dank der Allianz- Vertretung in der Raiffeisenbank Unteres Vilstal: Durch Nutzung des Angebotes der Aktion „Blauer Adler“ plus Zuzahlung durch die örtliche Vertretung war es möglich, diese Maßnahme der vertieften Berufsorientierung zu realisieren und zugleich den Umweltgedanken ins Blickfeld zu rücken“, bedankte sich Schulleiter Siegfried Seeliger. „Trotz vieler kritischer Stimmen ist unbestritten, dass E-Fahrzeuge einen deutlichen Beitrag zur CO2- Einsparung leisten können, sofern der erforderliche Strom aus regenerativen Quellen stammt – und bei 72 kWp auf dem Schuldach könnten wir eine ganze Flotte von „Stromern“ CO2-neutral betreiben.“

Außerdem wartet ja schon das nächste Projekt der Arbeitsgemeinschaft Praxis und Umwelt auf seine Umsetzung. Ende März wird in Kooperation mit EON Bayern und der Firma Hardy Barth, EDV - Elektro - Energie, eine so genannte Photovoltaik –Inselanlage erstellt, die es dann absolut deutlich macht: Sonne auf Module – Pufferbatterie geladen – Strom aus der Steckdose lädt die E-Bikes: Damit wird der Zusammenhang sicher noch eindeutiger herzustellen sein!