Wickie und wir starken Kinder

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Die Salesianer Don Boscos luden am Samstag wie alle Jahre zum Kinder-Don-Bosco-Fest ein. An die 50 Kinder kamen und hatten viel Spaß beim lustigen Wettkampf unter dem Motto „Wickie und wir starken Kinder“. Sieben Stationen waren zu meistern, die das Team vom Haus der Begegnung und die Pfadfinder vorbereitet hatten.

Pünktlich um 14.45 Uhr erklärte Pater Harald Neuberger den erwartungsvollen Kindern das Programm: „Stark machen, miteinander Ziele erreichen, Gemeinschaft erleben, clevere Ideen entwickeln, für etwas kämpfen, Spaß haben und wenn möglich siegen. Später gibt es eine echte Wikingerbrotzeit mit ‚Dänisch Würstchen’ auf Semmel mit Röstzwiebeln und Mayo oder wahlweise vegetarisch ‚Vegidänen’ mit Semmel, zwei Mozarella –Sticks, Mayo auf einem Salatblatt. Den Abschluss bildet ein Gottesdienst bevor um 19.30 alles aus ist.“

Dann ging es in sieben Gruppen an den Start: Mit Robert Reiner bastelten die Kinder Wickinger-Anhänger aus kleinen Astscheiben. Bei Steffi Maurer, Bildungsreferentin im Haus der Begegnung, ging es darum, „Märchen am Lagerfeuer“ nach Wortvorgaben und Bildkarten zu erfinden und zu erzählen. Ganz schön ins Schwitzen kamen die Kinder beim „Wettrudern“. Auf einem Rollbrett ging es im Slalom unter Tischen und Stühlen hindurch, wobei nur mit den Händen gerudert werden durfte. Ideengeber und Wettkampfrichter waren Johanna und Matthias Dollacker (Pfadfinder Ensdorf). Entspannung war angesagt bei Pater Harald Neuberger. Zunächst wurde das Gedicht „Im hohen, hohen Gras sitzt ein brauner Has’. Er spitzt die Ohren in den Wind, da kommt der Wolf geschwind. Der Hase duckt sich nieder, die Ohren sieht man wieder“ auswendig gelernt. Dem schlossen sich entsprechende spielerische Körperübungen an bevor die Kinder zu Bäumen wurden, die fest verwurzelt sich im Wind beugten. Ein riesiges Wickie-Puzzle bastelten die Kinder mit Praktikantin Katharina Maul. Bei Ramona Falter und Kerstin Dollacker von den Ensdorfer Pfadfindern wurde die von Robert Reiner gebaute „Schokokuss-Schleuder“ in Betrieb genommen. Wer genau mit dem Tennisball zielte und auch traf, dem wurde so ein „Kuss“ zugeschleudert. Nicht nur Zielwasser sondern zusätzlich  Kraft brauchte man bei Bildungsreferentin Ute Meindl-Kett, denn bei ihr ging es ums Bogenschießen. Daran beteiligte sich auch Pfarrer Pater Hermann Sturm. Allerdings schoss er weit über das Ziel hinaus.

Grundgedanke des abschließenden Kindergottesdienstes durch Klosterdirektor Pater Christian Liebenstein war die Frage, wer stark sei. „Wickie und die starken Männer sicherlich, aber war und ist auch Don Bosco stark?“ fragte er und erzählte von einem Traum des heiligen Ordensgründers der Salesianer. In seiner Jugendzeit sei er von unzähligen Jungen umdrängt worden sei, die fluchten und rauften, er sich auf sie gestürzt und rechts und links Faustschläge ausgeteilt habe, Da sei ihm ein großer Mann erschienen, der ihm gesagt habe: „Nicht mit Strenge, sondern mit Güte!“ Don Bosco habe sich gefragt, wie das gehen solle und erkannt, dass das gar nicht so einfach ist, einen langen Atem und Freunde brauche. Um stark zu sein, so Direktor Liebenstein, müsse man ehrlich sein, dürfe nicht heucheln, müsse andere respektieren – auch den, den man nicht mag -. Dürfe nicht Böses mit Bösem vergelten – auch  wenn man Lust dazu habe. „Man ist freier und souveräner, wenn man sich aus dieser Spirale befreien kann, Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Denn eigentlich bestimmt dann der andere, was man tut. Frei und stark bin ich, wenn ich nicht re-agiere!“, betonte er.

Gebetet und gedankt wurde, dass Gott uns Don Bosco geschenkt hat, der mit Freundlichkeit und Güte auf Kinder und Jugendliche zugegangen ist, auch wenn sie ihm nicht freundlich gesonnen waren. „Sei bei den Menschen, die sich jetzt nicht freuen können, weil sie so viel Sorgen haben oder so traurig sind. Hilf ihnen, dass sie wieder Schönes und Frohes im Leben sehen können. Sei bei den Schülern, die sich in ihrer Klasse einsam oder ausgegrenzt fühlen; hilf allen Menschen, die unter der Gewalt anderer leiden; hilf uns stark zu sein und Böses nicht mit Bösem zu vergelten; sei bei den Kranken und lass sie gesund werden.“