Jahreshauptversammlung der FFW Ensdorf

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

„Nach fünf Todesfällen und 13 Neuaufnahmen zählt der Feuerwehrverein Ensdorf aktuell 336 Mitglieder und drei Ehrenmitglieder“, erklärte Vorsitzender Richard Reiser bei der Jahreshauptversammlung am Samstag im Feuerwehrgerätehaus. Der verstorbenen Mitglieder wurde in einer Schweigeminute gedacht.

Er begrüßte zahlreiche Mitglieder und aktive Feuerwehrler, KBM, Kreisjugendwart und stellvertretenden Kommandanten Hubert Haller, stellvertretende Kreisjugendwartin und Kommandantin der FFW Diebis, Ehrenkommandant Karl Sperl, Pfarrer Pater Hermann Sturm, Klosterdirektor Pater Christian Liebenstein. Auch Bürgermeister Markus Dollacker mit einigen Gemeinderäten war anwesend. In seinem Rückblick erinnerte der Vorsitzende an sechs Vorstandssitzungen, mehrere kleine Besprechungen und die traditionellen Veranstaltungen. Ausgerichtet hat der Verein den Florianstag in Ensdorf. Teilgenommen hat man am Grün-dungsfest 100 Jahre KSK Rieden, dem Gemeindefest, dem Eggenbergfest, am Wandertag in Ensdorf und an der Gerätehauseinweihung der FFW Ensdorf/Saar. Zur Fronleichnamsprozession und zum Volkstrauertag wurden Abordnungen gestellt. Vereinskini wurde Konrad Riedl. Ausgerichtet wurde wieder die Jakobi-Kirwa. Beim Helferfest wurden sieben Kameraden für 25 Jahre Treue zum Verein geehrt. Erstmals wurde eine gut besuchte Weihnachtsfeier abgehalten. Den traditionellen Rosenmontagsball gibt es aus finanziellen Gründen heuer nicht mehr. 

Einstimmig wurden Satzungsänderungen beschlossen: eine „Kinderfeuerwehr“ mit dem Ziel wird gegründet, Kinder ab sechs Jahren spielerisch an die Feuerwehr heranzuführen. Dabei handelt es sich natürlich um keine Feuerwehrausbildung! Ferner kann künftig ab Geburt eine Mitgliedschaft bei der Ensdorfer Feuerwehr erworben werden. Ab zwölf Jahren ist man in der Mitgliederversammlung stimmberechtigt. Einstimmig wurden die Mitgliedsbeiträge geändert. Bis zum Alter von 18 Jahren zahlt man unverändert sechs Euro im Jahr, darüber wurde der Beitrag von 10 auf 12 Euro angehoben.  

Kassier Michael Dollacker berichtete über die angespannte Finanzlage des Vereins. Die Kassenprüfer Thilo Freiherr von Hanstein und Daniela Ott bescheinigten ihm „vorbildliche“ Kassenführung. Sie wurden in ihrem Amt bestätigt. Die Versammlung entlastete einstimmig die Vorstandschaft. Reiser bedankte sich bei den Mitgliedern für die gute Zusammenarbeit, bei seiner Vorstandschaft für die Unterstützung. 
Für das Jahr 2012 stehen bereits folgende Termine fest: 6.5.; Florianstag in Hohenkemnath, 10.6.: Knackwurstfest, 16./17.6.: Gemeindefest Ensdorf, 21. – 23.7.: Jakobi-Kirwa, 16.9.: Eggenbergfest; 20.10.: Vereinskini, 3.11.: Helferfest mit Ehrungen.  

Mit dem Feuerwehrmotto „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ beendete Vorsitzender Richard Reiser die gut besuchte Jahreshauptversammlung im Feuerwehrgerätehaus und lud zu einer kleinen Brotzeit ein.

Dienstversammlung der aktiven Wehr

„38 Feuerwehrdienstleistende, darunter fünf Damen, hat momentan die Ensdorfer Feuerwehr“, verkündete Kommandant Hans Singer bei der Dienst- und Jahreshauptversammlung im Feuerwehrgerätehaus. „Im Jahr 2011 wurden 87 Übungen mit rund 1540 Übungsstunden absolviert – so viel wie noch nie! Darunter eine Großübung im Waldhotel in Kreuth im Rahmen der Aktionswoche.“ 
Im vergangenen Jahr wurde die Ensdorfer Wehr zu 42 Einsätzen mit 520 Einsatzstunden gerufen. Zu zwei Bränden, einem Fehlalarm sowie 39 Technischen Hilfeleistungen. 2004 waren es 55 Einsätze, 29 in 2005, 46 in 2006, 30 in 2007, 29 in 2008, 30 in 2009, 32 in 2010..  „Die Tagesalarmstärke werktags zwischen 7 und 17 Uhr ist nach wie vor nicht gewährleistet. Aber das Problem haben alle Wehren auf dem Land, weil viele Leute auswärts arbeiten“, so Singer. Als besonders erfreulich bezeichnete er es, dass sich nach Wolfsbach auch die Feuerwehr Thanheim bereit erklärt hat, bei der Technischen Hilfeleistung mitzuwirken. 

Der neue Gerätewart Gerald Wissen ist verantwortlich für die Einsatzbereitschaft der Wehr und leistet „sehr gute Arbeit“. Er hat bereits einen entsprechenden Lehrgang asolviert. Geräte und Ausrüstungsgegenstände wurden ihrer jährlichen Prüfung unterzogen. „Unsere Fahrzeuge sind ‚noch’ einsatzbereit. Das LF 8 weist durch sein Alter (Indienststellung 1983) doch schon erhebliche Mängel auf und verursacht teuere Reparaturen, lässt auch im Fahrverhalten zu wünschen übrig. Die Gemeinde muss sich Gedanken machen, in den nächsten Jahren ein neues Fahrzeug anzuschaffen“, erklärte Kommandant Singer. Ein entsprechender Antrag wurde im Dezember an die gemeinde gestellt. Gerätewart  Wiesen berichtete, dass mit dem LF8 im letzten Jahr 1447 Kilometer gefahren wurden, mit dem Vorausrüstwagen 3166 Kilometer. Bei der TÜV-Prüfung wurden Mängel am Spreitzer festgestellt, die umgehend behoben wurden. Der Bereich Funk und Beleuchtung wird von HLM Werner Kammerer geleitet.  

Kommandant Singer berichtete über monatliche Gruppenführerbesprechungen, über Kommandantentagungen, Truppmann- und Truppführerausbildung, Vilstaltriathlon, Motorsägenkurs, SMS-Alarmerung, die Ablegung jeweils zweier Leistungsabzeichen in Ensdorf und in Ensdorf/Saar. Rauchmelder wurden an die Eltern von 19 neugeborenen Gemeindebürgern übergeben. 
Für das Jahr 2012 kündigte der Kommandant die im März wieder startenden Funkübungen an. Martin Reiser wird an einem Gruppenführerlehrgang teilnehmen, Wolfgang Reiser an einem für Jugendwarte. Erworben werden „Feuerwehrführerscheine“. Am 10. März werden an die neuen Gemeindebürger wieder die Rauchmelder übergeben. Funklehrgang für alle über 16 Jahre am 13./14. April in Haselmühl, Truppmann- und Truppführerausbildung gegen Ende des Jahres. Angeschafft werden sollen heuer doppellagige Einsatzhosen für Atemschutzträger sowie ein doppelwandiger Rettungszylinder. 
Die Lern- und Spieleinheiten bei der Kinderfeuerwehr für sechs- bis 11-Jährige werden regelmäßig sein und eineinhalb bis zwei Stunden dauern. Dazu wird es demnächst eine Infoveranstaltung für interessierte Kinder und Eltern geben. Betreut wird die Kinderfeuerwehr von den ausgebildeten Kameraden Erzieherin Bianca Hammer, den Gruppenleitern bei den Pfadfindern Johanna und Matthias Dollacker, stellvertretendem Jugendwart Christoph Staufer sowie Michael Dollacker, Seniorenbeauftragter der Ensdorfer Feuerwehr.  

Singer lobte Ensdorfer Feuerwehrkameraden, die überörtlich Dienst leisten: Bianca Hauer und Thilo Freiherr von Hanstein im Fachbereich 9 Brandschutzerziehung, Gerald Wiesen  bei der UG-ÖEL (Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung), Martin Reiser bei der Atemschutzausbildung und Thilo Freiherr von Hanstein als Schiedsrichter und in der Motorsägenausbildung, wobei er allein im letzten Jahr 32 Kurse mit 798 Teilnehmern gehalten hat. 

Kommandant Singer dankte abschließend allen aktiven Feuerwehrleuten für ihre Leistung und ihren Einsatz sowie den Firmen, welche die Arbeit der Ensdorfer FFW gesponsert haben. Sein Dank galt auch Bürgermeister und Gemeinderat, Gemeindeverwaltung und Mitarbeitern des Bauhofes, dem Feuerwehrverein und den Feuerwehr-Führungskräften des Landkreises.  

Zum Feuerwehrmann bzw. zur Feuerwehrfrau wurden Andrea Reiser und Therese Staufer, Matthias Dollacker, Florian Hauer und Karl Mertel befördert. Zum Hauptbrandmeister Thilo Freiherr von Hanstein.      

„Die Gemeinde Ensdorf hat zurzeit 16 Atemschutzgeräteträger, neu dabei ist Raimund Maier“, berichtete der Atemschutzwart Martin Reiser. Im vergangenen Jahr absolvierten 14 Mann die Wiederholungsübung auf der Atemschutzstrecke, vier die Hitzegewöhnungsübung. Elf Standortübungen wurden nach dem von Hubert Haller und Reiser erstellten Ausbildungsplan durchgeführt. Für 2012 stehen an: G26/3-Untersuchung für acht Kameraden, für 15 #Wiederholungsübungen, für vier Hitzegewöhnungsübung, zwölf Standortübungen. Zwei Mann sind für den Atemschutzgrundlehrgang vorgesehen, weitere zwei werden am Atemschutzleistungswettbewerb am 24. März in Vohenstrauß teilnehmen. „Alle Termine stehen im Internet auf der Homepage der Feuerwehr Ensdorf unter www.ff-ensdorf.de.

„Zum Jahresende hatte die Ensdorfer Jugendfeuerwehr nach sechs Neuzugängen (Georg Wein jun., Fabian und Tobias Schmidt, Matthias Leithold, Mantice Hofbauer und Daniel List) sowie vier ‚Abgaben’ (Andrea Reiser, Theresa Staufer, Matthias Dollacker und Florian Hauer) an die1aktive Wehr 15 Mitglieder“, so Jugendwart Dominik Kaluza, der von Wolfgang Reiser, Freiherr Thilo von Hanstein und Christoph Staufer in seiner Arbeit unterstützt wird. Neben 172 Stunden für Übungen fielen 291 Stunden für Planung und Vorbereitung,  Besprechungen, Sitzungen, Tagungen, Fortbildungen, Freizeiten und Fahrten an. Durchschnittlich erbrachte jeder Jugendliche 359 Stunden, Ausbilder 460 Stunden. Unterstützt wurden Rosenmontagsball, Truppmannausbildung, Landkreislauf, Jakobi-Kirwa, mitgestaltet das Ensdorfer Ferienprogramm. Durchgeführt wurden eine Bachreinigung und die Jugendbetreuung beim Gemeindefest. Christoph Staufer nahm an einem Maschinistenlehrgang teil. Beim Bundeswettbewerb auf Landkreisebene wurden Platz 2 und 5 belegt, auf Bezirksebene Platz 13 und 20. Beim 35. Landes-Jugendfeuerwehrleistungswettbewerb in Südtirol legten zwölf Jugendliche das Leistungsabzeichen in Bronze und Silber ab. Die Variante II des Leistungsabzeichens Löschwasser erwarben in Silber Andrea Reiser, in Gold Christoph Staufer und in Gold-Rot Dominik Kaluza und Wolfgang Reiser. Den Wissenstest 2011 bestanden in Stufe Bronze sechs Jugendliche, in Silber drei und in Gold zwei Jugendliche, zwei erhielten die Urkunde 1. Zwei legten das Leistungsabzeichen in Bronze in Ensdorf an der Saar ab. 

An Freizeitaktivitäten nannte Jugendwart Dominik Kaluza Kanutour auf der Vils, Besuch des Hochseilgartens in Sinzing, Teilnahme am Kreisjugendfeuerwehr Fußballturnier sowie Baumfall- und Erdäpfelfest. Als Problem zeigte Kaluza den deutlichen Kapizitätenmangel bei Fahrten zu Übungen und Leistungsabzeichen auf. 

„Dienstherr“ Bürgermeister Markus Dollacker lobte die großartige Leistung der Ensdorfer Jugendfeuerwehr. Er dankte den Feuerwehrmitgliedern und der Vorstandschaft des Feuerwehrvereins für die Unterstützung der aktiven Wehr, den Aktiven für ihre Übungs- und Einsatzbereitschaft. Erfreut zeigte er sich über die Zusammenarbeit der drei gemeindlichen Feuerwehren. Eine Auflösung einer Feuerwehr werde es nicht geben, versicherte der Bürgermeister  „Feuerwehrdienst ist nicht alltäglich“ betonte er und sagte weitere Unerstützung zu. „Die Feuerwehr gewährt Sicherheit. Dafür herzlichen Dank im Namen aller Bürger.“ Sein besonderer Dank galt Kommandant Hans Singer und Gerätewart Gerald Wiesen. Auf ein neues Feuerwehrauto angesprochen meinte er: „Zwar ist die ehrwürdige alte Dame LF8 schon sehr betagt, muss aber noch einige Jahre Dienst tun, denn die Finanzlage erlaubt einen Neukauf derzeit nicht, sonst können wir sonst kaum mehr andere Aufgaben erfüllen.“ Im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten werde die Gemeinde aber wie 2011 mit 20000 Euro für eine einsatzkräftige Wehr sorgen.