Altbürgermeister Georg Dirmeier wurde 85

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Am Samstag feierte Altbürgermeister Georg Dirmeier mit seiner Familie, Verwandten, Freunden und Nachbarn seinen 85. Geburtstag. Am Sonntag dann hatte er die Vereine der Gemeinde ins Gasthaus Dietz eingeladen. Hier feierte er in fröhlicher Runde mit den Vertretern der Feuerwehren Ensdorf, Wolfsbach und Thanheim, der Edelweißschützen Wolfsbach, des Krieger- und Reservistenvereins, des Siedlerbundes, der Wanderfreunde und der DJK Ensdorf seinen „runden“ Geburtstag. Die Blaskapelle Ensdorf, die Chorgemeinschaft Männergesangverein Ensdorf/Sängerbund 1880 Amberg und die Ensdorfer Volksmusik brachten ihm Ständchen. Gratuliert haben ihm auch seine Nachfolger im Amt des Bürgermeisters, Karl Roppert und Markus Dollacker. Die „Mittelbayerische Zeitung“ schließt sich den vielen guten für noch viele Jahre in Gesundheit und Gottes Segen für ihren treuen Leser an.

Am Tag genau vor 15 Jahren hatte Dirmeier seinen letzten Amtstag als Bürgermeister der Gemeinde Ensdorf, der er zwölf Jahre vorgestanden war. Geboren am 30. April 1926 in Thanheim, hat der Jubilar nach der Volksschule den Beruf des Schreiners erlernt. Im Oktober 1943 wurde er nach Prag zur Infanterie eingezogen. Bei der Kapitulation kam er in russische Kriegsgefangenschaft und erst im Oktober 1949 wieder in seine geliebte Oberpfälzer Heimat zurück. Anschließend arbeitete er wieder in seinem erlernten Beruf. 1954 heiratete er seine Frau Dorothea, geborene Ludwig, die leider im vergangenen Jahr verstarb. Er hat zwei Töchter und zwei Enkelkinder.

Das  Gründungsmitglied der Jungen Union Ensdorf saß von 1978 bis 1984 für die CSU im Gemeinderat. 1984 wurde Dirmeier in einer Stichwahl für die Christlich Freien Wähler/Blockfreien Wähler zum 1. Bürgermeister der Gemeinde Ensdorf gewählt. 1990 gewann er – diesmal mit großer Mehrheit – erneut die Bürgermeisterwahl. 1996 stellte er sich altersbedingt nicht mehr zur Wahl.

Seine „Unruhe-Stands-Beschäftigung“ findet er bei nach wie vor guter Gesundheit in Haus und Garten und beim Spazierengehen. Auch für manche Vereine bleibt noch Zeit. So für die DJK, die Dirmeier mit gründete. Bis 1965 war er Spartenleiter Fußball, dann 1. Vorsitzender bis 1985. In diese Zeit fielen auch Sportplatz- und Sportheimbau, der Bau des Freizeitgeländes mit Trainings- und Kinderspielplatz sowie Tennisanlagen. Von 1960 bis 1965 war er 1. Vorsitzender der Ensdorfer Feuerwehr, anschließend 15 Jahre stellvertretender Vorsitzender. Seit 1960 ist Georg Dirmeier Vorsitzender des Heimkehrerverbandes Ensdorf. Noch immer ist der „Schorsch“, wie ihn seine Freunde nennen, Mitglied vieler anderer Vereine, von denen ihn manche zum Ehrenmitglied ernannt haben.

Täglich kann man Altbürgermeister Georg Dirmeier bei seinen Spaziergängen in der Natur sehen. „Wenn man ihn nicht sieht, so riecht man zumindest seine geliebten ‚Al-Capone-Zigarre’, die ihm immer noch schmeckt“, meinte einer seiner Geburtstagsgäste.

Und wer den „Schorsch“ Dirmeier kennt, den wundert es auch nicht, dass er keine Geschenke zu seinem Jubeltag wollte. „Was soll ich damit?“ fragte er. „Essen kann ich nicht mehr so viel und Trinken auch nicht mehr.“ Also bat er statt Geschenken um Unterstützung des Salesianerprojektes „Ein Zuhause für Straßenkinder in Moskau“. „Die brauchen Geld, ein Zuhause und Fürsorge mehr als ich“, betonte er.